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Schlaufland

Argh, ich hasse clevere, joviale Marketing-Teams, ich kann mir vorstellen, wie sie dahocken, überbezahlt in ihren Agenturen mit den Tischkickern und den Hüpfbällen, den Schirmmützen und den Hemden und Blusen und den Kommunikationsdesign-Abschlüssen und dem Netzwerk, bis zum Mond. Ich hasse sie, weil sie zu der Kultur nichts beizutragen haben, aber gefühlt die Hälfte ihrer Geschicke leiten und, wenn sie wollen, mich zwingen können, euch nun einen verdammten Kaufland-Werbespot zu verlinken und zu sagen: Guckt mal, da, MoneyBoy macht jetzt Reklame.

... und dann steht da MoneyBoy im Supermarktketten-Trikot und rappt darüber, dass man Produkte kaufen soll. "Ich kann jedem empfehlen, den Broccoli von Kaufland zu wählen" ist aber auch eine verdammt lustige Line, vielleicht ist er die richtige Wahl für so etwas. Irgendwas muss uns ja auch die nächste Staffel Traphouse-Kitchen finanzieren.

Aber dennoch: Die ganzen Rapper sollten aufhören, über irgendwelche imaginären jüdischen Weltverschwörungen oder die Illuminaten zu wettern, wenn der echte Feind der Szene so offensichtlich da draußen hockt, in den Marketingbüros, und dafür sorgt, dass Nichtskönner wie SDP oder Mark Forster ihre nächsten Nummer-eins-Alben bekommen, während gute Artists weiter ums Überleben strugglen.

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