Steven Wilson - "The Raven That Refused To Sing And Other Stories"
Anfang der 2010er hatte Steven Wilson einen Lauf. Nach "Grace For Drowning" werkelte er mit seiner Tourband am Nachfolger. Welch Meisterwerk "The Raven That Refused To Sing" ist, kann man auch eine Dekade nach der Veröffentlichung noch bewundern.
Nur sechs Songs beinhaltet die Trackliste, die aber nur aus kleinen Perlen besteht. Instrumentale Finesse, kompositorische Klasse, alles gegossen in meldoieselige Songs, die den Test der Zeit mühelos bestehen.
Dass Wilson außerdem auch noch ein guter Geschichten-Erzähler ist, beweist er bei den Geistergeschichten, die sich hier tummeln. Tragik und Melancholie ziehen sich wie ein roter Faden durch das Album.
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3 Kommentare
Was ist eine "Torband"?
Meisterwerk, das 2013 ein Gamechanger im Progbereich war obwohl der Sound alles andere als frisch ist aber dass ein Prog-Album in den 10er Jahren songwritingtechnisch auf dem gleichen Level wie die großen Werke der 70er spielt, war schon verblüffend.
Ziemlich unglaublich auch, dass Wilson 2015 mit "Hand.Cannot.Erase" in jeder Hinsicht sogar nochmal einen draufgesetzt hat, vor allem was Emotionen und den eigenen Sound angehen.
Songwritertechnisch auf dem Niveau der Begründer des Genres? Welche Stellen denn? "Drive Home" ist zum Beispiel eine stinknormale Ballade in 4/4 und einfachem Aufbau. An einigen Stellen kopiert er ein paar der großen Vorbilder, bleibt sonst aber eher blass. Luminol ist ganz gut, aber mit fortlaufender Dauer lässt das Album, was Prog betrifft, stark nach. Vieles wiederholt sich innerhalb der Songs. Wilson macht ja auch keinen Prog, sondern New Artrock und er selbst bezeichnet sich auch eher als Arrangeur als Komponist.
Ein gutes Artrockalbum, aber stilistisch näher an Parsons als an King Crimson, Yes oder Genesis.
Allein der Gedanke, Drive Home und Co. seien auf einem Niveau mit dem durchkomponierten "Close To The Edge"...