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Ulveham - Gåte (Norwegen)

Wäre der ESC ein Wettbewerb, bei dem es ausschließlich um die möglichst objektive Bewertung von Musik gehen würde, dann müsste Norwegen dieses Jahr mit mindestens 100 Punkten Vorsprung gewinnen. Auf dem Papier ist "Ulveham" eigentlich fast schon zu gut für das Qualitätsniveau dieses Wettbewerbs. Ich meine, Gåte bringen hier einen verdammten Post-Rock-Song an den Start, während das restliche Teilnehmerfeld zum Großteil aus Eurodance, Balkan-Pop und Castingshow-Balladen besteht.

Dieser Song hat kein bestimmtes Gimmick, oder versucht auf billigste Art und Weise auf Emotionen-Fang zu gehen, er lässt einfach nur die Handwerkskunst für sich sprechen. Die Explosion im Chorus haut mich jedes mal aufs Neue vom Hocker, Frontfrau Gunnhild singt, als würde sie die Afterparty in ihrem privaten Feenwald schmeißen, und die Black Metal-Vocals im Finale schnüren endgültig die Schlaufe um dieses Kleinod von einem Rock-Song.

"Ulveham" ist einer der seltenen Fälle, die nicht nur im Kontext des Eurovision funktionieren, sondern fast noch besser außerhalb davon. Es gibt allerdings andere Songs, die vielleicht nicht zu einhundert Prozent mit dem Qualitätsniveau der Norweger mithalten können, aber dafür deutlich besser den Spirit dieses Wettbewerbs repräsentieren und deshalb einen Sieg eher verdient hätten. Was nicht heißen soll, dass ich mich ärgern würde, würden die Norweger Malmö als Sieger verlassen.

Wertung 5/5
Buchmacher-Ranking: 11
Prognose: 10. Platz

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