Fotos/Review: King Gizzard & The Lizard Wizard in Hamburg
vom 23. Mai 2024
Ein banger Blick auf die Wetterprognosen. Ein paar Tage vor dem Open Air-Konzert von King Gizzard & The Lizard Wizard im Stadtpark Hamburg deutet alles auf Gewitter und Starkregen: unschöne Vorzeichen für ein drei Stunden langes Konzert. Und nein, das ist kein Tippfehler, die Australier bringen tatsächlich …
War zuletzt in Köln bei denen. Ist sicherlich top performt gewesen - und gleichzeitig hats mich extrem kalt gelassen. War auch bei dem Gig so, daß keiner der Band wirklich Lust auf Interaktion hatte. Die hatten mehr oder weniger für sich selbst gespielt, und das Publikum durfte zugucken. Für ne Band, die sehr für ihre Gigs gefeiert wird, finde ich das sehr enttäuschend. Man muß ja nicht liebenswerter Showman, darf gerne nervös, schüchtern, sogar arrogant sein. Aber man sollte bei nem Gig präsent sein, sich zeigen - nicht 90 Minuten lang nur die Instrumente anstarren und das Publikum quasi aussperren.
Gestern beim Drei-Stunden-Gig in Hamburg waren sie gut aufgelegt und es gab immer mal wieder Interaktion mit dem Publikum. Der eine Keyboarder kam mit dem Mikro auch immer mal wieder an den Rand des Pits und hat dort gesungen. Rein spielerisch liefern sie aber immer ab. Auch gestern hätten sie meinetwegen jeden Song noch gern fünf Minuten länger zergniedeln können.
In Köln gabs zwischendurch mal nen Satz, zu dem sich jemand aber offensichtlich zwingen musste. Die waren ratzfatz wieder bei sich, und haben gar nicht versucht, irgendeine Art von Show zu machen. War nicht mal ein "schön, daß ihr hier seid!" dabei.
Vielleicht liegts daran, wie gerne ich selbst musiziere, gelegentlich jamme. Aber diese komplette Zurückgezogenheit auf der Bühne passt für mich null zu dieser Art Musik. Das ist Rock, und da gehts auch um Vibes. Ich schalte schnell ab, wenn mir der Gig vorkommt als bin ich irgendwie auf Umwegen bei einer Jam-Session gelandet, und die Musiker sind nur mit sich selbst beschäftigt.
Ne, labern sollen sie nicht. Bei ner Shoegaze-Band passt das, wenn die Musiker nur auf ihre Instrumente gucken. Oder bei extrem anspruchsvollen Performances. Bei den launigen Tracks zwischen kindischem Spaß über Rock bis zu brutalem Thrashgewitter will ich aber irgendwie ne Show bekommen.
Ist ne perönliche Sache. Ich sehe einen Act immer verpflichtet, dem Publikum etwas zu bieten, was über die Musik hinausgeht. Es einzuladen, dabei zu sein, die Vibes zu teilen, es vielleicht sogar zu konfrontieren. So ne Nummer wie: "Hallo, wir sind X", dann wegdrehen und die Zuschauer ghosten stört mich zuverlässig. Werde die Band immer noch sehr abfeiern, aber vorläufig nur noch auf in LP-Form.
War ein feiner Gig. Sound war ziemlich gut, stand aber auch wohl ziemlich gut. Man hätte im Text durchaus den 27 Minuten Synth Part erwähnen können. Nicht jede Band würde sich dies trauen. War fantastisch.
Bei dem Silver Chord-Part habe ich tatsächlich mal das Bier weg gebracht, Equipment getrocknet und mich auch noch draußen etwas verquatscht. Sound war vor der Bühne okay, aber da haben die Leute schon "Lauter!" gerufen, einer hat es sogar auf sein Smartphone getippt und der Band entgegen gestreckt. Oben fand ich es deutlich zu leise, aber ings fand ich es auch sehr schön, was aber eher am positiv-bekloppten Publikum lag.
Herausragende Band, der Gig in Köln war mein Konzerthighlight des letzten Jahres, aber ich hoffe sie ziehen es nicht ewig durch, jeden Song live auf ne halbe Stunde zu strecken.
Ein banger Blick auf die Wetterprognosen. Ein paar Tage vor dem Open Air-Konzert von King Gizzard & The Lizard Wizard im Stadtpark Hamburg deutet alles auf Gewitter und Starkregen: unschöne Vorzeichen für ein drei Stunden langes Konzert. Und nein, das ist kein Tippfehler, die Australier bringen tatsächlich …
War zuletzt in Köln bei denen. Ist sicherlich top performt gewesen - und gleichzeitig hats mich extrem kalt gelassen. War auch bei dem Gig so, daß keiner der Band wirklich Lust auf Interaktion hatte. Die hatten mehr oder weniger für sich selbst gespielt, und das Publikum durfte zugucken. Für ne Band, die sehr für ihre Gigs gefeiert wird, finde ich das sehr enttäuschend. Man muß ja nicht liebenswerter Showman, darf gerne nervös, schüchtern, sogar arrogant sein. Aber man sollte bei nem Gig präsent sein, sich zeigen - nicht 90 Minuten lang nur die Instrumente anstarren und das Publikum quasi aussperren.
Gestern beim Drei-Stunden-Gig in Hamburg waren sie gut aufgelegt und es gab immer mal wieder Interaktion mit dem Publikum. Der eine Keyboarder kam mit dem Mikro auch immer mal wieder an den Rand des Pits und hat dort gesungen. Rein spielerisch liefern sie aber immer ab. Auch gestern hätten sie meinetwegen jeden Song noch gern fünf Minuten länger zergniedeln können.
In Köln gabs zwischendurch mal nen Satz, zu dem sich jemand aber offensichtlich zwingen musste. Die waren ratzfatz wieder bei sich, und haben gar nicht versucht, irgendeine Art von Show zu machen. War nicht mal ein "schön, daß ihr hier seid!" dabei.
Vielleicht liegts daran, wie gerne ich selbst musiziere, gelegentlich jamme. Aber diese komplette Zurückgezogenheit auf der Bühne passt für mich null zu dieser Art Musik. Das ist Rock, und da gehts auch um Vibes. Ich schalte schnell ab, wenn mir der Gig vorkommt als bin ich irgendwie auf Umwegen bei einer Jam-Session gelandet, und die Musiker sind nur mit sich selbst beschäftigt.
Ich persönlich weiß es zu schätzen, wenn nicht zwischen den Songs gelabert wird. Shut up and play yer guitar! Schätze ich sehr bei King Gizzard
Ne, labern sollen sie nicht. Bei ner Shoegaze-Band passt das, wenn die Musiker nur auf ihre Instrumente gucken. Oder bei extrem anspruchsvollen Performances. Bei den launigen Tracks zwischen kindischem Spaß über Rock bis zu brutalem Thrashgewitter will ich aber irgendwie ne Show bekommen.
Ist ne perönliche Sache. Ich sehe einen Act immer verpflichtet, dem Publikum etwas zu bieten, was über die Musik hinausgeht. Es einzuladen, dabei zu sein, die Vibes zu teilen, es vielleicht sogar zu konfrontieren. So ne Nummer wie: "Hallo, wir sind X", dann wegdrehen und die Zuschauer ghosten stört mich zuverlässig. Werde die Band immer noch sehr abfeiern, aber vorläufig nur noch auf in LP-Form.
Selten so nass geworden bei einem Konzert...
War ein feiner Gig. Sound war ziemlich gut, stand aber auch wohl ziemlich gut.
Man hätte im Text durchaus den 27 Minuten Synth Part erwähnen können. Nicht jede Band würde sich dies trauen. War fantastisch.
Arthur Mitchell lässt Grüßen...
Bei dem Silver Chord-Part habe ich tatsächlich mal das Bier weg gebracht, Equipment getrocknet und mich auch noch draußen etwas verquatscht. Sound war vor der Bühne okay, aber da haben die Leute schon "Lauter!" gerufen, einer hat es sogar auf sein Smartphone getippt und der Band entgegen gestreckt. Oben fand ich es deutlich zu leise, aber ings fand ich es auch sehr schön, was aber eher am positiv-bekloppten Publikum lag.
Herausragende Band, der Gig in Köln war mein Konzerthighlight des letzten Jahres, aber ich hoffe sie ziehen es nicht ewig durch, jeden Song live auf ne halbe Stunde zu strecken.