7 Fragen an Empire State Bastard
Simon Neil und Mike Vennart von Biffy Clyro und Oceansize könnten mit ihrem aktuellen Look ebenfalls recht gute "One Piece"-Piraten abgeben, oder? Statt rumzuschippern, zu plündern und zu rauben haben die beiden Pornobalken-Enthusiasten in den letzten Monaten jedoch lieber ihre Metal-Leidenschaft in ein neues Projekt kanalisiert. Empire State Bastard heißt es, das Debütalbum "Rivers Of Heresy" erschien am 1. September und rumpelt ordentlich durchs Gebälk zwischen Grindcore, Hardcore, Doom und Thrash. Am Schlagzeug sitzt Dave Lombardo, den Bass bedient Bitch Falcons Naomi Macleod und im November kommt die Truppe für drei Shows nach Köln (3.11.), Berlin (6.11.) und Hamburg (7.11.).
Hauptsongwriter Mike Vennart erzählt im Kurzinterview vom Deutschland-Debüt in Wacken und versucht uns LSD schmackhaft zu machen.
1. Welches Album hatte den größten Einfluss auf dich als Musiker?
Schwierig, die eine Platte to rule them all auszuwählen, weil es in meinem Leben mehrere Eckpfeiler gab, die den Kurs, auf dem ich mich befand, entscheidend verändert und mein Mindset für eine Weile geprägt haben. Insgesamt würde ich sagen, dass "Sing To God" von Cardiacs ein konstantes Barometer an Großartigkeit, Schönheit und übertriebenen Wahnsinn war. Es ist so ein reichhaltiges Album, das beim Hören ordentlich fordert – wie alle guten Scheiben. "Angel Dust" von Faith No More muss ich auch noch nennen. Beide diese Platten sind eklektisch und farbenfroh, aber "Angel Dust" wirft einen Schatten über die vergangenen drei Dekaden der Rockgeschichte – nicht alles daran ist gut, aber jedes Album, das als 'kommerzieller Selbstmord' verkauft wird, ist sehr wahrscheinlich interessant für Simon und mich.
2. Auf welche(s) deiner Riffs/Melodien/Lyrics/Patterns bist du am meisten stolz?
Ich habe einen Song für Empire State Bastard geschrieben, der auf dem nächsten Album stehen wird und "Corpse In The Chateau" heißt. Das Hauptriff klingt nach bekifftem Dimebag. Benebelt und brutal.
3. Was sollte sich in der Rock-/Metal-Community zum Besseren verändern?
Weniger Quantisierung, mehr LSD.
4. Was zeichnete die Arbeit an "Rivers Of Heresy" im Vergleich zu deinen früheren Projekten besonders aus?
Es ist das erste Mal, dass ich ein Album aufgenommen habe, ohne vorher den Trommler getroffen zu haben. Zum ersten Mal war ich auch abgesehen von meinen eigenen Parts nicht bei den Instrumenten-Aufnahmen dabei. Und es war mein erstes Album mit zwei so riesenhaft bestückten Gentlemen wie Simon Neil und Dave Lombardo. Ich musste also sichergehen, mich mit ihnen messen zu können.
5. Euren ersten Gig in Deutschland habt ihr dieses Jahr beim Wacken Open Air absolviert. Wie wars und was erwartet uns bei den Headline-Shows im Herbst?
Wacken war herrlich. Ein echtes Unikum im Oldschool-Metal-Bereich. Wir hatten einen Heidenspaß. Wir sind aber auch ein verdammt großartiger Fang, wenn ich das mal so sagen darf. Neben dem schon erwähnten Trio – Neil, Lombardo und ich – haben wir auch noch Naomi am Bass und die haut verdammt nochmal rein wie nur sie es kann.
6. Was sollte man definitiv über dich wissen?
Ich bin Methleys Topmann für leichte Unterhaltung und Fischhandel.
7. Welches Buch sollte man unbedingt gelesen haben?
"Das Haus – House of Leaves" von Mark Z. Danielewski.
1 Kommentar
Hier läuft "Sing To God" gerade mal wieder. Was für ein Trip!