laut.de-Kritik
Sie trugen zwar keine Revolver, geknallt hat es dennoch.
Review von Björn Jansen"Rock'n'Roll bis ans Ende der Welt", versprach die Newcomer-Combo Revolverheld bereits vor dem Konzert, und das sollte sich auch bewahrheiten. Sie trugen zwar keine Revolver, geknallt hat es dennoch. Mit "Arme hoch (Wir sind Rockstars)" stellten die Hamburger gleich mit dem ersten Song klar, dass es sich hier um keine Kuschelveranstaltung handelt. Mit "Roboter" und einem nicht veröffentlichten Song nahm das Gerocke seinen Lauf.
Nun wurde es auch Zeit für die Begrüßung des Publikum. Der smarte Frontmann Johannes erzählte von den ersten Tourerlebnissen. Unter anderem, dass bei einem Gig in der benachbarten Schweiz die Bühne zusammen gekracht sei und sie bei der Zollkontrolle ihr letztes Hemd auspacken mussten. Drogen und Rockstars - das älteste Vorurteil der Welt macht immer noch seine Runde.
"An dich", die erste Abrechnung mit der Ex, heizte den Konstanzern gleich weiter ein. Den Leuten wurde es langsam heiß. Es flogen zwar keine BHs auf die Bühne, aber um einen herum fingen die Mädels an, sich zu entkleiden. Zeit für die erste herzzerreißende Liebeserklärung mit der Ballade "Romeo". Bei "Wenn du sagst" stellten die Gitarristen der Band ihr Können mit einem längeren Solo unter Beweis, während Jo(hannes) die Meute vor der Bühne fürs Familienalbum filmte.
Mit "Rock'n'Roll" ging es springend weiter. Bis Revolverheld mit "Die Welt steht still" für eine gänzlich anderes, sentimentales Gefühl sorgten und stehende Ovationen als Belohnung kassierten. Es folgten "Superheld", das provokante "Alarm" sowie "Beste Zeit deines Lebens", bevor sie sich mit "Generation Rock" vorerst verabschiedeten.
Natürlich war die Stimmung noch so euphorisch, dass die Jungs für einige Zugaben heraus kamen. Es wurde dunkel in der Halle, Barhocker und eine Bananenkiste für den Schlagzeuger dienten als Kulisse für "Mit Dir Chillen". Damit noch nicht genug, erhielt "Freunde bleiben" einen rauschenden, nicht enden wollenden Dauerapplaus. Die Band konnte den Jubel auf ihrer ersten eigenen Tour gar nicht fassen und genoss das Bad in der Menge. Zur Feier des Tages durfte dann Flo die zweite Bühnenansage seines Lebens vollziehen und verkünden: "Deutschland wird Weltmeister!".