Das amerikanische FBI hat gestern den Filesharing-Dienst Megaupload geschlossen und mehrere verantwortliche Mitarbeiter festgenommen. Auch der deutsche Firmengründer Kim Schmitz wurde wegen angeblicher Urheberrechtsverletzungen verhaftet.

Megaupload ist wie Rapidshare ein sogenannter Filehoster. User …

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  • Vor 12 Jahren

    Der Vergleich von Sancho hinkt aber mal auf allen Ebenen:

    Wer einen Song/Film/Wasauchimmer illegal herunterläd begeht ein Unrecht, weil er sich auf nicht rechtsmäßigem Weg (also ohne dafür zu bezahlen) urheberrechtlich geschütztes Material besorgt.

    Ein Guttenberg jedoch kopiert Passagen aus allen möglichen wissenschaftlichen Texten, gibt sie als seine eigenen aus und veröffentlicht sie als eigenes Gedankengut. Allein das ist schon eine Ebene weiter, als es der gewöhnliche Filesharer ist.
    Doch darüber hinaus erhält Guttenberg dadurch auch noch einen Ehrentitel, der ihn persönlich in seiner politischen Karriere unterstützt (und allgemein dafür sorgt, dass Einstellungschancen/Gehalt aufgebessert werden). Und das alles, indem er fremdes Gedankengut kopiert und als sein eigenes ausgibt.

    Wo ist da bitteschön die Berechtigung, Guttenberg und Filesharer auf eine Stufe zu stellen?

  • Vor 12 Jahren

    @Gooo (« Ich kann Sanchos Vorwurf aber an sich schon nachvollziehen: mir ist auch aufgefallen, dass wir mittlerweile die Generation Umsonst sind, die eigentlich alles umsonst bekommen kann und das dadurch als MEnschenrecht sieht und es selbstverständlich nimmt. Aber einige reden aneinander vorbei: Sancho beschwert sich über die Selbstverständlichkeit des Streamings/Downloads, während andere berechtigterweise darauf hinweisen, dass diese ganze SOPA-Scheiße ein Angriff auf die Informationsfreiheit ist und die Schließung so nicht korrekt war. SOPA-Gesetz und illegaler Download sind zwei Paar Schuhe, die gleichzeitig schwer diskutiert werden können. »):

    Genauso sieht es aus. Allerdings werden illegale Netzaktivitäten ja absichtlich als Vorwand genutzt, um die Gesetzeslage dahingehend zu ändern, die Informationsfreiheit einzuschränken. Wenn SOAP und PIPA geltend werden, wird das nicht nur Wikipedia auf ein Maß zurück stutzen, das uns nicht lieb sein kann. Dann haben wir die Anti-Terrorgesetze von 2002 auch endgültig im Netz. Unseren Innenminister wird´s freuen.

  • Vor 12 Jahren

    @stummerzeuge (« Guttenberg, die FDP-Tante und unser Wulffi sind eine ganz andere Hausnummer, da geht es um das Vertrauen des gesamten Volkes was in diese Leute gelegt wird und missbraucht wird. Der liebe Gutti hat den Dr-Titel erschlichen und u.a. damit seine "Karriere" forciert. Nur weil ein Trottel-Redakteur im Stern (hach, wie renomiert..) rumlolt heißt das gar nix. Bezüglich illegalen Downloads muss man differenzieren - wie oben von mir beschrieben. Und nochmal, nur weil etwas legal oder illegal ist heißt das noch lange nicht das es richtig oder falsch ist - nicht einfach glauben was die Politik (gesteuert von Lobbyisten) an Gesetzen verabschiedet, seid mündige und freidenkende Bürger, BITTE BITTE! »):

    es war kein Trottelredakteur vom Stern. Es war der Interviewpartner. Lammert? Kann das sein?

    Den Diskussionspartner runterzumachen um das Argument zu entkräften ist aber nebenbei bemerkt sowieso extrem schwächlich. Sowas nennt man dann "Argentum ad hominem" und das brauchen wir hier nicht. Ich lass das jetzt mal so stehen.

    zum anderen. Natürlich ist es was anderes, wenn der Bundespräsident eines Landes mit 82 Mio. Einwohnern (aufrunden) etwas klaut, als wenn ich kleiner Hansjakob mir n Lied runterlade von irgendeiner Dorfband die eh kein Schwein interessiert. Das will ich auch gar nicht anfechten.

    TROTZDEM: beides ist ein Akt des Diebstahls. In beiden Fällen hat man sich etwas genommen, was eim nicht gehört, ohne dafür entsprechend einen Gegenwert zu erbringen den der (unter umständen nicht mal anbietende "Anbieter") verlangt.

    So etwas nennt man dann "stehlen".
    Und nenn mich jetzt Blauäugig, aber vor der guten, alten Justitia sind wir alle gleich. (oder sollten es sein). Denn die Gute hat sich ja nicht zum Spass die Augen verbunden.

  • Vor 12 Jahren

    @Roady090 (« Der Vergleich von Sancho hinkt aber mal auf allen Ebenen:

    Wer einen Song/Film/Wasauchimmer illegal herunterläd begeht ein Unrecht, weil er sich auf nicht rechtsmäßigem Weg (also ohne dafür zu bezahlen) urheberrechtlich geschütztes Material besorgt.

    Ein Guttenberg jedoch kopiert Passagen aus allen möglichen wissenschaftlichen Texten, gibt sie als seine eigenen aus und veröffentlicht sie als eigenes Gedankengut. Allein das ist schon eine Ebene weiter, als es der gewöhnliche Filesharer ist.
    Doch darüber hinaus erhält Guttenberg dadurch auch noch einen Ehrentitel, der ihn persönlich in seiner politischen Karriere unterstützt (und allgemein dafür sorgt, dass Einstellungschancen/Gehalt aufgebessert werden). Und das alles, indem er fremdes Gedankengut kopiert und als sein eigenes ausgibt.

    Wo ist da bitteschön die Berechtigung, Guttenberg und Filesharer auf eine Stufe zu stellen? »):

    es ist weder eine ebene Weiter, noch weniger weit. Es ist anders. Aber es ist Vergleichbar. Beide haben Urheberrechte verletzt. Der eine, indem er nicht für die Nutzung bezahlt, der andere, indem er es als seine eigenen Produkte ausgibt.

    Die Frage ist nicht, ob die Tat unterschiedlich ist. Die Frage ist, ob der Urheber (ein Musiker, ein Produzent, ein Doktorand) hierbei geschädigt wurde.

  • Vor 12 Jahren

    und noch was zum Stern Artikel. Es war Lammert. Und zwar der:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Norbert_Lammert

    weiss nicht, aber der Vergleich mit "vertrotteltem Stern Redakteur" lass ich nicht gelten.

  • Vor 12 Jahren

    @Sancho (« Ich finde es immer wieder lustig, in was für einer heuchlerischen Gesellschaft wir doch leben. Wenn eine Person des öffentlichen Interesses wie Guttenberg gegen Urheberrechte verstößt schreien alle sofort "Rücktritt". Aber wenn dann eine Seite gesperrt wird auf der man ja selber schon zig Male was runtergeladen hat und damit gegen das Urheberrecht verstößt dann ist das ein Grund zum protestieren -.- »):

    Ein Doktorarbeit fälschen und Musik illegal runterladen sollte man auf jeden Fall auf die gleiche stufe stellen...

    Ich finde es in Ordnung, wenn Rechteinhaber, illegal hochgeladene Lieder, zum Beispiel auf Youtube, entfernen lassen. Es ist auch in ordnung, wenn seiten wie kino.to vom Netz genommen werden, weil man hier ja ausschließlich mit "geschützem" material zu tun hatte.
    Allerdings muss man in anderen Fällen das Material entfernen, das einen Copyrightträger hat und nicht die Seite auf der es hochgeladen wurde. Ich vermute mal, dass der großteil des Materials auf MU copyright geschützt war. Trotzdem ist es denk ich nicht ganz koscher wie hier verfahren wurde. Falls doch lasse ich mich gerne eines Besseren belehren.

  • Vor 12 Jahren

    Werke von bestimmten Filmemachern oder Künstlern herunterzuladen, die sie (vollkommen freiwillig und keineswegs Lobbyismus-gelenkt) für Geld verkaufen möchten, hat in erster Linie etwas mit fehlendem Respekt dem Künstler gegenüber zu tun. Alle anderen vorgeschobenen Gründe (pöse Industrie, Kunst als freies Kulturgut, blöde Gesetzeslage usw. usf.) sind nur faule Ausreden, unabhängig von allen Guttenbergs, Wulffs und Schäubles

  • Vor 12 Jahren

    @InNo (« Werke von bestimmten Filmemachern oder Künstlern herunterzuladen, die sie (vollkommen freiwillig und keineswegs Lobbyismus-gelenkt) für Geld verkaufen möchten, hat in erster Linie etwas mit fehlendem Respekt dem Künstler gegenüber zu tun. Alle anderen vorgeschobenen Gründe (pöse Industrie, Kunst als freies Kulturgut, blöde Gesetzeslage usw. usf.) sind nur faule Ausreden, unabhängig von allen Guttenbergs, Wulffs und Schäubles »):

    würd ich so grad unterschreiben. Wobei ich sogar soweit gehen würde und auch irgend eine Lobby da mit einschliesse. Die wollen auch nur "was verkaufen" und das ist nur legitim find ich.

  • Vor 12 Jahren

    Was Lobbyisten machen, ist den Unterschied zwischen legal und illegal abschaffen zu wollen. Die Gesetzgeber hatten sich darauf geeinigt, daß Privatkopien erlaubt sind und daß nur ein Weiterverkauf der Kopien illegal sei. Dies war aus mehreren verfassungsmäßigen Gründen so entschieden worden. Unter anderem könnte man nach den Interessen der Lobbyisten den gesamten Bildungsbetrieb von heute auf morgen einstellen, also Universitäten und Schulen dichtmachen. Wer privat eine Seite aus einem Buch kopiert, müsste dies auch vorher anmelden und gegebenenfalls Gebühren zahlen.
    Erst bei einem gewerbsmäßigen Verkauf von urheberrechtlich geschütztem Material geht der Gesetzgeber davon aus, daß ein Schaden entsteht. Rein logisch und juristisch ist erst hier ein möglicher Schaden am Urheber feststellbar (wobei "Urheber" auch schon ein höchst zweifelhafter Begriff ist. Ein Autor, Musiker oder Filmemacher erhält höchstens einen Krümel vom großen Kuchen). Für mich ist diese Definition die einzig richtige, weil sie gesunden Menschenverstand, Statistik, Logik, Justiz und unser altägliches Leben im Umgang mit Kopien sinnvoll festlegt.

    Lobbyistenverbände versuchen nun schon seit 1992, diese Begriffe aufzuweichen und keinen Unterschied mehr zwischen illegal und legal zu machen. Da können sich viele noch so sehr einreden, eine Privatkopie sei ein Verbrechen - als gebildete und verantwortungsbewusste Bürger dürfen wir solche Gesetze nicht zulassen. Eine Gesellschaft darf nicht zulassen, daß ihr höchstes Gut (die Kultur) ausschließlich in den Händen von Menschen liegt, welche es als Vorwand zum gewissenlosen Geldmachen benutzen und ihm keinen sonstigen Wert zurechnen.

  • Vor 12 Jahren

    1. bin ich nicht Sancho.
    2. erklär mir jetzt bitte, was daran so schwer sein soll zu begreifen, dass man ein Urheberrechtlich geschütztes Produkt einfach nimmt. Dass es dann keine Rolle spielt, obs eine Doktorarbeit ist, oder obs ein Lied ist. Mein Gott, so schwer kann ja das nicht sein.

    Ich habe -hoff ich mal- betont, dass die Auswirkungen eines Guttenbergs was ganz anderes sind, als das einer kleinen Band. Will ich gar nicht bestreiten. Der AKT des Diebstahls ist aber genau derselbe.

    Ob du wem nur 10 euro aus dem Portemonnaie klaust, oder ne Bank überfällst ist auch nicht ganz dasselbe, trotzdem hast du in beiden Fällen etwas gestohlen.
    Und grunsätzlich ist das in meiner Welt jedenfalls illegal.

    Aber auf zum nächsten geilen Argument à la "die Künstler haben ja sonst möglichkeiten Geld zu machen" joa ... hamse. Sie können Konzerte machen. Ist trotzdem Diebstal. Irgendwann sagt sich einer vielleicht "oi, ich kann auch einfach nicht mehr Musik machen, und geh halt aufn Bau Malochen. Die können mich alle mal am Arsch lecken" - wo ist das dein Problem? Richtig. Kriegst keine Musik mehr.
    Nur weil du jemanden bestiehlst, der sein Geld auch "anders" machen kann, heisst das noch lange nicht, dass das so richtig ist.
    Wenn du 8 Autos in deiner Garage hast, und ich dir 1 stehle. Dann kann ich später auch nicht bei den Bullen aussagen "ja aber er hat ja noch 7 andere" - das sollte doch eigentlich klar sein, sofern man auch nur n Quäntchen Rechtsversändnis und Respekt vor dem Eigentum anderer Leute hat.

    und es spielt btw. keine Rolle ob der andere (und ich wiederhole mich glaub ich) ein Musiker, Filmemacher, Bücherschreiber, Lobbynutte, du und ich ... ist. Egal.

  • Vor 12 Jahren

    @ CafPow:
    Ok, wenn man das so sieht, ist es vergleichbar, da in beiden Fällen der Urheber geschädigt wurde. Guttenberg geht aber mMn trotzdem einen Schritt weiter als der Downloader, da er sich noch mit dem fremdem Material bereichert.
    Auch wenn ich das Bild eigentlich nicht fortführen will, wäre Guttenberg höchstens mit jemandem vergleichbar, der Musik downloaded und die gebrannten CDs dann noch verkauft...aber ich glaube, diese Diskussion führt zu nichts ;-)

  • Vor 12 Jahren

    @CafPow

    "ich kann Sancho verstehen. Btw. wird das auch grade in der aktuellen Sternausgabe angeschnitten im Interview mit ... ach wie heisst er noch. Auch der amüsiert sich über die Internetcommunity, die sofort "LOLOL KOPIE" schreit, sobald Guttenberg nen Doktor plagiiert (was ja nicht rechtens ist), selbst aber ungehinder zeug runtersaugt bis die Wände wackeln.
    Das IST gelebte Doppelmoral."

    Nein! Das ist Äpfel mit Birnen verglichen. Der Minister hat was "geklaut" und es als sein eigenes ausgegeben. Musik wird "geklaut" um es sich anzuhören. Keiner, der 'nen Song von Metallica klaut wird behaupten, dass er den Song geschrieben hätte. Die Aufregung war ja nicht, dass ers kopiert hat, sondern, dass er verschwiegen hat, dass er es kopiert hat (fehlende Quellenangaben) und es als sein eigenes ausgegeben hat.

  • Vor 12 Jahren

    @Prometheus: Danke. War Zeit, daß jemand den Fehler mal korrigiert. Die Empörung war ja nicht über die Kopie. Zitate sind bei Doktorarbeiten schließlich PFLICHT. Die Empörung war darüber, daß es eine Täuschung war, ein Sich-Mit-Fremden-Federn-Schmücken. In der Tat: Äpfel mit Birnen.

  • Vor 12 Jahren

    Nachtrag: Wenn das so weitergeht wie in den letzten 5-6 Jahren, werden die "gängigen" illegalen Download-Portale bald mehr Macht und Geld haben als jedes Majorlabel. Wer glaubt, Betreiber solcher Seiten würden Robin-Hood-mäßig aus Menschenliebe nur "denen da oben" was wegnehmen, ist einfach naiv.

    Da trage ich 1000 Mal lieber was zum Erfolg einer Plattenfirma bei, die zwar auch profitorientiert ist, den Künstler aber zumindest an den Einnahmen beteiligt

  • Vor 12 Jahren

    Falsch. Künstler machen die Inhalte, User "machen" die Up- und Downloads und der Betreiber macht vor allem nur eines: Patte. Und zwar nur auf dem Rücken der harten Arbeit der ersteren und der Leichtgläubigkeit der zweiten...

    Sicher noch lange kein Grund, die Plattform zu verbieten, aber uneingeschränkt unterstützen muss man so etwas auch nicht unbedingt

  • Vor 12 Jahren

    "Würde digitale Musik generell kostenfrei zu Promo-Zwecken angeboten würde sich die Problematik des Filesharing bei Musik gar nicht ergeben, hm?"

    Anscheinend wollen das die meisten Künstler nicht, denn an den mangelnden Möglichkeiten, seine Musik frei verfügbar für jeden ins Internet zu stellen, kann es ja nicht liegen, oder? Und den Wunsch des Urhebers habe ich zu respektieren... Zumindest, wenn mir an seiner Kunst was liegt.

    Und noch ein letztes Mal für die ganz erkenntnisresistenten (also eigentlich nur für einen): Ich unterstütze ausdrücklich NICHT das Vorgehen der Behörden und bin gegen alle Verbote. Mir geht es nur um die Scheinheiligkeit der Anhänger illegaler Downloads, die mit ihrem Verhalten einen noch schlimmeren Ausbeuterapparat unterstützen als es die Musikindustrie jemals sein konnte

  • Vor 12 Jahren

    Haha, und Kim Schmitz ist schon wieder im Knast. Der Typ war früher schon unerträglich. Und mit "früher" meine ich C64 und Atari-Zeiten. Mit anderer Leute Hacks bereichert. Ich sag' nur Telekom. Erinnert sich jemand?

  • Vor 12 Jahren

    Für mich ist der Punkt, wie im Artikel angerissen, dass die jetzige Vorgehensweise des DoJ solche Vorlagen wie SOPA entkräftet - es geht offensichtlich auch ohne.
    Lautuser leider wieder auf dem Holzweg. Kim Schmitz und Robin-Hood-Attitüde?! Nur eine Plattform geboten? Ha ha. Kenne leider noch allzu gut Kimmies selbstherrliche Inszenierungen zu Mailboxzeiten in der newsgroup des CCC (Mitte der 90er) - natürlich war für uns alle damals bitter, dass es dieses Großmaul mittelfristig "geschafft" hat und umso süßer, dass sie ihn jetzt am Sack haben.
    Außerdem widerspricht sich lautuser hier im Thread wieder mal selbst - er weiß also nicht mal, wie man sich bei nem OCH ne Datei saugt - ja nee, is klar.
    Bin eigentlich kein Freund von "Fighting fire with fire", die Methoden des FBI und des DoJ sind zwar ziemlich zwielichtig - gleichzeitig hats mit Kimmie aber wahrlich nicht den falschen getroffen - für die, die es interessiert, mal die Beschlagnahmungsliste, welche gestern Nacht bereits im gulli:board auftauchte (siehe Spoiler im comment von cheez):
    http://board.gulli.com/thread/1690475-mega…
    Da sag noch mal einer, der Kimble habe "nur eine Plattform" zur Verfügung gestellt. Wenn ich jemandem unterstelle, die ganze Urheberrrechtsverletzngsgeschichte als Hoster billigend in Kauf, ja sogar aktiv gefördert zu haben, dann am ehesten Hrn. Schmitz!
    EDIT: @HAGA ei sicher! Der Typ hat damals die ganze Szene verunglimpft und sich mit seinem Auftritt bei Monitor schamlos überproduziert, und dabei hatte er damals schon weniger Ahnung als ich - obwohl ich selbst in dieser Szene auch immer nur an der Oberfläche gekratzt hab (mein Cousin ist der Familien-Hacker...). Von Hacken versteht der Kimmie nix, von Selbstvermarktung zugegebenermaßen umso mehr, und dafür geht die fette Qualle seit jeher über Leichen...

  • Vor 12 Jahren

    Das Schwierige bei der Diskussion ist doch gerade, daß es keinen eindeutig feststellbaren Schaden durch Kopien gibt. Die Diebstahls-Vergleiche funktionieren schließlich nicht, weil bei einem Diebstahl jemandem etwas weggenommen wurde, er es also nicht mehr verwenden oder verkaufen kann. Genauso irrsinnig ist der Versuch, aus einem unoffiziellen Download die generelle Unwilligkeit zum Kauf herzuleiten. Die Industrie geht in ihren Prämissen davon aus, daß ein Download einem Kauf entspricht und sich daraus der Schaden ergebe. Dieser Irrsinn ist nicht zu Unrecht von Gesetzgebern bisher abgelehnt worden.
    Nicht zuletzt geben gerade die Künstler, deren Interessen die Befürworter von Zensur und unfreier Kultur zu vertreten vorgeben, keine eindeutigen Aussagen. Natürlich möchten sie Geld verdienen, die allermeisten möchten aber ihre Musik bei so vielen Menschen wie möglich verbreitet wissen. Nicht zuletzt, weil sie schlecht bezahlt werden, finden sie dies auch attraktiver, weil sie bei Konzerten sehr viel mehr Geld verdienen als durch CD-Verkäufe.
    Kauft ein Mensch eine CD, so gehen zwischen 30-90 Cents an die Künstler, je nach Vertrag. Ausschließlich um Künstler kann es beim rigorosen Verfolgen von Kopien also sowieso nicht gehen. In deren Interesse ist eher die Bekanntheit ihrer Werke. Mit einem guten Anteil eines gekauften Werkes bezahlt man aber Anwälte, welche "unerlaubte Musikhörer" verfolgen.
    Einem "Online-Steller" kann ich schon eher abkaufen, daß er sich für das Werk eines Künstlers begeistert und es verteilt wissen möchte. Oftmals sieht man auch Aufforderungen, Konzerte zu besuchen oder CDs zu kaufen, wenn das Werk einem gefallen hat. Sie als "Ausbeuter" zu bezeichnen empfinde ich als enorm übertrieben und unverhältnismäßig. Zumindest übersteigt die Qualität des unmoralischen Handelns der Musikindustrie die ein paar weniger Raubkopierer um ein Vielfaches. Kopierer möchten auch nichts anderes, als daß die 1992 geschaffenen und sehr sinnvollen Gesetze zum Umgang mit Urheberrechten und Kultur im Allgemeinen eingehalten werden. Die Agenda gegen die Rechtsstaatlichkeit, das Bildungssystem und die Einschränkung jeglicher Kultur (auch durch Zensur!) betreiben die Lobbyverbände.

  • Vor 12 Jahren

    @Ragism (« Das Schwierige bei der Diskussion ist doch gerade, daß es keinen eindeutig feststellbaren Schaden durch Kopien gibt. Die Diebstahls-Vergleiche funktionieren schließlich nicht, weil bei einem Diebstahl jemandem etwas weggenommen wurde, er es also nicht mehr verwenden oder verkaufen kann. Genauso irrsinnig ist der Versuch, aus einem unoffiziellen Download die generelle Unwilligkeit zum Kauf herzuleiten. Die Industrie geht in ihren Prämissen davon aus, daß ein Download einem Kauf entspricht und sich daraus der Schaden ergebe. Dieser Irrsinn ist nicht zu Unrecht von Gesetzgebern bisher abgelehnt worden.
    Nicht zuletzt geben gerade die Künstler, deren Interessen die Befürworter von Zensur und unfreier Kultur zu vertreten vorgeben, keine eindeutigen Aussagen. Natürlich möchten sie Geld verdienen, die allermeisten möchten aber ihre Musik bei so vielen Menschen wie möglich verbreitet wissen. Nicht zuletzt, weil sie schlecht bezahlt werden, finden sie dies auch attraktiver, weil sie bei Konzerten sehr viel mehr Geld verdienen als durch CD-Verkäufe.
    Kauft ein Mensch eine CD, so gehen zwischen 30-90 Cents an die Künstler, je nach Vertrag. Ausschließlich um Künstler kann es beim rigorosen Verfolgen von Kopien also sowieso nicht gehen. In deren Interesse ist eher die Bekanntheit ihrer Werke. Mit einem guten Anteil eines gekauften Werkes bezahlt man aber Anwälte, welche "unerlaubte Musikhörer" verfolgen.
    Einem "Online-Steller" kann ich schon eher abkaufen, daß er sich für das Werk eines Künstlers begeistert und es verteilt wissen möchte. Oftmals sieht man auch Aufforderungen, Konzerte zu besuchen oder CDs zu kaufen, wenn das Werk einem gefallen hat. Sie als "Ausbeuter" zu bezeichnen empfinde ich als enorm übertrieben und unverhältnismäßig. Zumindest übersteigt die Qualität des unmoralischen Handelns der Musikindustrie die ein paar weniger Raubkopierer um ein Vielfaches. Kopierer möchten auch nichts anderes, als daß die 1992 geschaffenen und sehr sinnvollen Gesetze zum Umgang mit Urheberrechten und Kultur im Allgemeinen eingehalten werden. Die Agenda gegen die Rechtsstaatlichkeit, das Bildungssystem und die Einschränkung jeglicher Kultur (auch durch Zensur!) betreiben die Lobbyverbände. »):

    Danke für diesen Post.