Dem 18 Karat seine Mutter
Woah, und haben wir eigentlich schon das Theater um 18 Karat, seine Mutter und die Polizei beleuchtet? Was ist das denn wieder für eine Räuberpistole?
Dass 18 Karat im Rahmen der Ermittlungen zu einem Mordversuch an einem Friseur kurzzeitig festgenommen wurde, hab' ich schon erzählt. 18 Karat stand wohl in Verdacht, die Tatwaffe besorgt zu haben. Ein Sondereinsatzkommando sackte ihn ein, verhörte ihn und ließ ihn wieder laufen. Dass 18 Karat diese billige Promo umgehend nutzte, um ein Album anzukündigen, von dem bis dato noch nirgends die Rede war, lässt diese Vermutung eines unserer Leser gar nicht so absurd erscheinen: "18 karat ruft polizei mit unterdrückter nummer und tuch über dem hörer an, damit er sich selber für promo anschwärzen kann" - seems legit, wie dieser Yannik™ sagen würde.
Vielleicht war der Wirbel zu klein, auf jeden Fall nicht nachhaltig genug, deswegen dreht 18 Karat noch einmal nach und behauptet jetzt, seine Mutter sei bei dem Einsatz "schwer verletzt worden", angeblich sei sie gestürzt, als die Polizei die Wohnung stürmte, getreten worden und liege nun mit gebrochenem Wirbel im Krankenhaus.
Bisschen seltsam zwar, dass 18 Karat damit erst später ankam und, mit frisch schwer verletzter Mutter, die im Rettungswagen abtransportiert worden ist, erst einmal in aller Seelenruhe ein Album ankündigt ... aber, gut. Menschen verarbeiten Schocks ja unterschiedlich. Außerdem habe er "laufende Ermittlungen nicht gefährden" wollen, weil er nämlich eine Anwältin beauftragt hat, gegen die überzogene Polizeigewalt bei besagtem Einsatz juristisch vorzugehen.
Uff.
Na, aber das zeigt doch immerhin, dass es mit den allseits herbei-ge-unkten Parallelgesellschaften in diesem Land doch noch nicht allzu schlimm sein kann. Rapper, die sich unentwegt zu ganz harten Kriminellen stilisieren, schicken gegen die Polizei und - im Fall, der die FAZ interessiert, gegeneinander - Anwälte ins Feld. Justitia gefällt das.
Gute Besserung an 18 Karats Mutter, jedenfalls. Eine "60-jährige Frau", zuhause in "einer Wohnung die nichts mit Drogen, Gewalt oder jeglicher Kriminalität auf dieser Welt zutun hat." Außer, dass dort halt ihr missratener Sohn rumhängt, der immerzu behauptet, mit all dem zu tun zu haben, und sich dann wundert, wenn ihm das auf die Füße fällt. Huch.
Polizeigewalt bleibt trotzdem scheiße.
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