laut.de-Biographie
Taylor Swift
Sie gehört nicht zu den üblichen US-Country-Jungstars. Schon in sehr frühen Kindheitsjahren zeigt die am 13. Dezember 1989 in Wyomissing in Pennsylvania zur Welt gekommene Taylor Swift ein überdurchschnittliches Interesse an Musik und Karaoke-Veranstaltungen. Mit ihrer ersten Gitarre spielt Taylor von Beginn an nicht nur bekannte Hits, vornehmlich aus dem Country-Bereich, nach, sondern übt sich im Komponieren und Texten.
Ihre Arbeit legt sie mit 14 verschiedenen Plattenfirmen in Nashville vor. Branchenriese Sony greift zu: Fortan arbeitet der Teenager als angestellte Songschreiberin. Doch damit gibt sich Taylor Swift nicht zufrieden. Sie bemüht sich zusätzlich um Liveauftritte in kleinen Clubs.
An einem solchen Abend im Bluebird Café ist Scott Borchetta, Eigner des gerade gegründeten Labels Big Machine Records, auf Talentsuche. Was er hört und sieht, gefällt ihm. Er bietet der jungen Künstlerin sofort einen Plattenvertrag an.
2006 erscheint das Debütalbum "Taylor Swift", und erweist sich auf Anhieb als künstlerischer und kommerzieller Erfolg, bevor sich die Sängerin 2008 mit "Fearless" als erfolgversprechende Newcomern etabliert. Sie versucht sich auch als Schauspielerin, unter anderem mit einem Gastauftritt in der Serie "CSI: Den Tätern Auf Der Spur". In "Hannah Montana - Der Film" spielt sie neben Hauptdarstellerin Miley Cyrus sich selbst.
Neben der Musik bleibt Taylor vor allem durch ihre zahlreichen Dating-Eskapaden (die sie dann wiederum in ihren Songs verarbeitet) und ihrem Beef mit Kanye West im Gespräch. Der stürmt 2009 die Bühne der VMAs, weil Taylor für das beste Musikvideo einer weiblichen Künstlerin ausgezeichnet wird. Yeezy ist fest davon überzeugt, dass doch seine gute Freundin Beyoncé hätte gewinnen müssen.
Im Oktober 2010 katapultiert sich Taylor Swift mit ihrem dritten Album "Speak Now" abermals an die Spitze der US-Charts. Bei der anschließenden Tour füllt die Sängerin die größten Hallen. Die Eindrücke und Erlebnisse landen im Dezember in Form der Live-CD/DVD "Speak Now World Tour Live" bei unzähligen Fans unterm Weihnachtsbaum.
Auch die Industrie klopft der Amerikanerin anerkennend auf die Schultern und überreicht ihr zwischen 2010 und 2012 insgesamt sechs Grammy Awards. Mit dem vierten Album "Red" knüpft Taylor im Oktober 2012 nahtlos an den Erfolg des Vorgängers an. Bereits die erste Single "We Are Never Ever Getting Back Together" bricht alle iTunes-Rekorde. "Red" heimst ein paar Preise aus dem Country-Bereich ein und vier Grammy-Nominierungen.
Spätestens mit "1989" lässt Taylor Swift den Country zugunsten modern produzierter Popmusik hinter sich. Mit dem Bestseller-Album beginnt sie auch, nicht mehr nur die Rechte an den Titeln und an der Musik, sondern auch an einzelnen Textzeilen markenrechtlich schützen zu lassen. Auch mit Spotify und Apple legt sie sich zu der Zeit an.
Sie will nicht als goldgelocktes Pop-Püppchen dastehen: "Nachdem ich die ersten Gespräche mit unterschiedlichen Labels geführt hatte, wurde mir schon sehr bald klar, dass sie gar nicht daran interessiert waren, dass ich das Album selbst schreibe. Das war definitiv ein herber Rückschlag." Auch ist es ihr wichtig, dass jeder, der in irgendeiner Weise an ihrer Musik beteiligt ist, etwas davon hat.
In politischer Hinsicht hält Taylor Swift sich sonst meist bedeckt. Manche legen ihr zum Nachteil aus, dass sie sich nicht deutlicher von rechten Strömungen abgrenzt, nachdem Amerikas Alt-Right-Bewegung sie ab 2016 für ihre Zwecke einspannt.
Mitte 2017 löscht Swift alle Inhalte ihrer Social Media Accounts. Übrig bleibt nur das Bild einer Schlange, eine Referenz an ihre zahllosen Auseinandersetzungen und Beefs des Vorjahres, unter anderem mit Katy Perry, Kanye West, Kim Kardashian oder Calvin Harris und natürlich die Gerüchte, da könnte ein neues Projekt in der Mache sein.
Das Projekt heißt "Reputation" und erscheint im November 2017. Zur Promotion ihres sechsten Studioalbums gründet Swift mit "The Swift Life" sogar ein eigenes soziales Netzwerk und entwickelt eine neue Marketing-Kampagne, die Fans belohnt, wenn sie sich ein Video oft ansehen. So erreichen Vorab-Singles wie Look What You Made Me Do" oder "...Ready for It?" viele Millionen Views auf Youtube.
"Reputation" ist gleichzeitig das letzte Album auf dem Label Big Machine. Hernach unterschreibt sie bei Universal und sichert sich im Vertrag auch gleich die Rechte an ihren Mastertapes, die sie bei Big Machine nicht besaß. Nach Streitigkeiten mit dem Ex-Label spielt sie ihre alten Alben neu ein, jeweils mit dem Namen "Taylor's Version" versehen. Danach holt Taylor, deren Name immer mehr Gewicht im Showbusiness bekommt, zum großen Wurf aus. Also zum richtig großen.
So geht es Schlag auf Schlag. Nach "Lover", "Folklore" und "Evermore" folgen mit "Fearless" und "Red" zwei neu eingespielte Alben ihres Back-Kataloges, dem Taylor 2022 "Midnights" hinterher schiebt. Dem folgen 2023 mit "Speak Now" und "1989" zwei weitere Neueinspielungen.
Mittlerweile ist Taylor Swift larger than life. Ihre Tourneen spielen derart viel Geld ein, dass sich sogar die Wissenschaft mit ihr befasst. Der Präsident des QuestionPro Research Institutes, Dan Fleetwood, meint zu den Umsätzen der Eras-Tour: "Wäre Taylor Swift eine Volkswirtschaft, wäre sie größer als 50 Länder; wäre sie ein Unternehmen, wäre sie mit ihrem Net Promoter Score die viertbeliebteste Marke, und ihre Loyalitätszahlen ähneln denen von treuen Untertanen einer königlichen Krone. All das ist ein Beweis dafür, dass sie sich auf das Erlebnis ihrer Fans fokussiert".
An diese Superlative dockt "The Tortured Poets Department" 2024 nahtlos an. Taylors 11. Studioalbum toppte als erstes Album die magische 300-Millionen-Marke an Spotify-Streams an einem einzigen Tag. "1989 (Taylor's Version)" lag nach Branchenschätzungen im Vorjahr bei 176 Millionen. Musikalisch ist es ein watteweiches Doppelalbum mit 31 Songs, die zwischen Balladen-Beats und atmosphärischen Synth-Sounds mäandern. Als Feature-Gäste sind Florence + The Machine und Post Malone dabei.
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