Opeth - "Ghost Reveries"

Opeths achtes Studioalbum hat schon auf dem Papier einige Besonderheiten. Da wäre zum einen, dass Mikael Åkerfeldt seine Gitarre beim Songwriting auf ein Open Dmadd9-Tuning stimmte, statt wie sonst meist auf Standard Tuning zu setzen. Die Riffstruktur ändert sich dadurch merklich, sowohl was benutzte Akkorde als auch Single-Note-Riffs angeht. Schönes Beispiel: Im längsten Song des Albums "Reverie/Harlequin Forest" halten Opeth einmal kurz inne und lassen die Gitarrensaiten mit sanftem Flageolett frei schwingen.
Dazu kommt erstmals ein fester Keyboarder. Per Wiberg bekommt auf "Ghost Reveries" zwar noch nicht so viele Freiräume wie auf dem folgenden "Watershed", wertet aber schon jetzt vielerorts den Klangteppich mit subtilen Details enorm auf. Gerade bei "Beneath The Mire" und "Atonement" rückt er stärker in den Fokus. Wahrscheinlich kommt es auch nicht von ungefähr, dass Opeth ausgerechnet bei diesem Album ein Deep Purple-Cover ("Soldier Of Fortune") als Bonustrack ausgewählt haben.
Wahrscheinlich das größte Ass des Albums ist jedoch Drummer Martin Lopez, der hier seine Abschiedsvorstellung bei der Band gab und am absoluten Peak seines Wirkens stand. Sein Spiel, neben Schlagzeug immer wieder auch mit Percussion ergänzt, prägt viele Songs entscheidend. Dass er so hervorragend zur Geltung kommt, liegt vermutlich an der generell deutlich rhythmischer orientierten Ausrichtung von "Ghost Reveries" im Vergleich zu vorangegangenen Werken. Was nicht heißt, dass die Melodien zu kurz kommen. Im Gegenteil: Åkerfeldt präsentiert einige der kraftvollsten und ausgefeiltesten Clean-Vocal-Lines seiner Karriere und spart auch nicht an Gitarrenleads zum Reinlegen. Bestes Beispiel (für alles in diesem Absatz Beschriebene) einmal mehr: "Reverie/Harlequin Forest".
"Ghost Of Perdition" und "The Grand Conjuration" zählen zu den live am häufigsten gespielten Opeth-Songs und untermalen die Wichtigkeit des Albums für die Diskographie der Band. Wesentlichen Anteil daran hatte neben den Hauptakteuren auch Produzent Jens Bogren, der "Ghost Reveries" zur bis heute am besten klingenden Opeth-Platte mischte.
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1 Kommentar mit einer Antwort
meine liebste Opeth-Scheibe
same, mit der blackwater park ihr meisterstück m.E.