BAP-Frontmann Wolfgang Niedecken stellt sich einem Bericht der taz zufolge gegen die Kandidaturen von Gesine Schwan (SPD) und Peter Sodann (Die Linke) für das Amt des Bundespräsidenten. "Ich habe es für keine gute Idee gehalten, einen Gegenkandidaten zu Horst Köhler aufzustellen", sagte er am Rande …

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  • Vor 16 Jahren

    reichlich merkwürdige argumentation. der mann ist doch in erster linie einfach nur bürger und eben von beruf schauspieler. warum sollte sein beruf hinderlich dabei sein, ein öffentliches amt (auch wenn es das nominell höchste ist) auszuführen? könnte er das besser, wenn er metzger wäre? oder muss man dafür lehrer oder jurist sein, wie die meisten angehörigen der polit-kaste?
    hab so die vermutung, hier gehts nur wieder darum, die "kommunisten" abzuwatschen, wie dereinst bei der wahl zum bundestagsvizepräsidenten und der demütigung biskys..

  • Vor 16 Jahren

    jaja, scheiss-demokratie. die leute wählen nie, was sie sollen. und dann diese linken. soziale gerechtigkeit gefährdet schließlich die demokratie..
    :kack:
    du pfeife.

  • Vor 16 Jahren

    Ne, aber Träumereien von einer perfekten Welt ohne Sinn und Verstand, die die Wünsche der Menschen, denen es nicht so gut geht, wie anderen bedient, ohne praktikable Lösungen zu bieten sind trotzdem "gefährlich".

    "die Leute" haben schon so manchen Scheiß gewählt, gut wirds dadurch nicht.

    Jetzt entschuldigt mich, Ortsverbandstreffen der APPD ruft :D

  • Vor 16 Jahren

    genau das ist das problem: jede alternative zu neoliberalismus ist immer noch "gefährlich". man sollte meinen, dass gerade jetzt, wo der "raubtierkapitalismus" mit einem großen knall in sich zusammenbricht, diese antiquierten denkweisen abgelegt werden.

  • Vor 16 Jahren

    und dennoch wird's keine gescheite Alternative zum Kapitalismus geben, oder?
    Das da auch längst nicht alles rund läuft steht ja außer Frage.

    naja schwieriges Thema :D

  • Vor 16 Jahren

    populismus ist, links und rechts gleichzusetzen. darüberhinaus ignorant und hetzerisch. außerdem war jedes land, dass von "linken" regiert wurde "sozial" oder zumindest gerechter in der verteilung von einkommen und wohlstand. das heisst natürlich nicht, dass in entsprechenden systemen effizient gewirtschaftet wurde oder das bürgerliche sowie menschenrechte und freiheiten geachtet wurden.
    es geht hier aber lediglich um die kandidatur von sodann um das bp-amt. ich vermute, er hat nicht vor, lenin aus dem mausoleum zu holen und deutschland dem "sowjetbolschewismus" zuzuführen. die linke übrigens auch nicht..

  • Vor 16 Jahren

    @Anonymous (« Also gibt es keinen linken Populismus?
    Ja, Freiheit wurde z.B. in der DDR geachtet, nicht wahr?
    Sozial und gerecht waren vor allem Stalin und Mao, vor allem Mao, der größte Massenmörder der Geschichte. »):

    :???:
    du hättest dir den vorangegangen post durchlesen müssen. deine aussage ist in dem zusammenhang einfach unpassend. von freiheit im ostblock war nicht die rede. ist aber das immer wieder gern gewählte totschlagargument, wenn jemand für nur etwas mehr soziale gerechtigkeit plädiert: "aber damals in der ddr war doch alles irgendwie unfrei.. so.. irgendwie.."
    ich hab meines wissens nach auch nie stalin oder mao in irgendeiner form verteidigt oder als glänzender beispiele für angewandten sozialismus gepriesen.

  • Vor 16 Jahren

    tut mir leid. aber ich kann auch weiterhin nicht verstehen, wie man sich davon provoziert wird, dass eine demokratische partei einen eigenen kandidaten für ein politisches amt aufstellt.?

  • Vor 16 Jahren

    bei ner demokratischen Partei wäre das kein Problem ;)

    naja Reagan und Schwarzenegger kamen aus dem selben Lager wir Sodann, die habens auch geschafft :D

    Ist ja im Grunde auch Wurscht, problematisch fände ich es,wenn jetzt jemand direkt vom Volk gewählt wird und durch Schauspielerei oder was auch immer über Symphatien verfügt, ohne politische Kompetenz aufzuweisen

  • Vor 16 Jahren

    warum sollte gysi nicht im bundestag sitzen dürfen?

  • Vor 16 Jahren

    @Anonymous («

    ... denn zur sozialen Gerechtigkeit gehört wohl mehr, als ein anständiger Lohn und Arbeit für alle. Zumindest nach meinem Verständnis von Gerechtigkeit. »):

    Also können wir laut deiner Argumentation gleich komplett drauf verzichten?
    @Anonymous («
    "Ich halte das was wir haben, ja nicht für eine Demokratie", sagt Sodann.
    ... »):

    Wahnsinn? Durchaus der von einigen gelehrten sogar geteilt wird, die eine repräsentative Demokratie als undemokratisch ansehen?

    Mehr als Platitüden hast du hier aber auch nicht rausgehauen. Bist also knapp auf den Niveau geblieben was du anklagst.

  • Vor 16 Jahren

    @Anonymous (« Man fragt sich hier, was soziale Gerechtigkeit mit der Todesstrafe zu tun hat?
    Emaus These war, dass alle Länder, die links regiert wurden sozial waren usw.
    Dann stell ich jetzt hier die These auf, dass das Dritte Reich auch sozial gerecht war. Eurer Logik nach müsste das nun in Ordnung sein, das ist es aber nicht, denn zur sozialen Gerechtigkeit gehört wohl mehr, als ein anständiger Lohn und Arbeit für alle. Zumindest nach meinem Verständnis von Gerechtigkeit.

    Außerdem wird hier behauptet, dass die Linke eine demokratische Partei sei. Dabei werden linksextremistische Tendenzen in der Linken geduldet, es gibt sogar "Politiker" in der Linken, die Stalins Geburtstag feiern.
    Sie ist eine Nachfolgepartei der SED, die eine Diktatur in Deutschland hochgezogen hat, die wohl alles andre als sozial gerecht war, sie war nämlich kommunistisch.
    Und wenn Stasi-Verbrecher wie Gysi, in deiner demokratischen Partei sitzen, lieber Emau, dann frage ich mich, wieso ausgerechnet du mir vorwirfst etwas gegen die Demokratie zu haben.

    Was für Chancen hat denn Sodann? Er ist ein alter Schauspieler, der keine Ahnung von Politik hat. Er selbst hat übrigens ein anderes Demokratieverständnis als du:
    "Ich halte das was wir haben, ja nicht für eine Demokratie", sagt Sodann.
    Auch hat er einmal gesagt, dass er lieber "ein politischer Schauspieler als ein schauspielernder Politiker" sei. »):

    das ist sehr undifferenziert und strotzt vor un-oder bestenfalls halbwahrheiten. zur richtigstellung:
    1. wer sich etwas mit der nazidiktatur beschäftigt hat, wird wissen, dass es sich um die extremste ausprägung des kapitalismus als staatskapitalismus handelte. nach einschränkung der arbeitnehmerrechte durch abschaffung der gewekschaften etc. konnte also von sozialer gerechtigkeit keine rede sein.
    2. was ist denn dein "verständnis von gerechtigkeit"?
    3. die linke ist eine demokratische partei. da sie eine sammlungsbewegung eines großteils der linken kräfte ist, bildet sie ein spektrum ab, dass von marxistisch-leninistischen theoretikern bis zu gewerkschaftern und sozialdemokraten reicht. die programmatik der gesamten partei steht jedoch nicht im geringsten im widerspruch zum gg. wer das gegenteil behauptet, möchte dies bitte mit entsprechenden passagen im gg und dem parteiprogramm der partei die linke belegen.
    nach deiner argumentation von einigen personen auf die gesamte partei zu schließen, wäre die union eine nichtdemokratische rechtsaußenpartei, da einige ihrer mitglieder in sachsen mit der npd zusammenarbeiten wollen.
    4. bei allen mängeln, systemfehlern und legitimationsmangel der sed-diktatur ist die behauptung diese wäre nicht sozial gerecht gewesen in dieser absoluten form so nicht haltbar. das es sich um ein kommunistisches system handelte ist dagegen richtig und eine geradezu nobelpreisverdächtige feststellung.
    5. die linke ist mitnichten "meine partei". besitze kein parteibuch.
    welcher "verbrechen" hat sich gysi deiner meinung nach schuldig gemacht?
    ich werfe dir keinesfalls vor etwas gegen die demokratie zu haben. ich halte dein demokratieverständnis lediglich für sehr rudimentär.
    6. warum hat her sodann keine ahnung von politik und woher nimmst du diese annahme?
    herr sodann hat auf legitimationsdefizite der brd hingewiesen, die auch ich als vorhanden sehe (stichwort: verhandlungsdemokratie). die wirtschaftsordnung ist nicht von der politischen zu trennen und solange diese nicht demokratisiert ist (trotz betriebsräten etc.), ist es die politische auch nicht. trotzdem halte ich das gg für schützenswert und das politische system der brd für das beste, dass es auf deutschem boden je gab. ebenso wie die linke..

  • Vor 16 Jahren

    scheiß drauf ob SED sozial gerecht war oder nicht. Wen interessiert das bei einer Partei, die ihre Bürger einsperrt und erschießt.
    Sozial gerecht heißt auch, allen geht es gleich scheiße oder was? Wenn das so ausgelegt wird bin ich aber gegen solch eine Gerechtigkeit.

    Was soll denn an der Wirtschaft noch mehr demokratisiert werden?
    also abgesehen von der Macht von Managern bzw ihrer in-die-eigene-Tasche-wirtschaften-Mentalität ;)

  • Vor 16 Jahren

    und da ist es wieder: das totschlagargument. die menschenrechtsverletzungen in der ddr hab ich weder abgestritten, noch verharmlost. aber wir müssen uns einigen, worüber wir reden: über soziale gerechtigkeit oder über ddr-irgenwie-nicht-so-gut-unfreiheits-brei.
    und es soll natürlich nicht allen "gleich scheisse" gehen. und noch nicht einmal allen gleich gut. das mehr leistung mehr entlohnung nach sich ziehen muss, steht außer frage. aber wenn eine höchst produktive und zudem insgesamt sehr reiche volkswirtschaft ein dermaßen hohes maß an ungleicher entlohnung produziert und menschen trotz 40-stunden woche sich ihre lebensmittel bei der tafel abholen müssen, dann muss doch handlungsbedarf bestehen. es geht primär lediglich darum den von a l l e n erwirtschafteten reichtum auf a l l e zu verteilen.
    arbeitermitbestimmung besteht als demokratisches element in der tat. ein weiterer schritt wäre eine mitteilhaberschaft an produktionsmitteln und kapital.
    aber wie gesagt: es geht hier doch nur um sodann und die kandidatur für ein öffentliches amt. nicht um die komplette umgestaltung dieses staates, die wie gesagt, niemand vorhat.

  • Vor 16 Jahren

    ok Zustimmung
    bis auf die Mitteilhaberschaft. Steht doch jedem frei zu arbeiten wo er will und Aktien zu kaufen soviel er will.
    Wer arbeitet muss auch ordentlich davon leben können, klarer Fall

    mist, muss wieder editieren: Ja sicher Totschlagargument. Denn ein Staat der sowas nötig hat entzieht sich selbst umgehend seiner Daseinsberechtigung in dieser Form und somit ist egal was nun gut läuft oder angeblich toll ist.

  • Vor 16 Jahren

    @JaegerMeister85 (« mist, muss wieder editieren: Ja sicher Totschlagargument. Denn ein Staat der sowas nötig hat entzieht sich selbst umgehend seiner Daseinsberechtigung in dieser Form und somit ist egal was nun gut läuft oder angeblich toll ist. »):

    ohne frage. die ddr hatte weder daseinsberechtigung, noch legitimationsgrundlage bis zur ersten freien volkskammerwahl kurz vor dem beitritt zum geltungsbereich des gg.
    aber es gibt halt untersuchungsgegenstände die ddr betreffend, die nun mal mit der politischen ordnung nichts zu tun haben und zwecks verbesserung (keinesfalls abschaffung!!) des gesamtgesellschaftlichen systems der brd interessant sind. bsp: med.grundversorgung, bildungswesen, einkommensgerechtigkeit.. und bei solchen diskussionen helfen einwürfe wie: "stalin hat aber viele menschen umgebracht" eben nicht. nicht weil sie falsch wären (sind sie bekanntlich nicht), sondern weil sie einfach nicht zum thema passen.