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Platz 1: Jpegmafia - "I Lay Down My Life For You"

Erstaunlich, dass sich die Leute ausgerechnet auf "I Lay Down My Life For You" verständigen konnten. Offenbar verlangen unruhige Zeiten nach ebensolcher Musik. Man muss dieser Wundertüte von einem Album jedenfalls lassen, dass es so schnell nicht langweilig wird: Auch nach dem x-ten Hördurchlauf ist man sich immer noch nicht sicher, was einen als nächstes anspringt.

Die Möglichkeiten sind Legion: Jpegmafia stopft Soulgesang, Metalgitarren, Drumgewitter, brasilianischen Funk und elektronische Bleeps und Klickerklacker-Klingeling in einen Topf. Während die Mixtur noch köchelt, scheint er sich in den Kopf gesetzt zu haben, einen Rekord in Beatswitches pro Minute aufzustellen. Die Tracks reißen größtenteils noch nicht einmal die Drei-Minuten-Marke, es muss also alles höllisch schnell gehen, wenn etwas von einem 2 Live Crew-Sample über Gitarrengeschrappe zu einem amtlichen Synthiebanger mutieren soll. Vince Staples und Denzel Curry kommen für Stippvisiten vorbei. Ein Netz aus Querverweisen durchzieht den Wahnsinn in alle Richtungen Alles in allem: Nerdshit deluxe.

Das vielleicht Verblüffendste an diesem Album (den Umstand ausgenommen, dass es an der Spitze dieser Liste gelandet ist): In all dem Tohuwabohu, das er um sich herum entfesselt, lässt Jpegmafia durchaus tief blicken. Er thematisiert seinen Kampf mit diversen Dämonen, Internetsucht, Depression, Alkohol, diverse Substanzen und die daraus resultierenden Beziehungsprobleme lassen grüßen. "I Recovered From This" betitelt er seinen Closer. Hoffentlich stimmt das.

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Jpegmafia - "I Lay Down My Life For You"*

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