Details

Mit:
Datum: 11. Oktober 2002
Location: Kulturladen
Joseph-Belli-Weg 5
78467 Konstanz
Website: Offizielle Homepage des Veranstaltungsorts
Alle Termine ohne Gewähr

Review

laut.de-Kritik

Groovende Elektro-Tracks, Pop-Potenzial und Entertainer-Qualitäten.

Review von Michael Schuh

Man hat's nicht leicht, heutzutage die Clubs zu füllen. Schon gar nicht wenn man in Konstanz spielt. Im idyllischen Studentenstädtchen am Bodensee herrscht nach wie vor das Motto "Do Believe The Hype", was zur Folge hat, dass Die Happy und Co. vor voller Hütte spielen und Schneider TM vor, nun ja: 20 Zuschauern.

Aber unser Schneiderlein ist ein tapferes, und so zieht er die Show mit seinen zwei Helfershelfern nicht nur routiniert durch, sondern erscheint dank kläglichem, dafür aber standhaftem Applaus noch einmal für eine Zugabe. Dafür, dass in einem Club mit etwa 30 Quadratmetern Freiraum vor der Bühne nur schwer Stimmung aufkommen will, machten Schneider TM ihre Sache am Freitagabend recht gut.

Zusammen mit seinem Kollegen Kpt. Michigan schraubte Chef-Schneider Dirk Dresselhaus hingebungsvoll an Effektgeräten, Keyboards und Mischpulten, die einen teils frickligen, teils schwer groovenden Elektro-Sound freigaben. Dank Live-Percussionist Christian Obermaier hatten auch die Beats kräftig Druck. Zwischen instrumentalen Tracks nahm Dresselhaus denn auch mal das Mikro oder die Akustikklampfe in die Hand, z.B. bei der sehr gelungenen Live-Version der Single "Frogtoise" oder der herrlichen Pop-Hymne "Reality Check" (beide vom neuen Album "Zoomer"). Hier wurde das Pop-Potenzial des Ostwestfalen besonders deutlich.

Wer nicht nur auf die Fingerfertigkeiten der Protagonisten schauen wollte (zum Tanzen war nur wenigen der 20 Besuchern zumute), konnte die surrealen Farb- Projektionen auf der Leinwand hinter dem Trio mitverfolgen, die bei dieser Art der Live-Unterhaltung zwar Sinn machen, sich in der Weite des Konstanzer Raums aber doch eher verflüchtigten. Dennoch kann Schneider TMs Album-Darbietung on stage als gelungen bezeichnet werden, zumal ja auch die Entertainer-Qualitäten stimmen. Mit der Geschichte über eine S&M-Dame, die am Frühstückstisch im Münchner Hotel über ihren wunden After klagte, hatte Schneider jedenfalls sofort alle Symphatien auf seiner Seite. Hingehen!

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Artistinfo

LAUT.DE-PORTRÄT Schneider Tm

Dirk Dresselhaus aka Schneider Tm ist ein Paradebeispiel für den Werdegang eines Indierockers aus den 80ern. Seit Schulzeiten in Bands aktiv, ist er …