Der Veranstalter beugt sich dem Druck der Straße: Sizzla wird beim Chiemsee Reggae Summer am Sonntag nicht auf der Bühne stehen.

Der jamaikanische Reggae-Künstler steht wegen seiner schwulenfeindlichen Texte in der Kritik. Sogar sein langjähriger Weggefährte und Fürsprecher Gentleman kehrte ihm …

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  • Vor 14 Jahren

    Mittlerweile gibt es kaum was Intoleranteres als die Grünen - wenn ich die schon sehe: Künast, Beck und Konsorten...
    Schade eigentlich, wenn man andere Meinungen nicht aushält und sich nicht mehr anders zu helfen weiß als mit Verboten, Zensur und dergleichen.

  • Vor 14 Jahren

    Bin kein Fan der Grünen aber hier haben sie ausnahmsweise Recht. Homophobie ist scheiße und gehört verboten, genauso wie das Präsentieren und Verkünden von rechtsradikalen Symbolen und Parolen.

  • Vor 14 Jahren

    Absolut richtig, den Gig zu canceln.

  • Vor 14 Jahren

    Ich frage mich, ob manche auch so viel Toleranz einfordern würden bei z.B. frauen- oder ausländerfeindlichen Musikern.

  • Vor 14 Jahren

    Verstehe ich das Richtig, dass die Grünen den Reggae Summer komplett verbieten wollten? Wie ich so was hasse. Ein homophober Künstler und schon wollen die das ganze Festival kippen. Alles hohle Arschgeigen.

  • Vor 14 Jahren

    @azr (« Ich frage mich, ob manche auch so viel Toleranz einfordern würden bei z.B. frauen- oder ausländerfeindlichen Musikern. »):

    guter punkt. dann allerdings müsste man so ziemlich jedes hip hop/rap-festival canceln...

    • Vor 9 Jahren

      Ne, das ist nicht sehr differenziert. Es gibt eine Menge sehr kluge Rap-Musik. Das Klischee vom Rapper mit den vielen Geldscheinen, der fetten Karre und zwei geilen Ärschen an jeder Seite, das auch hierzulande gerne verbreitet wird, spiegelt mit Sicherheit nicht alles, was unter Hip Hop und unter Rap fällt wider. Ich denke aber auch, dass es einen für uns alle erkenntlichen Unterschied gibt, zwischen Musikern, die den Tod von einer Menschengruppe befürworten und Musikern, die mit Bildern und Klischees spielen, diese in überspitzter, parodischer Form verwenden und niemandem etwas Böses wollen.

  • Vor 14 Jahren

    @ratflat (« @azr (« Ich frage mich, ob manche auch so viel Toleranz einfordern würden bei z.B. frauen- oder ausländerfeindlichen Musikern. »):

    guter punkt. dann allerdings müsste man so ziemlich jedes hip hop/rap-festival canceln... »):

    nur dass dort ca. 90% der texte ironisch gemeint sind während sizzla das ernst meint ;-)

  • Vor 14 Jahren

    @ "Menschenfeind": Es geht nicht um "andere Meinungen". Wer dazu aufruft, eine bestimmte Bevölkerungsgruppe zu verbrennen oder zu erschießen, kann sich wohl kaum auf das Recht auf freie Meinungsäußerung berufen. Dem gehört das Strafgesetzbuch um die Ohren gehauen. Dass hierüber überhaupt kontrovers diskutiert wird, ist ein Unding, und das "Künstler" wie Sizzla überhaupt noch von seriösen Veranstaltern promotet werden, ist ein Skandal. Der Typ dürfte doch maximal noch bei NPD-Aufmärschen auftreten, um Duett mit denen, die ähnliche Texte über Juden und Ausländer brüllen. Widerlich.
    Aber es scheint, als dürften Schwulenhasser immer noch Tolerenz für ihre "Meinung" einfordern.

  • Vor 14 Jahren

    In Deutschland gibt es leider keine richtige politische Streitkultur. Was früher "konservativ" war, ist heute als "rechts" verschrien. Ein FJS wäre heute nicht mehr denkbar - spiegelt aber, was man auch an der aktuellen Sarrazin-Debatte sieht, sehr wohl die Meinung eines großen Teils der Bevölkerung wieder.
    Das Problem bei den Grünen ist doch, daß sie jedem ihren "Lifestyle" aufzwingen wollen. Wer da nicht mitspielt, wird gemobbt, diffamiert und an den medialen Pranger gestellt.
    Ziehen die Deppen von der NPD in einen Landtag ein, dann verlassen die bürgerlichen Partei-Vertreter fluchtartig das Fernsehstudio.
    Kommt jemand aus einem anderen Kulturkreis für ein Konzert nach Deutschland, muß dieses gleich verboten werden, weil Volker Beck es nicht erträgt, daß in Jamaika Homophobie an der Tagesordnung ist. Er wird aber die jamaikanische Bevölkerung nicht von Deutschland aus (um-)erziehen können!
    Ich bleib' dabei: Verbote haben noch nie etwas gebracht (außer Trotz hervorgerufen auf Seiten derer, die darunter leiden - so nach dem Motto: "Jetzt erst recht!"), Diskussionen (auch mit politisch anders Denkenden) hingegen sehr wohl. Aber da wird halt nicht miteinander, sondern immer nur hysterisch übereinander geredet. Natürlich haben die Menschen, die niemanden wegen Geschlecht, Hautfarbe, sexueller Orientierung etc. ausgrenzen, die besseren Argumente auf ihrer Seite - aber dann muß man das eben auch entsprechend ausspielen und dem Schwulenhasser in einer unaufgeregten Diskussion aufzeigen, wie doof er doch eigentlich mit seinem Weltbild ist. Zusammenbringen statt ausgrenzen.
    Es ist auch lächerlich zu glauben, der durchschnittliche Dancehall-Hörer in Deutschland wäre homophober als der, sagen wir, Grönemeyer-Hörer - oder irgendein Reggae-Freund würde nach dem Sizzla-Konzert hirngewaschen sein und plötzlich seinen schwulen Arbeitskollegen meiden. Das sind in der Regel schon ganz schlaue Kerlchen, die deutschen Reggae-Hörer, die da auch durchaus differenzieren können. Wahre Haßprediger sehen jedenfalls anders aus als Sizzla. Dann sollten sie noch lieber Auftritte von Pierre Vogel verbieten! (Wofür ich allerdings auch nicht bin.)
    Wenn einer wie Sizzla Schwachsinn erzählt, dann such' die Konfrontation mit ihm, lieber Volker Beck, setzt euch beim Reggae Summer backstage zusammen, redet miteinander und dann, Volker, nagel ihn doch darauf fest, wenn er Schrott erzählt und dräng' ihn nicht durch Verbote in so eine Quasi-Märtyrer-Rolle.

    Ich weiß, ihr teilt hier alle nicht meine Meinung, aber wenigstens kennt ihr jetzt meinen Standpunkt. Unsere Gesellschaft muß eigentlich auch solche Leute wie Sizzla aushalten können.

  • Vor 14 Jahren

    @ Menschenfeind:
    Differenzierter Beitrag, aber hier drei Anmerkungen:
    1. Wie Volker Beck ertrage ich es auch nicht, dass in Jamaica Homophobie an der Tagesordnung ist. Ebenso wenig wie Steinigungen im Iran, die Todesstrafe in China und den USA, die Massenvergewaltigungen im Kongo.
    2. Trotzdem: Ja, unsere Gesellschaft muss Leute wie Sizzla aushalten können, wie sie auch einheimische Nazis aushalten muss. Aber sie darf sie nicht auf eine Bühne stellen. Denn die Freiheit des Einen endet dort, wo sie die Freiheit des Anderen einschränkt - bzw. zu dessen Ermordung aufruft.
    3. Mag sein, dass nicht jeder, der homophobe Reggae-Texte hört, selber homophob ist. Aber wahrscheinlich schizophren. Auf jeden Fall hat er Problem. Wenn dir das zum Thema "Schwule" nicht einleuchtet, probiers mal mit "Jude", "Türke" - oder mit deinem eigenen Namen. Vielleicht wird's dann klarer.

  • Vor 14 Jahren

    HASS SÄNGER. alsob er nur hass lieder hätte. kennt ihr überhaupt sein ganzes repertoire an music? kennt ihr die lieder ion dem er über liebe und gleichberechtigung und frieden singt? wenn er daruf verzichtet homophobe lyrics auf der bühne zu performen sollte er seine plattform bekommen! Sonst wäre das Zensur!! was ist den mit den ganzen rappern und blackmetal badns die gewalt verherrlichen und bestimmte ethnien beleidigen und diskriminieren!!?? Echt mich macht diese oberflächkliche meinungsmache krank. Jeder der Sizzla nicht genau betrachtet hat bevor er ein ablehnendes statement gemacht hat, nur weil er ein oder zwei parteiergreifende titel gelesen hat...ist ein dreckiger heuchler der jederzeit tatenlos zusieht wenn man menschen mundtot macht. Jeder den ich anspreche denkt hoffentlich drüber nach.

  • Vor 14 Jahren

    @ mikka
    Kann ich alles nachvollziehen, was du schreibst. Das Problem ist einfach, daß Beck komplett übers Ziel hinausschießt mit seinem Feldzug gegen jamaikanische Musik. Dann werden eben keine Konzerte mehr stattfinden und Reggae-CDs bei Amazon Deutschland verkauft - aber dadurch verbessert sich die Lage der Homosexuellen auf Jamaika kein Stück!
    Das Problem ist doch, daß Homophobie auf Jamaika kulturell, religiös und gesetzlich verankert ist. Jeder Jamaikaner, der durch Köln oder Berlin-Schöneberg läuft, kriegt einen Kulturschock.
    Wenn Beck jetzt aber einem Sizzla mit § 111 und 130 kommt, ist das einfach nur lächerlich. "Aufrufung zu Straftaten", "Volksverhetzung" - als ob auch nur ein Mensch sich dadurch "verhetzen" ließe und als ob je auch nur einem einzigen Schwulen nach einem Reggae-Konzert in Deutschland irgendetwas angetan worden wäre. Dann sind Reggae-Hörer eben, wie du schreibst, schizophren, aber sicher lassen sie sich von einem Sizzla nicht zum Schwulenhasser machen, nur weil ihnen dessen Musik gefällt. (Jamaikanische Texte kann man eh relativ gut ausblenden, weil man aufgrund des Patois sowieso nur die Hälfte versteht.) Dann soll Beck sagen: "Hier bei uns gibt es keine Homophobie. Deine Lyrics, Sizzla, haben mich und andere Homosexuelle verletzt. Für uns ist das respektlos und inakzeptabel. Entschuldige dich dafür." Sizzla, der schlaue Fuchs, will natürlich Europa als Markt nicht verlieren, hier weiter die Kohle mitnehmen, wenn's geht und würde doch auch mit sich reden lassen. So ein Lippenbekenntnis würde er sicher noch hinkriegen: "Okay, hier in Deutschland sind die Verhältnisse anders als bei mir zuhause. Ich wollte die deutschen Homosexuellen mit meinen Aussagen nicht verletzen und es tut mir leid, aber bei uns zuhause bleibt das, was ihr hier macht, trotzdem strafbar und wird von 90 Prozent aller Menschen abgelehnt."
    Jetzt will Beck aber nicht nur, daß die besagten Songs (die nicht mal ein Prozent aller Lieder von Sizzla ausmachen!) nicht mehr gespielt werden dürfen - sondern er fordert von einem Sizzla regelrecht einen Kniefall ein, und er will ihn am liebsten zu einem anderen, nicht mehr homophoben Denken zwingen. Auftrittsverbote als Erziehungsmaßnahme.
    Beck will nicht auf Augenhöhe diskutieren, sondern von oben herab aufdrängen. Von der jamaikanischen Gesellschaft hat er keinen blassen Schimmer, und das regt mich auf.
    Wie willst du mit deutschem Rechtsverständnis auf Jamaika die Verhältnisse und vor allem das Denken der Mehrheit dort ändern?
    Und Echtma1988r hat natürlich recht, wenn er sagt, daß es viel zu kurz greift, einen Sizzla auf dieses eine (aus unserer europäischen Sicht nicht akzeptable) Thema reduzieren zu wollen.
    Es gibt immer noch rund 80 Staaten weltweit, wo Homosexualität strafbar ist. Jamaika ist (was männliche Homosexualität anbelangt) eins davon. All diese Kulturkreise müßten sich ändern, aber nur auf Jamaika (und da nicht mal auf die Regierung, sondern auf die Künstler!) wird derart streng geschaut.
    Anstatt einen für beide Seiten (Europa und Jamaika) akzeptablen Mittelweg zu suchen, werden hier regelrecht Gräbenkämpfe ausgetragen, die absolut nichts zum Besseren verändern.

  • Vor 14 Jahren

    Also ein generelles Verbot jamaicanischer Musik ist sicher zu viel verlangt. Da würde man versuchen, Homophobie durch Rassismus zu bekämpfen. Macht ja wohl keinen Sinn.

    Andererseits: Kann man von einem Politiker verlangen, sich mit jedem Homo-, Hetero-, Franko- oder Sonstwas-phoben erst mal an einen Tisch setzen zu müssen und jedem einzeln erkären, dass seine Einstellung bei uns unerwünscht ist? Das ist meiner Meinung nach Job eines Psychaters und nicht eines Politikers.

  • Vor 14 Jahren

    Sizzla hat mit seinen Texten hier in unserem größtenteils offenen Germaica nichts zu suchen.
    Wir können gut auf ihn verzichten, es gibt andere hervorragende Reggae-Heads. Sizzla wird eh überbewertet.
    Falls er irgendwann aber zur Besinnung kommen sollte, und er feststellt dass es vielleicht doch nicht so toll ist Homosexuelle umzubringen und auszugrenzen, kann er gerne wieder in Deutschland Musik machen.
    Ich liebe Reggae, aber hasse Unterdrückung und Ausgrenzung.

  • Vor 14 Jahren

    @ Menschenfeind: Battyman-Tunes drücken keine Meinung aus. Das sind teilweise krasse ernstgemeinte und direkte Hasstiraden...

  • Vor 14 Jahren

    Verzeihung, hat sich ja schon geklärt. Leider funktioniert bei mir der Lösch-Button nicht

  • Vor 14 Jahren

    mir ist nicht klar, wie man in solch einem fall die meinung vertreten kann, es sei negativ diesem kerl die "kunstfreiheit" zu verbieten.

    dass das ganze abgesagt wurde ist eine korrekte entscheidung, allerdings ist es weniger korrekt, das mit der begründung aus "sicherhietsgründen" zutun.

  • Vor 14 Jahren

    @Menschenfeind (« In Deutschland gibt es leider keine richtige politische Streitkultur. Was früher "konservativ" war, ist heute als "rechts" verschrien. Ein FJS wäre heute nicht mehr denkbar - spiegelt aber, was man auch an der aktuellen Sarrazin-Debatte sieht, sehr wohl die Meinung eines großen Teils der Bevölkerung wieder.
    Das Problem bei den Grünen ist doch, daß sie jedem ihren "Lifestyle" aufzwingen wollen. Wer da nicht mitspielt, wird gemobbt, diffamiert und an den medialen Pranger gestellt.
    Ziehen die Deppen von der NPD in einen Landtag ein, dann verlassen die bürgerlichen Partei-Vertreter fluchtartig das Fernsehstudio.
    Kommt jemand aus einem anderen Kulturkreis für ein Konzert nach Deutschland, muß dieses gleich verboten werden, weil Volker Beck es nicht erträgt, daß in Jamaika Homophobie an der Tagesordnung ist. Er wird aber die jamaikanische Bevölkerung nicht von Deutschland aus (um-)erziehen können!
    Ich bleib' dabei: Verbote haben noch nie etwas gebracht (außer Trotz hervorgerufen auf Seiten derer, die darunter leiden - so nach dem Motto: "Jetzt erst recht!"), Diskussionen (auch mit politisch anders Denkenden) hingegen sehr wohl. Aber da wird halt nicht miteinander, sondern immer nur hysterisch übereinander geredet. Natürlich haben die Menschen, die niemanden wegen Geschlecht, Hautfarbe, sexueller Orientierung etc. ausgrenzen, die besseren Argumente auf ihrer Seite - aber dann muß man das eben auch entsprechend ausspielen und dem Schwulenhasser in einer unaufgeregten Diskussion aufzeigen, wie doof er doch eigentlich mit seinem Weltbild ist. Zusammenbringen statt ausgrenzen.
    Es ist auch lächerlich zu glauben, der durchschnittliche Dancehall-Hörer in Deutschland wäre homophober als der, sagen wir, Grönemeyer-Hörer - oder irgendein Reggae-Freund würde nach dem Sizzla-Konzert hirngewaschen sein und plötzlich seinen schwulen Arbeitskollegen meiden. Das sind in der Regel schon ganz schlaue Kerlchen, die deutschen Reggae-Hörer, die da auch durchaus differenzieren können. Wahre Haßprediger sehen jedenfalls anders aus als Sizzla. Dann sollten sie noch lieber Auftritte von Pierre Vogel verbieten! (Wofür ich allerdings auch nicht bin.)
    Wenn einer wie Sizzla Schwachsinn erzählt, dann such' die Konfrontation mit ihm, lieber Volker Beck, setzt euch beim Reggae Summer backstage zusammen, redet miteinander und dann, Volker, nagel ihn doch darauf fest, wenn er Schrott erzählt und dräng' ihn nicht durch Verbote in so eine Quasi-Märtyrer-Rolle.

    Ich weiß, ihr teilt hier alle nicht meine Meinung, aber wenigstens kennt ihr jetzt meinen Standpunkt. Unsere Gesellschaft muß eigentlich auch solche Leute wie Sizzla aushalten können. »):

    Die Homophobie auf Jamaica bekämpft man damit nicht, das ist aber auch nicht die Aufgabe eines deutschen Politikers.
    Aber nur weil das halt in Jamaica so ist, heißt das nicht, dass man sein Verhalten aufgrund seines kulturellen Hintergrunds hier tolerieren muss.
    Du kannst hier ja auch niicht ne Frau steinigen, und dann straffrei davon kommen, weil Kulturtoleranz usw.