"Close the book if the story's over, cash out a curtain call, this is clearly the fall I won't get up from", steht es auf dem Klappentext geschrieben. Um die Weihnachtszeit herum verbreitet sich die Neuigkeit, dass Mark Lanegan abermals ein Buch geschrieben hat. Inhalt: Seine Corona-Erkrankung. Niemand …
"Lanegan war als langjähriger Drogenabhängiger schließlich die Definition einer Risikogruppe."
Nein. Mal abgesehen von dem fehlerhaften Konstrukt - Lanegan war sicherlich nicht die Definition einer Gruppe - ist das einfach Quatsch. Drogenabhängigkeit alleine macht Covid keinen Deut gefährlicher. Folgeerkrankungen durch Drogenkonsum wie COPD oder Schäden am Kardiovaskulären System natürlich schon, aber dann wären auch Raucher und Menschen, die sich jahrelang ungesund ernähren Risikogruppen.
"Drogenabhängigkeit alleine macht Covid keinen Deut gefährlicher. Folgeerkrankungen durch Drogenkonsum wie COPD oder Schäden am Kardiovaskulären System natürlich schon"
Das ist jetzt aber auch schon ziemliche Erbsenzählerei oder nicht?
ne, halt nicht. die Verbindung ist nur eine mittelbare. Korreliert Substanzabhängigkeit mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Verlauf? Ja. Allerdings korreliert Substanzabhängigkeit auch mit psychischen Erkrankungen, mangelnder Gesundheitsversorgung, Obdachlosigkeit, niedrigem Einkommen, Herz-Kreislauf- und Lungenerkrankungen, Immunschwäche und einer Reihe anderer Größen, welche wiederrum Riskofaktoren für eine höhere Mortalität (nicht nur) durch Covid sind. Drogen können je nach Substanz und Konsummuster dem Körper sehr stark oder auch nur kaum schädigen. Wenn eine drogenabhängige Person fragt, ob Sie ein erhöhtes Risiko auf einen schweren Verlauf oder Tod hat, dann ist die Antwort "Vielleicht" mit der Möglichkeit der starken Verbesserung dieser Prognose durch eine kurze Anamnese. Definierende Faktoren für Risikogruppen sind vielmehr Multimorbidität und hohes Alter, einerseits weil in diesen Gruppen die Mortalität drastisch erhöht ist, andererseits weil diese Gruppen deutlich homogener hinsichtlich der Verläufe sind. Und wenn ein Mensch mit Alter>85 oder mehr als fünf als mit hohem Risiko assozierten Komorbiditäten fragt, ob er ein erhöhtes Risiko auf einen schweren Verlauf oder Tod hat, dann ist die Antwort: "Ja, ein stark Erhöhtes!".
"Drogen können je nach Substanz und Konsummuster dem Körper sehr stark oder auch nur kaum schädigen. Wenn eine drogenabhängige Person fragt, ob Sie ein erhöhtes Risiko auf einen schweren Verlauf oder Tod hat, dann ist die Antwort "Vielleicht" mit der Möglichkeit der starken Verbesserung dieser Prognose durch eine kurze Anamnese."
Ein im Rahmen der Möglichkeiten liegender Ersatz für eine kurze Anamnese wäre dann vielleicht ein kurzes Auseinandersetzen mit Lanegans Biographie.
Magst ja mit deinem Punkt bezogen auf die allgemeine Gruppe "Drogenkonsument" Recht haben, aber das war ja auch nicht wirklich der Ausgangspunkt des Ganzen.
"Close the book if the story's over, cash out a curtain call, this is clearly the fall I won't get up from", steht es auf dem Klappentext geschrieben. Um die Weihnachtszeit herum verbreitet sich die Neuigkeit, dass Mark Lanegan abermals ein Buch geschrieben hat. Inhalt: Seine Corona-Erkrankung. Niemand …
Wann kommt das Buch auf deutsch?
Dieser Kommentar wurde vor 2 Jahren durch den Autor entfernt.
Ungelesen 5/5
Schöne Rezi auf jeden Fall.
"Lanegan war als langjähriger Drogenabhängiger schließlich die Definition einer Risikogruppe."
Nein. Mal abgesehen von dem fehlerhaften Konstrukt - Lanegan war sicherlich nicht die Definition einer Gruppe - ist das einfach Quatsch. Drogenabhängigkeit alleine macht Covid keinen Deut gefährlicher. Folgeerkrankungen durch Drogenkonsum wie COPD oder Schäden am Kardiovaskulären System natürlich schon, aber dann wären auch Raucher und Menschen, die sich jahrelang ungesund ernähren Risikogruppen.
Sind sie ja auch
Dieser Kommentar wurde vor 2 Jahren durch den Autor entfernt.
"Drogenabhängigkeit alleine macht Covid keinen Deut gefährlicher. Folgeerkrankungen durch Drogenkonsum wie COPD oder Schäden am Kardiovaskulären System natürlich schon"
Das ist jetzt aber auch schon ziemliche Erbsenzählerei oder nicht?
Dieser Kommentar wurde entfernt.
ne, halt nicht. die Verbindung ist nur eine mittelbare. Korreliert Substanzabhängigkeit mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Verlauf? Ja. Allerdings korreliert Substanzabhängigkeit auch mit psychischen Erkrankungen, mangelnder Gesundheitsversorgung, Obdachlosigkeit, niedrigem Einkommen, Herz-Kreislauf- und Lungenerkrankungen, Immunschwäche und einer Reihe anderer Größen, welche wiederrum Riskofaktoren für eine höhere Mortalität (nicht nur) durch Covid sind. Drogen können je nach Substanz und Konsummuster dem Körper sehr stark oder auch nur kaum schädigen. Wenn eine drogenabhängige Person fragt, ob Sie ein erhöhtes Risiko auf einen schweren Verlauf oder Tod hat, dann ist die Antwort "Vielleicht" mit der Möglichkeit der starken Verbesserung dieser Prognose durch eine kurze Anamnese. Definierende Faktoren für Risikogruppen sind vielmehr Multimorbidität und hohes Alter, einerseits weil in diesen Gruppen die Mortalität drastisch erhöht ist, andererseits weil diese Gruppen deutlich homogener hinsichtlich der Verläufe sind. Und wenn ein Mensch mit Alter>85 oder mehr als fünf als mit hohem Risiko assozierten Komorbiditäten fragt, ob er ein erhöhtes Risiko auf einen schweren Verlauf oder Tod hat, dann ist die Antwort: "Ja, ein stark Erhöhtes!".
"Drogen können je nach Substanz und Konsummuster dem Körper sehr stark oder auch nur kaum schädigen. Wenn eine drogenabhängige Person fragt, ob Sie ein erhöhtes Risiko auf einen schweren Verlauf oder Tod hat, dann ist die Antwort "Vielleicht" mit der Möglichkeit der starken Verbesserung dieser Prognose durch eine kurze Anamnese."
Ein im Rahmen der Möglichkeiten liegender Ersatz für eine kurze Anamnese wäre dann vielleicht ein kurzes Auseinandersetzen mit Lanegans Biographie.
Magst ja mit deinem Punkt bezogen auf die allgemeine Gruppe "Drogenkonsument" Recht haben, aber das war ja auch nicht wirklich der Ausgangspunkt des Ganzen.