Karriere? Ende? Karriereende?
Ich weiß nicht. Vielleicht sollte manch einer einfach irgendwann ... aufhören? Ist das so ein komplett verrückter Gedanke, wenn man - wie die Fünf Sterne - seine Zeit gehabt hat?
... wobei die Frage bleibt: Wenn man seine Zeit nie wirklich gehabt hat, fällt das Aufhören dann leichter - oder vielleicht noch schwerer? Ein Blick auf Laas Unltd. legt letztere Alternative näher. Per Instastory sprach er unlängst (wieder einmal) davon, seine Karriere beenden zu wollen. Mir war zwar gar nicht so bewusst, dass er das nicht schon längst getan hat - aber offensichtlich ist Laas hinter den Kulissen ziemlich aktiv. So schrieb er zum Beispiel an den Texten von Shirin Davids Album "Bitches Brauchen Rap" mit - als Ghostwriter hat er ja reichlich Erfahrung.
Offenbar weckte das Projekt aber auch unschöne Erinnerungen an seine Zeit bei Ersguterjunge. "Nun war ich nach 15 Jahren Struggle endlich mal irgendwo angekommen, wo es plötzlich wieder Sinn machte, an meine Musik zu glauben", schilderte er bei Instagram seinen hoffnungsfrohen Einstand dort, aber auch die emotionale Bruchlandung, die er darauf erlebte. Er habe enorm unter Druck gestanden und nur noch um jeden Preis versucht, nichts falsch zu machen.
Bushido habe ihn für Machtdemonstrationen benutzt und ihn in einen Beef mit Kollegah und Farid Bang hineingezogen, der eigentlich gar nicht seiner war. "An diesem Punkt kehrte ein alter Bekannter in mein Leben zurück, der mir zu meinem Erstaunen plötzlich viel größer und beunruhigender als jemals zuvor erschien: mein guter Homie namens Angst."
Laas spricht von seinen psychischen Problemen und vom Aufhören - und sagt wenig später dies: "Ja, das stimmt, ich wollte wieder einmal meine Karriere beenden und ja, es war auch zu einem Zeitpunkt, als das Shirin-Album tatsächlich fertiggestellt war." Diese Entscheidung hing aber nicht mit besagtem Album zusammen, die Kollaboration sei viel mehr "wundervoll" verlaufen. "Mein Ausraster hatte nichts mit Shirin zu tun, eher im Gegenteil. Wenn es in den letzten Monaten Probleme in meinem Kopf gab, wenn ich das Gefühl hatte, ich müsste alles beenden, dann waren es Menschen wie sie oder Shindy, die mir den Rücken gestärkt und gesagt haben: 'Du spinnst gerade, hör auf, beruhig dich, du machst das alles richtig, mach einfach weiter.'"
Also: vorerst kein Ruhestand für Laas. Erfolgreiche Rapper*innen, die ihre Texte nicht selbst schreiben können, scheint es derzeit ja auch in ausreichender Zahl zu geben, die Arbeit dürfte Mr. Unltd. so schnell also nicht ausgehen.
3 Kommentare mit einer Antwort
Ja klar, Gütersloher, aber ein paar Tracks von Laas und sein Battle Psychogramm des dicken Wannabes fand ich nicht nur der Provenienz wegen schon gut. Insgesamt aber einfach eine traurige Gestalt, die einfach deutlich zu viel Mist veröffentlicht und sich mit deutlich zu peinlichen Leuten umgeben hat, obwohl ich glaube, dass da ein veritables Talent vergeudet wurde. Shirin David also mittlerweile... Das tut weh.
der typ hätte zu eimsbush zeiten am start sein müssen, dann wäre aus ihm ein veritabler kapaun geworden.
Nochmal, letztes Album war sehr krass. Crazy bester Song. Später Karriere Höhepunkt. Aber was für einer.
Seit seiner "Mach mal besser weg..."-Zeile, wo er seine Liebschaft auffordert, ihr gemeinsames Kind abzutreiben, ganz, ganz unten durch, der Mann.