Wolfram Weimer, der ehemalige Chefredakteur von Focus und Autor des Buches "Das Konservative Manifest" sowie aktueller Kulturstaatsminister, lud am gestrigen Donnerstag zahlreiche Musiker:innen ins Kanzleramt, um beim sogenannten 'Pop-Gipfel' über die Zukunft der Vergütung von Musikern zu diskutieren.

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  • Vor 9 Tagen

    Ist echt nachvollziehbar, daß deutsche Popmusiker sich Sorgen wegen KI machen...deren Musik klingt eh schon seit Jahren so- komplett mit Kalenderblatt-Texten und gesichtsloser Musik.

  • Vor 9 Tagen

    Das ganze Problem ließe sich ganz einfach lösen indem man Glasperlenspiel, Annett Lousian, Peter Maffay, Herbert Grönemeyer und Annenmaykantereit zur Staatsräson erklärt.

  • Vor 9 Tagen

    Wenige verdienen viel und viele verdienen wenig? Das kann man auch anders beschreiben: Die Nachfrage nach guten Produkten ist höher als nach schlechten Produkten. Was will man nun tun? Die Musiker, nach denen die Nachfrage gering ist, subventionieren?

    • Vor 8 Tagen

      Wie man an deiner Rechtfertigung für den Neoliberalismus herauslesen kann, ist die Nachfrage nach Menschen, die nicht weiter als in verknappte Marktlogiken denken, gerade sehr hoch.

      Zusätzlich geht es gerade darum, dass die Künstler eben die Zahlen machen und die Nachfrage da ist. Hier sprechen mit Herbert Grönemeyer kommerziell erfolgreiche Musiker, die den Traffic von Streaming-Seiten am Leben erhalten und trotzdem keinen fairen Anteil bekommen.

      Die Künstler stellen das Produkt, sie sind mit ihren Teams das Gesicht, folglich sollten sie mehr als nur gefühlt 10% der Streaming-Einnahmen bekommen. Es ist so, als würde bei der nächsten Weltmeisterschaft 95% der milliardenschweren Ticket-Einnahmen an den Vorstand der Fifa gehen, während die Spieler pro Spiel 10.000€ bekommen. Und dann gleichzeitig noch für die Reisen, die Hotels und die Kleidung aufkommen müssen.

      Die Leute schauen sich Fußball nicht an, um einen Blick auf Gianni Infantinos Armani-Anzug in der VIP-Box der Arena zu bekommen. Genauso wenig werden Streaming-Plattformen runtergeladen, weil man das clevere Marketing der CEOs honorieren will.

    • Vor 8 Tagen

      grönemeyer sagt, das passiert (nur), weil es werden im darknet unfassbare mengen an streams gekauft, wodurch topkünstler zu topkünstlern und topverdienern werden und monetär profitieren. er nutzt das wort "geldwäsche"

  • Vor 9 Tagen

    ich finde man hätte grönemeyer schon in gänze zitieren können. am besten gefallen mir "altersrassismus" und "geldwäsche" über im darknet gekaufte streams, die dann monetär von spoti vergolten werden :koks: :koks: :koks:

    "Wer die meisten Klicks hat, hat gewonnen", sagte Grönemeyer. So gerieten mittelständische Unternehmen, die ernsthaft Musik produzieren und vertreiben, in die wirtschaftliche Schieflage. Es gebe auch eine Art von Altersrassismus: Kinder und junge Menschen, die mehr Zeit zum Streamen hätten, würden die Charts bestimmen – offen blieb, welche Rolle etwa Rentner mit noch mehr Zeit als Schulpflichtige in diesem Markt spielen könnten

    [...]

    Noch ungerechter werde dieses "Idiotensystem" dadurch, sagte Grönemeyer weiter, dass sich Klicks bei Streamingdiensten im Darknet kaufen ließen. Die Klicks ermöglichten sogar "enorme Geldwäsche". Das System funktioniere so: Man stecke sein Schwarzgeld im Darknet in Klicks für sich oder seinen Künstler und kassiere dann sauberes Geld von den Musikstreamingdiensten.

    https://www.zeit.de/kultur/musik/2025-12/m…

    und dann auch noch bei einem kulturstaatsminister, der für genügend geld wahrscheinlich fusbilder bei OF reinstellen wird und angeblich lines bei anderen geklaut hat...

  • Vor 9 Tagen

    Putzig: nachdem man sich maximal dem seelenlosen Popbusiness angebiedert hat, entdeckt man als Multimillionär plötzlich die Kapitalismuskritik, während man gleichzeitig fleißig weiter für Majorlabels anschaffen geht, denen Musik schon immer egal war. Gut, Grönemeyer hat, so fair muss man sein, als Superreicher sein eigenes Label, mit dem er Musikterroristen wie Philipp Poisel unterstützt. Er und seine Familie haben für Generationen ausgesorgt. Er könnte locker einfach von den achso schlimmen Plattformen runter und würde nichts verlieren im Leben. Aber die Maske sitzt schlecht. Er und die anderen ("Musik"-)Geschäftsleute plappern linke Narrative nämlich nur als Vorwand nach, um noch mehr zu scheffeln und für sich herauszupressen aus dem "bösen" System. Vordergründig geben sie sich kritisch als billige Anbierung, während gewissenlose Geschäftsleute mit grenzenloser Gier im Hintergrund schon die nächsten Placements und Sponsorings verhandeln.
    Unterstützt den Untergrund!

  • Vor 9 Tagen

    Streaming hat das Problem nur dezent verschärft. Grundsätzlich ist es aber seit 80-90 Jahren dasselbe: Künstler*innen kommen nicht dazu, ihre Werke selbstbestimmt zu vertreiben, sondern sind auf Umverteilungsapparate angewiesen, die sie natürlich kaum entlohnen.

    Wäre übrigens eine gute Gelegenheit gewesen, Dummbatz Weimer eine Ohrfeige zu geben. Chance verpasst, schade.

  • Vor 9 Tagen

    Spotify und co. gehören für mich enteignet. Aber man muss auch sagen, dass kein Musiker von seiner Musik leben muss, um gute Musik zu machen. Selbst in einer anderen Gesellschaftsform würde ich mich nicht dafür einsetzen, dass Musiker irgendeine Art von finanzieller Förderung bekommen, damit sie nicht mehr nebenbei Arbeiten müssen. Das würde der Musik und der Kreativität nicht helfen.

    • Vor 9 Tagen

      "würde ich mich nicht dafür einsetzen, dass Musiker irgendeine Art von finanzieller Förderung bekommen, damit sie nicht mehr nebenbei Arbeiten müssen. Das würde der Musik und der Kreativität nicht helfen."

      Wenn du so etwas auf den ersten Blick klar widersprüchlich Scheinendes schreibst, solltest du das schon irgendwie begründen.

    • Vor 9 Tagen

      Also auf Spotify bezogen wäre ich nicht dafür, dass eine staatliche Version mehr an die kleinen Künstler auszahlt, als sie anteilig "verdienen". Bots usw. darf es natürlich nicht geben, aber warum sollte Taylor nicht von meinen x€ im Monat x - anteilige Kosten bekommen, wenn ich keine anderen Bands gehört habe? Und wenn ich nur drei Metal-Bands höre, dann bekommen die zusammen alles, was ich ich abzüglich der Kosten in einem Monat bezahlt habe.

    • Vor 9 Tagen

      Mhh, was ich eigentlich meinte, ist, warum du meinst, dass das der Musik und Kreativität nicht helfen würde. Man könnte ja erst einmal meinen, dass wenn jemand mehr Zeit und Ressourcen für Kunst übrig hat, dass auch das Produkt verbessern würde.

    • Vor 8 Tagen

      die annahme empfundenes leid des künstlers würde sich positiv auf die kreativität und damit auf die hergestellte kunst auswirken.

      eins meiner liebsten alben aller zeiten ist slow, deep and hard von type O negative. Petrus gings bei der aufnahme dieses albums nicht besonders gut. körperlich, seelisch, finanziell. und in meinem empfinden überträgt sich das auf die lieder. nichts von dem, was danach kam, war jemals wieder so gut, so intensiv. auch wenn ich die roadrunner millionen gerne gönne.

      das gleiche können wir für life of agony aufmachen, aber da haben die roadrunner millionen nicht für seelischen frieden des frontmenschen gesorgt. leider :( :cry:

      auf der anderen seite ist es halt auch schwer ein weiteres river runs red oder slow, deep and hard vorzulegen. es ist ja bereits schwer so was einmalig zu fabrizieren.

      ich bin sicher, es wird ohne ende gegenbeispiele geben, wo sich wohlstand und besserung positiv auf die kunst ausgewirkt haben.

      ich finds aber auch vermessen zu sagen, die sollen nicht (so leicht) ausschließlich von ihrer kunst leben können, sondern weiter nebenher arbeiten gehen.

    • Vor 8 Tagen

      @scroto: Das ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass Künstler in einer emotional schweren Phase bessere Musik machen. Die Musik bekommt nur marketingtechnisch mehr Spice, aber das Talent und die handwerklichen Fähigkeiten sind dieselben. Und ja, manchmal animiert es die Künstler dazu, neue, erfolgreichere Wege einzuschlagen. Aber ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass die meisten Menschen, denen es schlecht geht, eher schlechtere Kunst machen, wenn überhaupt. Meistens haben die keinen Bock oder einfach nicht den Kopf.

      @Olivander: Ich mag den Take nicht wirklich. Es geht ja in der Debatte nicht primär darum, dass ALLE Musiker von ihrer Musik leben können sollen. Das geht technisch gesehen auch nicht. Es geht eben um Fairness bei der Aufteilung der Gewinne. Und pro Stream nur 0,00003 Cent zu bekommen und Algorithmen unterworfen zu sein, die die größten Gewinner auf besagten Apps noch größer machen, hat nichts mit Fairness zu tun. Und Musik machen IST Arbeit, auch wenn man es nicht professionell macht.

      Wenn es gut sein soll, sitzt man gerne mal wochenlang an einem Track, organisiert Gastmusiker, übt seinen Gesang, sein Spiel etc. Gerade deswegen ist es auch so scheiße, dass jetzt irgendwelche Content-Maschinen mit KI-Slop täglich irgendwelche Songs hochladen. Und zu allem Übel wurden diese KIs dann auch noch mit Daten von eben jenen Leuten gefüttert, die sich ihre Fähigkeiten jahrelang hart antrainiert haben. KI hat absolut keine Einnahmen verdient und demonstriert für mich auch eher ein Gegenargument dazu, weshalb man Erfolg vielleicht nicht quantifizieren kann und sollte.

    • Vor 8 Tagen

      @Scroto: War jetzt auch meine Vermutung, dass so etwas in etwa gemeint war, aber ich wollte Olivander jetzt halt auch nicht irgendeine Position andichten, die er ja vielleicht dann doch nicht hat.

    • Vor 8 Tagen

      @CoolerTyp
      Danke für den sachlichen und vor allem reflektierten Kommentar.

    • Vor 8 Tagen

      @Theory9 da gehe ich mit.

    • Vor 8 Tagen

      Also ich kenne genug halbwegs bekannte Künstler, die zeitweise, natürlich auch in Teilzeit, neben der Musik gearbeitet haben und wo sich nie jemand darüber beschwert hat. Denen hätte eine Förderung, ein Stipendium o.ä. auch nicht weiter geholfen und der Mucke nicht gut getan. Konkrete Beispiele: Heaven Shall Burn, grim104, Chat Pile, Bad Religion etc.

      Es wäre natürlich besser, hätte man mehr kleine und mittlere Acts und nicht diese abstrusen Plastik-Projektions-Acts, aber im aktuellen System Musiker*innen zu "fördern" halte ich für einen Irrweg.

      Kostenfreie Musikschulen, mehr Proberäume, Förderprogramme an Schulen usw. braucht man, aber keine direkten Zuschüsse für Act xy.

    • Vor 8 Tagen

      @CooleeTyp: . Es geht ja in der Debatte nicht primär darum, dass ALLE Musiker von ihrer Musik leben können sollen.

      Das kann doch niemand wollen. Wenn man Streaming mit monatlichen Abogebühren haben will, dann kann doch auch der fairste Anbieter nicht eine Auszahlingspraxis umsetzen, die das ermöglicht. Nochmal; auch im Sozialismus würde es Taylor Swift finanziell besser gehen als MC Yallah, nur dass "unterwegs" der Mehrwert der Arbeit an alle Beteiligten gerecht ausgezahlt würde. Die künstlerische Konkurrenz aber kann ich doch nicht abschaffen.

    • Vor 8 Tagen

      Das klingt für mich alles irgendwie stark nach Survivorship Bias
      https://de.wikipedia.org/wiki/Survivorship…

      Da wir in einer Welt leben, in der es diese Zuschüsse im Großen und Ganzen gibt, fallen dir natürlich vor allem die Artists auf, die es auch ohne geschafft haben. Die Werke, der Künstler, die es mit diesen Zuschüssen geben könnte erblicken ja niemals oder nur in reduzierter Form das Licht der Welt, eine sinnvolle Gegenüberstellung können wir hier also eigentlich gar nicht aufstellen, sondern nur mutmaßen.

      Oder halt auf die kleinen Pilotprojekte schauen, die es gibt, wie das weiter unten verlinkte Irlandbeispiel, das ja doch einen positiven Effekt nahelegt.

    • Vor 8 Tagen

      Btw gibt und gab es natürlich schon einige Förderprogramme. Aber die fallen halt mitunter auch nicht auf, sofern man nicht die Filmabspanne/Albumbeilagen etc. studiert oder vllt den Personen aufmerksam bei Social Media folgt.

    • Vor 8 Tagen

      Wenn in D ein Musiker nicht von der Musik leben kann, dann würde er ja auch eine Form die Grundsicherung bekommen, wie alle anderen, die von ihrer Arbeit nicht leben können, nicht arbeiten können oder keine Job finden.

      Durch dieses Grundeinkommen subventioniert man nur die Probleme weg und schiebt den großen Playern (Eventim, Spotifiy etc.) die billigen neuen Künstler zu und die sahnen dann den Gewinn ab, der durch die staatliche Förderung erst entstehen konnten.

      Wenn ich bei einem staatlichen Bandcamp von 10€ pro Album 7€ bekäme, dann bräuchte ich für 3500€/brutto 500 Käufe/Monat. Wenn dann unter gerechten Bedingungen Konzerte stattfinden würden, könnte ich mit einem Auftritt 1500€ verdienen. Im Moment ist es aber so, dass ich nur 150€ für meine Käufe bei Bandcamp bekomme und von meinen Auftritt auch nur 500€. Das muss doch nicht der Staat ersetzen, sondern es müssen als ersten Schritt die großen Player massiv in die Schranken gewiesen werden.

    • Vor 8 Tagen

      Ja, das ist sicherlich richtig, dass es da größere Ungerechtigkeiten/Hindernisse gibt, die viel gewichtiger sind und größere Priorität haben sollten. Ich habe das hier jetzt alles, gerade auch durch deinen Zusatz im OP von "in einer alternativen Gesellschaft fände ich das für Musik und Kreativität auch nicht gut" eher als Grundsatzdiskussion darüber verstanden, ob solche Förderungen zu mehr/besserem kreativen Output führen können. Dein Fokus ist aber offensichtlich ein etwas anderer/praktischerer, was vielleicht auch sowieso die wichtigere Diskussion ist. Von daher klinke ich mich hier jetzt mal aus.

    • Vor 8 Tagen

      Dieser Kommentar wurde vor 8 Tagen durch den Autor entfernt.

  • Vor 9 Tagen

    Der Kapitalismus an sich ist das Idiotensystem, lieber Herbert

    • Vor 8 Tagen

      Äh, wieso? Durch den Kapitalismus haben sich die Lebensumstände der Menschheit stark verbessert. Es gibt weniger Armut als jemals zuvor und durch ihn werden Innovationen, Risikobereitschaft und Know-How gefördert. Der schlechte Ruf kommt doch entweder von Leuten, die einen Anspruch auf das Geld anderer erheben, obwohl sie das gar nicht erarbeitet haben oder von Linken, die denken, dass der Kommunismus doch irgendwann noch mal Realität wird, obwohl im historischen Kontext betrachtet sämtliche Anwendungen katastrophal gescheitert sind incl. Millionen Toter.

      Da man es so nicht geschafft hat, fordert man heutzutage einfach, dass Unternehmen, Leistungsträger und Besserverdiener noch mehr Abgaben zahlen sollen, um das Geld von oben nach unten umzuverteilen. Anstatt sich anzustrengen und selbst dafür zu sorgen, dass man entsprechend Vermögen aufbaut, will man von denen, die Risiko gegangen sind und Ideen hatten, noch mehr schröpfen. Irgendwann ist das Geld der anderen dann alle oder sie sind ausgewandert und was machen die Linken dann?

      Wir haben die meisten Krankheitstage in Europa, einen ausgeuferten Sozialstaat und Menschen, die lieber Teilzeit als Vollzeit arbeiten. Wie sollen wir so unseren Wohlstand denn erhalten können, wenn nur noch wenige Lust darauf haben, zu arbeiten? Darum halte ich es auch für sinnvoll, wie Klingbeil meinte, die Leute darauf einzuschwören, dass die nächsten Jahre hart und voller Einschnitte sein werden. Wir haben jahrelang über unsere Verhältnisse gelebt und müssen jetzt aufholen, was wir versäumt haben. Rente ohne Leistung, Bürgergeld ohne Arbeit zu suchen, sowas kann es hier nicht mehr geben. Die Zeit des Ausruhens ist vorbei.

      Es ist natürlich immer einfacher, den Reichen die Schuld dafür zu geben, dabei sind sie es doch, die dafür sorgen, dass hier nicht alles zusammenbricht, da sie die meisten Steuern zahlen und Arbeitsplätze schaffen.

    • Vor 8 Tagen

      ...wow...schau mal, Lars...zufrieden?

    • Vor 8 Tagen

      Yeeeeah, ein Hoch auf die Reichen!!!

    • Vor 8 Tagen

      Das war beeindruckend, reinste Lehrbuchpropaganda. Ich bin mir sicher wir könnten nicht weiter weltanschaulich voneinander entfernt sein, da wäre es komplette Zeitverschwendung, jetzt dieses Fass aufzumachen. Gute Besserung an die FDP und ihre Prozente übrigens.

    • Vor 6 Tagen

      Das hat nichts mit der FDP zu tun. Die CDU sieht das genau so:

      https://www.tagesschau.de/inland/reiche-me…

      Wir arbeiten 25 % weniger als in den USA, Frau Reiche hat Recht. Das Renteneintrittsalter muss herausgesetzt werden, Teilzeit und Frührente verhindert werden. Die Lage ist dramatisch.

    • Vor 6 Tagen

      Reiche, die olle Wirtschaftslobbyistin, kann mir mal gepflegt runter rutschen.

    • Vor 6 Tagen

      Den Buckel, freilich.

    • Vor 6 Tagen

      "Das Leben aller muss für den Standort Deutschland beschissener werden."
      Nein, dafür lebe ich nicht. Dafür sollte niemand leben. Die Lage ist so, weil sich niemand mehr dafür aufopfern möchte und wird. Wenn dein Scheißsystem so kränkelt, wird es Zeit, den Stecker zu ziehen. Du sprichst hier aber auch mit der letzten Person, die du mit der Analyse irgendwelcher CDUler umstimmen kannst. Unser gesamtes Leben und alles was ums umgibt, gehört bereits dem Kapital. Jetzt sollen wir auch noch den allerletzten Komfort aufgeben, der uns von anderen bereits mehr amerikanisierten Shitholes unterscheidet? Fuck off.

    • Vor 6 Tagen

      Man weiß gar nicht, wo man anfangen soll diese neoliberale Kapitalismus-Onanie zu entkräften. Mein Tipp für "golbi": Einfach mal ein Buch zu dem Thema lesen. Irgendeins. Kann nur besser werden.

    • Vor 6 Tagen

      Die Zeit ist einfach zu schade, diesen Zahlenblödsinn samt schwachsinniger Behauptungen zu widerlegen.

    • Vor 2 Stunden

      "Da man es so nicht geschafft hat, fordert man heutzutage einfach, dass Unternehmen, Leistungsträger und Besserverdiener noch mehr Abgaben zahlen sollen, um das Geld von oben nach unten umzuverteilen." Noch mehr vorallem. Lustig. Aber klar, "Leistungsträger", deshalb verdient, dass sie so viel mehr bekommen. Die Idee einer vergütungsabhängigen Gerechtigkeit ist keine Beschreibung der Wirklichkeit, es ist nur ihre nachträgliche Rechtfertigung. Statt analytisch, funktioniert sie lediglich narrativ. Man erzählt sie, weil sie Ordnung verspricht: Wer viel hat, muss viel geleistet haben, wer wenig hat, eben entsprechend wenig. Dass diese Ordnung empirisch nicht existiert, ist nebensächlich, entscheidend ist ja lediglich, dass sie geglaubt wird.

      Es gibt keinen gemeinsamen Maßstab, anhand dessen Einkommen vergeben würden. Weder Leistung noch Anstrengung noch gesellschaftlicher Nutzen dienen als konsistentes Kriterium. Die Einkommenshierarchie ist ein Machtgefüge und kein Bewertungssystem. Sie entsteht aus Eigentumsverhältnissen, institutionellen Entscheidungen, Marktpositionen und politischer Rahmensetzung. Die später angefügten Begründungen, "Leistung, Verantwortung, Qualifikation" sind keine Ursachen, es sind Kommentare.
      Besonders aufschlussreich ist daher auch die semantische Verschiebung des Begriffs "verdienen". Er bezeichnet zugleich den Erhalt von Geld und dessen moralische Legitimation. Wer viel verdient, gilt automatisch als jemand, der es verdient hat. Das Einkommen wird damit geadelt statt erklärt. Die Begründung folgt der Tatsache, nicht umgekehrt. Genau darin liegt eben der ideologische Kern. Ungleichheit erscheint nicht mehr als Resultat eines Systems, sondern als gerechtes Ergebnis individueller Eigenschaften.
      Sobald man den Leistungsbegriff ernsthaft prüft, zerbricht er aber. Leistung als körperliche oder geistige Verausgabung würde zwangsläufig jene Tätigkeiten belohnen, die Menschen am stärksten beanspruchen, erschöpfen, verschleißen. Doch das Gegenteil ist der Fall. Die physisch und psychisch belastendsten Arbeiten sind systematisch die am schlechtesten entlohnten. So entsteht überhaupt erst eine Karriereleiter. Auch innerhalb einzelner Berufe entscheidet messbarer Fleiß kaum über das Einkommen, geschweige denn über die massiven Unterschiede zwischen Berufsgruppen. Diese Unterschiede sind nicht das Ergebnis feiner Leistungsabstufungen, sondern struktureller Setzungen. Manche Tätigkeiten sind strukturell gedeckelt, andere strukturell entgrenzt.

      Der Verweis auf "Fähigkeiten" wirkt auf den ersten Blick nüchterner, ist aber kaum belastbarer. Natürlich erfordern unterschiedliche Tätigkeiten unterschiedliche Kompetenzen, ausnahmslos alle. Diese Fähigkeiten entstehen durch Ausbildung, Übung und Erfahrung. Sie unterscheiden sich qualitativ, nicht hierarchisch. Dass manche Fähigkeiten um ein Vielfaches höher entlohnt werden als andere, sagt nichts über ihren objektiven Wert aus, sondern über ihre Position im Macht- und Eigentumsgefüge. Wo Gehorsam erzeugt werden kann, wird bezahlt. Wo Austauschbarkeit herrscht, nicht. Das ist keine Meritokratie, es ist schlichte Organisationslogik.
      Auffällig ist zudem, dass viele der bestbezahlten Tätigkeiten erstaunlich wenig spezialisierte Kompetenz verlangen. Führung, Beratung, politische Steuerung leben weniger von außergewöhnlichem Können als von institutionell abgesicherter Autorität. Dass dort hohe Einkommen gezahlt werden, ist kein Indiz für besondere Leistung, es ist ein Indiz für Verfügungsmacht über Ressourcen, Entscheidungen und andere Menschen.

      Sich über den Influencer zu beklagen, dafür reichts bei vielen noch, aber etwa das System zu hinterfragen, das ist dann offenbar zu weit gesprungen. Dabei sind Influencer kein Ausrutscher, sondern ein Lehrbeispiel. Wenn Einkommen tatsächlich an Leistung oder Qualifikation gekoppelt wäre, dürften solche Phänomene gar nicht existieren. Dass sie existieren und zugleich als Skandal empfunden werden, zeigt die kognitive Dissonanz zwischen Erzählung und Realität.

      Auch die Verteidigung des Kapitalismus folgt meist diesem Muster: historischer Fortschritt wird mit moralischer Legitimation verwechselt. Ja, kapitalistische Produktionsweisen haben Produktivkräfte entfesselt und materielle Lebensverhältnisse verändert. Daraus folgt jedoch weder, dass das System gerecht ist, noch dass seine Verteilungsmechanismen sinnvoll oder alternativlos wären. Fortschritt erklärt Wachstum, nicht dessen soziale Organisation.
      Der Hinweis auf gescheiterte kommunistische Experimente ist so öde, wie bekannt, wie banal und ersetzt Analyse durch Abschreckung. Er beantwortet nicht die Frage, ob bestehende Ungleichheiten gerechtfertigt sind, stattdessen schließt er sie rhetorisch. Kritik wird pathologisiert, als Neid, Anspruchsdenken oder Geschichtsvergessenheit. Das ist argumentativ schlicht leer.
      Ebenso leer ist die Erzählung vom auswandernden Leistungsträger und vom "bald leeren Geld der anderen". Sie setzt voraus, dass Wohlstand primär aus individueller Risikobereitschaft entsteht und nicht aus kollektiver Infrastruktur, rechtlicher Stabilität, Bildungssystemen, sozialer Absicherung und historisch gewachsenen Rahmenbedingungen. Dass hohe Einkommen ohne diese Voraussetzungen nicht existieren könnten, wird systematisch ausgeblendet.

      Wenn schließlich Krankheitstage, Teilzeitquoten oder Sozialleistungen als Zeichen moralischen Verfalls gedeutet werden, wird Ursache mit Wirkung verwechselt. Erschöpfung wird als Faulheit gelesen, Anpassungsverweigerung als Charakterfehler. Dass Produktivität seit Jahrzehnten steigt, während reale Sicherheit und soziale Teilhabe für viele sinken, passt nicht in dieses Bild, also wird es ignoriert. Und natürlich ist es vollkommen Unsinnig sich auf Durchschnittlich geleistete Stunden pro Arbeitnehmer zu fokussieren. Warum? Person A geht 40 Stunden pro Woche arbeiten, Person B geht gar nicht arbeiten, daraus leitet sich der Durchschnitt von 40 Stunden pro Arbeitnehmer pro Woche ab. Person A geht 40 Stunden pro Woche arbeiten, Person B nun anstatt gar nicht 10 Stunden pro Woche. Im Durchschnitt ergeben sich hieraus 25 Stunden pro Woche pro Arbeitnehmer, obwohl in Beispiel 1 nur 40 Stunden insgesamt an Arbeit verrichtet werden, in Beispiel 2 sind es 50 Stunden.

      Auch die Vorstellung, Reiche hielten das System "am Laufen", weil sie Steuern zahlen und Arbeitsplätze schaffen, verdreht die Verhältnisse. Steuern sind Teil eines Vertrags, keine altruistische Gabe. Arbeitsplätze entstehen nicht aus Großzügigkeit, sondern aus Profitabilität. Beides legitimiert keine extreme Konzentration von Vermögen. Es ist deren Voraussetzung.
      Das eigentliche Problem ist daher auch nicht wirklich, dass einzelne Menschen reich sind. Das Problem ist ein System, das Reichtum strukturell konzentriert, Ungleichheit reproduziert und diese Verhältnisse im Nachhinein moralisch verklärt. Wer daraus eine Frage persönlicher Tugend macht, verfehlt den Gegenstand. Wer daraus eine Leistungserzählung bastelt, betreibt Ideologie. Und wer jede Kritik daran als Neid, Faulheit oder Geschichtsvergessenheit abtut, verteidigt nicht den Wohlstand. Er verteidigt schlcht die Ordnung, die bestimmt, wem er gehört.
      Mit Erbschaften will ich da übrigens gar nicht erst anfangen.

    • Vor einer Stunde

      Erstklassiger Beitrag, sehr vielen Dank für die Mühe! Ich würde sogar sagen: „Arbeitsplätze entstehen nicht aus Großzügigkeit, sondern aus Gier.“

  • Vor 8 Tagen

    Erschreckend wenig sachliche Kommentare bezüglich eines wirklich widerwärtigen Systems. Ich gebe @ragism recht, dass die Musikindustrie irgendwie seit jeher von der Ausbeutung die Künstler lebt. Dem Konsumenten geht es am Arsch vorbei. Das ist ebenfalls nicht neu.

    • Vor 8 Tagen

      Und dieses am A vorbeigehen zeigt sich auch in all den unsachlichen, unreflektierten Kommentaren hier ganz gut.

    • Vor 8 Tagen

      Aber was wäre denn eine konkrete Handlung, die jetzt etwas bringt? Spotify verbessern, Streaming boykottieren?

      Ich kaufe jedes Album entweder physisch oder digital, aber ich würde nicht auf die Idee kommen, dass als allgemeine Lösung vorzuschlagen.

    • Vor 8 Tagen

      Naja, dass Spotify der mit Abstand übelste Streaming Dienst ist, ist ja kein Geheimnis. Trotzdem ist er der Marktführer. Das zeigt, dass sich ein sehr großer Teil der Konsumenten einen Scheiß dafür interessieren, was mit ihren Abo Gebühren gemacht wird. Im Grunde hat ja jeder Dienst den gleichen Katalog. Warum gehen die Konsumenten dann nicht zu Qobuz oder Deezer, oder, oder... Die Leute die Musik kaufen sind aller Ehren wert, aber eben allenfalls eine Randgruppe.

    • Vor 8 Tagen

      Ist keine Lösung für alle Probleme, sondern nur für Bands eines gewissen Kalibers. Aber King Gizzard hatten z.B. entschieden, sich von Spotify zu trennen, und zu Bandcamp zu gehen. Und prompt haben sie karriereübergreifend innerhalb kürzester Zeit das meiste Geld aus einer neuen Platte geholt. Das wäre schwierig geworden, wäre sie auch bei Spotify verfügbar geblieben.

      Ich glaube nicht, dass es den Konsumente am A vorbei geht, ob ihre Lieblingskünstler*innen überleben können. Bis vor kurzem gab es allerdings fast keine Möglichkeiten, Musik auf Medien auf eine Art zu erwerben, welche ihnen einen halbwegs angemessenen Betrag zukommen ließe. Wie gesagt: Viele Jahrzehnte kaputter Vertriebswege - mit Veröffentlichungen alleine war nie besonders viel Geld zu verdienen im Musikgeschäft.

    • Vor 8 Tagen

      @Ragism: Hat deine Lil Baby-Phase eigentlich schon angefangen?

  • Vor 8 Tagen

    ich finde, es hat eine gewisse komik :koks: King Gizzard and the lizard wizard haben sich mit ihrem kompletten back-katalog von spotify zurück gezogen, um ein zeichen zu setzen gegen das system spotify bzw die tatsache, dass die spotify millionen in die rüstungsindustrie gesteckt werden und das erste was passiert ist, dass auf spotify KI Musik einschlägt, die exakt so klingt wie King Gizzard :koks: :koks:

    • Vor 8 Tagen

      Bitter! Leider ist es nüchtern betrachtet so, dass Künstler, die sich von Spotify zurückziehen irgendwie selber ins Knie schießen. Die Konsumenten bewegen sich sich nicht wegen King Gizzard oder irgend einer anderen beliebigen Band auf eine andere Plattform. Die jammern, dass sie ihre ach so wichtigen Playlists nicht verlieren wollen.

    • Vor 8 Tagen

      An dem Beispiel sieht man doch, dass genug Leute Hörgewohnheiten haben, die so etwas überhaupt belohnen. Wenn ich Musik höre, scrollen ich durch meine Artists und mache Album xy an, aber die Masse geht ja offensichtlich nicht vor.

  • Vor 7 Tagen

    Das Problem ist doch das Gleiche, das (Qualitäts-)Journalismus auch seit Jahren hat. Indem man Musik und Artikel über das WWW allen kostenlos zugänglich gemacht hat, hat man die Büchse der Pandora geöffnet, was zur Folge hatte, dass Jobs in diesen Bereichen unterbezahlt oder ganz einfach weggefallen sind. Da ist es eigentlich konsequent, wenn KI zukünftig den Bedarf an Infos und Musik deckt.
    Aber eigentlich ist es doch ein sehr demokratisches System, wenn alles leicht abrufbar und gratis ist. Gefällt sicher den Leuten, die für kostenlosen öffentlichen Nahverkehr und ein bedingungsloses Grundeinkommen sind. Und den Algorithmus von Spotify finde ich gar nicht schlecht. Vorhin beim Joggen habe ich das Album von Djo gehört, das ich noch nicht kannte. Zwischendrin wurden zig Titel von Künstlern gespielt, die ich noch nicht kannte und die echt cool klangen. Es ist also nicht so, dass immer nur die großen Mainstream-Acts von Spotify nach vorne gespült werden, wie oft behauptet wird.

  • Vor 7 Tagen

    Das also ist das "größte Idiotensystem des Kapitalismus"? Sorry Herr Multimillionär Grönemeyer, aber hier zeigt sich schon sehr deutlich, wie abgehoben sie sind. Jeder normal arbeitende Mensch, der sich in Kapitalismuskritik üben würde, hätte hundert andere und bessere Beispiele, als das Vergütungsmodell von Spotify.

    • Vor 7 Tagen

      Vor allem weil ein sozialistisches Spotify auch seine Probleme hätte. Die 10€ oder wie viel das auch ist sind einfach zu wenig, selbst wenn davon 70% an die Künstler gingen und das fair verteilt nach Streams. Dann könnten nach wie vor nur die Großen davon leben. Streaming an sich ist einfach legales Raubkopieren, da müsste es schon so laufen, dass ich jeden Monat nur x verschiedene Songs bzw. x Minuten zusammengerechneter Songs hören darf, damit für die Artists noch etwas herumkommen kann.

    • Vor 6 Tagen

      nö, ich zahle 14 euro im monat, damit die künstler die ich höre nichts bekommen, weil alles an die top 100 geht.
      tuts euch bissi informieren.

    • Vor 6 Tagen

      Verstehe deinen Post nicht. Ich habe nie geschrieben, wie Spotify im Moment funktioniert. Ich habe geschrieben, dass auch ein faireres Spotify nicht funktionieren kann, wenn man außer der Verteilung der Einnahmen nichts ändert.

  • Vor 6 Tagen

    KI nervt. Abgesehen davon hat KI nichts in Musik, Film oder Literatur verloren. Da aber diese Entwicklung schon eigendynamisch und unumkehrbar fortgeschritten ist, sollte man sich zumindest auf Folgendes einigen: alle KI-generierten Produkte müssen als solche gekennzeichnet werden und selbstverständlich sollen Prompt-Schreiberlinge nichts damit verdienen. Es ist schon unethisch genug, dass die Existenz von KI auf Diebstahl und Urheberrechtsverletzungen basiert. Oben drauf noch der exorbitante Energieverschleiss.

    • Vor 6 Tagen

      Addiere den exorbitanten, zutiefst unethischen, massenhaften Wasserverbrauch, den Serverfarmen, die KI betreiben, haben. Genaue Zahlen habe ich gerade nicht parat, aber da rollen sich einem die Fußnägel hoch.

    • Vor 6 Tagen

      @Mr. Snurb:
      "Da aber diese Entwicklung schon eigendynamisch und unumkehrbar fortgeschritten ist, sollte man sich zumindest auf Folgendes einigen: alle KI-generierten Produkte müssen als solche gekennzeichnet werden und selbstverständlich sollen Prompt-Schreiberlinge nichts damit verdienen."
      Okay ... Preisfrage ... mein Text, mein mächtiger Zeigefinger auf der Maus, der KI-Ideen verwirft, wertschätzt oder editiert ... also stammen Elemente das Endergebnisses nicht von der KI und der maßgebliche Faktor bin immer noch ich ... trotzdem nichts verdienen?
      Nein, ich mach' so was nicht, also das Geld-Verdienen mit dem Scheiß, aber ich gehe davon aus, daß ich nicht der einzige Mensch auf diesem Planeten bin, der auf die Idee gekommen ist, sich sich Ideen mit der KI hin und her zu werfen, so wie ich und wahrscheinlich viele andere Leute auch es früher auch mal in einer Band gemacht haben ...
      Gruß
      Skywise

    • Vor 6 Tagen

      Die Idee ist ja sowieso nicht praktikabel. Gerade wenn ich KI-Outputs nur als Inspirationsquelle nutze und da weiter drauf aufbaue, kann mir ja sowieso niemand nachweisen, ob ich die benutzt habe oder nicht. Gut, wenn man jetzt im Team, für ein größeres Label, eine PR-Agentur arbeite, kann ich mir vorstellen, dass man das zumindest z.T. dokumentieren könnte (und wenn das gesamte Werk mit KI geschaffen wird ja sowieso). Aber selbst da kann man dann ja nicht garantieren, dass dann zuhause einer mit ner KI rumwurschtelt und dann den nächsten Tag mit einer "neuen Idee" um die Ecke kommt. Glaube also nicht, dass das überhaupt groß Sinn macht, das zu diskutieren.

      Den Grundtenor, dass solange die Künstler, deren Werke das Trainingsmaterial sind, nicht angemessen entlohnt werden und die Aufnahme in die Trainingsdaten auf Freiwilligkeit beruht (was das ganze Projekt wohl auch schnell unrentabel machen könnte), der ganze Schund für einen moralischen Akteur eher Tabu sein sollte, teile ich aber.

    • Vor 5 Tagen

      Ich will ne richtige KI bzw. ein KI-Konglomerat, das den ganzen Laden (sprich: Erde, Milchstraße u.a.) übernimmt und steuert. Die ist dann gut zu uns kleinen Menschlein und alles ist supi. Bis dann ein "böser" Teil des Konglomerats sich abspaltet, in den entfernteren Teil des Weltalls entflieht, dort eine Gegenmacht bildet, Clash of the KIs, am Ende muss dann doch wieder ein (KI-verschmolzenes?) Menschlein eingreifen usw. usf. Ich habe das ALLES in Büchern gelesen (in den KIs erstaunlich menschlich agieren), ihr könnt mir NICHTS vormachen.

    • Vor 5 Tagen

      Dass Künstler rückwirkend angemessen für die unrechtmässige Verwendung ihres Eigentums entlöhnt werden sollten, sollte wirklich common sense sein. Wie künftig aber das Bezahlsystem mit KI-Slop aussehen soll, ist wirklich eine sehr schwierige Frage, da der Teufel in den unzähligen Grauzonen liegt. Was wenn ein Multiinstrumentalist ein Album produziert, sämtliche Instrumentals selbst einspielt, aber für den Gesang nicht auf seine eigene durchschnittliche Stimme oder auf die Talente eines Gastmusikers zurückgreifen kann und sich deshalb einer KI-Stimme bedient? Was wenn dieses Album dann Erfolg hat? Sollte der Künstler dafür nicht angemessen bezahlt werden, wenn 80-90% der Songs menschengemachtes, echtes Handwerk sind? Schwierig zu beantworten, da der Anteil an KI im Entstehungsprozess im Nachhinein wohl kaum adäquat operationalisiert werden kann. Und auf die vollständige Transparenz eines jeden Künstlers (abgesehen von eben vielleicht einer Agentur) lässt sich nicht zählen. Ich verstehe auch das Argument, dass man sagen könnte, KI-Plattformen wie Suno sind zutiefst demokratisch, da sie es Menschen ohne Talent, Vorwissen oder Bildung ermöglichen, ihre eigenen Songs zu entwickeln. Und dass das Schreiben von Prompts, bis sich das gewünschte Resultat einstellt, im weitesten Sinne "schöpferische" Arbeit darstellt, die analytische und auditive Fähigkeiten benötigt, für die man theoretisch auch Geld verlangen könnte. In diesem Fall hätte das Argument für mich trotzdem kein Gewicht, da es - übertrieben formuliert - für den ungebildeten und handwerklich unbegabten, jedoch analytisch und auditiv affinen Musikers bereits eine Lohnarbeit gibt -> Sound Engineer. Ausserdem wurden KI-Songs per Prompt nie in der analogen, echten Wirklichkeit eingespielt und sollten deshalb auch nicht entlöhnt werden. Aber ja, Mischformen und Grauzonen sind die Knacknuss.

  • Vor 6 Tagen

    Problem hier ist, dass da nur etablierte Szenegrößen zu Wort kommen, die darüber jammern, dass es vor 10 bis 20 Jahren noch wesentlich mehr Kohle reingekommen ist. Grönemeyer, Studiochef Johan Scheerer, Popartist XY mit Riesentourneen rufen "schafft Streaming ab" und wollen Ihre Musik am besten wieder ausschließlich über physische Tonträger verkaufen. Viele Argumente sind richtig, jedoch ignoriert man einfach das große Ganze (es liegt halt einfach an der Gier und dem Ausnutzen des aktuell Möglichen, wieso sollte es im Musikbiz anders laufen als anders wo in der modernen Welt?) und andere Menschen, die sich nicht über Hobby den Lebensunterhalt finanzieren können. Woher kommt diese Anspruchshaltung für Erfolg und finanzielle Unabhängigkeit?

    Die Politik muss eingreifen und die Gier stärker regulieren. Versuche, sich gegen diese Systeme aufzulehnen, wurden alle in individuellen Deals erstickt. (zB Black Keys, Swift, etc.)

    • Vor 6 Tagen

      @sir.mulansky:
      "Problem hier ist, dass da nur etablierte Szenegrößen zu Wort kommen, die darüber jammern, dass es vor 10 bis 20 Jahren noch wesentlich mehr Kohle reingekommen ist."
      Joah, aber wenn irgendwelche Winz-Künstler das Maul aufmachen von wegen "ich verdien' nix", dann kriegen die ja auch kein Gehör, wahrscheinlich sagen dann die Leute "dann verkauf doch erst mal was" ... Und natürlich ist es so, daß vor 20 Jahren ... na ja, oder eher 25 Jahren Urheber und Interpret bei deutlich weniger Verbreitung der Titel bedeutend mehr Geld pro Nutzung verdient haben als heute.

      "Grönemeyer, Studiochef Johan Scheerer, Popartist XY mit Riesentourneen rufen "schafft Streaming ab" und wollen Ihre Musik am besten wieder ausschließlich über physische Tonträger verkaufen."
      Glaube ich noch nicht mal. Jedenfalls nicht pauschal. Tonträgerproduktion ist ja auch ein Kostenfaktor.

      "Viele Argumente sind richtig, jedoch ignoriert man einfach das große Ganze [...] und andere Menschen, die sich nicht über Hobby den Lebensunterhalt finanzieren können. Woher kommt diese Anspruchshaltung für Erfolg und finanzielle Unabhängigkeit?"
      Na ja, aber da sind wir an dem Punkt, an dem wir zwei Fragen stellen müssen:
      a) heißt das, daß wir eine professionelle Ausbildung zum Musiker am besten gleich in die Tonne treten müssen, weil sich das finanziell niemals rechnen wird?
      b) wieso funktioniert es eigentlich in einigen Bereichen so gut, daß sich das Entgelt am Marktwert orientiert (z. B. Fußball), und in einigen Bereichen (z. B. Musik) sieht das komischerweise niemand ein?
      Gruß
      Skywise

    • Vor 5 Tagen

      a.) nein. richtig und wichtig. aber dann bitte nicht so rumheulen, wenn es dann "nur" für einen Orchesterplatz oder Lehrer reicht. Es gibt keine Garantie dafür, jedes Jahr den großen Reibach zu machen.

      b.) hä? ist doch beim fußball das gleiche. dort wo das geld ist, kommt in der regel auch noch mehr geld rein und kleinere vereine hinken hinterher.

    • Vor 5 Tagen

      a.) Für den Orchesterplatz reicht's ja auch schon fast nicht mehr, wenn verschiedene öffentlich-(rechtlich)e Orchester schon die Segel gestrichen haben oder man darüber nachdenkt, die Förderung einzustellen. Nein, es gibt keine Garantie, den großen Reibach zu machen, gab es nie. Aber ich sehe die Voraussetzungen, daß es wenigstens zum Leben reichen kann, wenn man ein Stück so plaziert, daß es auf eine gewisse Zeit hin präsent ist, auch nicht mehr gegeben im Vergleich zu früher, wo einem ein großer Hit oder wenigstens ein Stück, das sich auf Dauer in Playlisten hält, die Rente zahlen kann. Auch in Deutschland.

      b.) Nö, beim Fußball ist das nicht das gleiche. Spielt man in einer der höheren Ligen, kann man sich dort im Laufe der Karriere nachhaltig ins Krankenhaus treten lassen, aber im Gegenzug kommt dafür halt auch Geld rein, und zwar mehr als nur Bruchteile von Cent pro Schritt. Haste massig Zuschauer, die dem Verein ordentlich Geld bringen, und du hast deinen Anteil an der Begeisterung der Fans, kann man halt auch Forderungen stellen. Musik scheint diesen Stellenwert nicht mehr zu haben, gilt bei einigen Leuten höchstens noch als Hintergrundgeräusch, okay, aber das ändert ja nichts daran, daß Zugriffe da sind und anscheinend auch Geld reinkommt. Nur greifen da halt die Streamingdienste und augenscheinlich die Labels ein bißchen großzügiger zu. Naiv ausgedrückt. Über den Verteilungsschlüssel der GEMA kann man natürlich auch an der Stelle noch was sagen, aber das macht die Sache zu komplex, also lasse ich das.

      Gruß
      Skywise

    • Vor 5 Tagen

      Ja, um dieses "Spielt man in einer der höheren Ligen" geht es ja. Das schafft halt nicht jede/r, bzw gibt es im Stadion ja noch andere Jobs, als aufm Platz zu stehen.

      Ansonsten versteh ich, worauf du hinauswilst. Mir geht es nur eher darum, dass es hier Gesetze geben muss, die der Gier einen Riegel vorschieben und dafür sorgen, dass ein wenig mehr Kohle bei den Leuten ankommt, die auch aktiv was für den Erfolg von Tonträgern, Streaming oder Touren unternehmen und nicht nur für die, die mal das Kapital dafür mitgebracht haben.
      Ansonsten werden sich diese Anstrengungen und Vorträge halt nicht besonders lohnen.

  • Vor 5 Tagen

    Bei solchen bekloppten Kommentaren hier frage ich mich wirklich, was ihr auf einer Seite wie Laut.de zu suchen habt.

    Es gibt so viele begnade Künstler, die fast nichts verdienen.

    In der Musik gibt es nicht Leistung = Erfolg / Geld

    Bei vielen Kommentaren hier wird mir übel.

  • Vor 5 Tagen

    https://winfuture.de/news,155742.html

    Aktivisten' stellen 86 Mio. Spotify-Songs in 300 TB Torrents online
    Eine Aktivistengruppe, die sich angeblich die Erhaltung und Do­ku­men­ta­tion menschlichen Schaffens auf die Fahnen ge­schrie­ben hat, hat offenbar gigan­tische Mengen an Musik­stü­cken und Me­ta­da­ten von Spotify abgegriffen. Die ins­ge­samt rund 300 Te­ra­byte an Daten sollen jetzt per Torrent ver­brei­tet werden.