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Platz 11: Taylor Swift - Folklore

Vielleicht werden wir "Folklore" in zehn Jahren für einen Geniestreich halten. Besser gesagt ihre Entscheidung, Aaron Dessner von den Indie-Darlings The National als Produzenten anzuheuern. Denn auf einmal lief auch Indie-Snobs der Sabber aus dem Mundwinkel. Endlich konnten sie zugeben, was ihnen all die Jahre so peinlich war: Taylor Swift ist eine der besten lebenden Songwriter. Mit spielerischer Leichtigkeit alterniert sie Teenage-Liebesdramen mit Kurzgeschichten über die Witwe eines amerikanischen Aristokraten. Diesen Geschichten tut der intime Indie-Folksound merklich gut. Er geht Hand in Hand mit Swifts mühelos schwebendem Gesang, gibt diesem genügend Raum, entlockt ihm dabei subtil immer wieder neue Facetten.

"Betty" verfügt über einen Country-Twang, schlägt quasi eine Brücke zu Swifts ersten Alben als Nashville-Prinzessin. Dazu belädt sie ihre Stimme wieder mit dieser altbekannten Mischung aus Klarheit und jugendlicher Liebestollheit, während sie an eine alte Freundin zurückdenkt. "Exile" hingegen arbeitet mit schwerem Klavier und Justin Vernons brummelnder Bassstimme, mit der Swift herzzerreißend das Ende einer Beziehung aus beiden Perspektiven erörtert. Mühelos behauptet sie sich gegen seine Anschuldigungen und seine Stimme. Ein großes Album.

Taylor Swift - Folklore*

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