Die Umstände ließen ihn zunächst zweifeln. "Braucht es noch Horrorcore? Braucht es noch Splatter-Texte in einer Welt, die sowieso voll mit Gewalt ist und die wir auch jeden Tag miterleben?", habe er sich gefragt. Nach seinen von persönlichen Ereignissen inspirierten Werken "Lockdown" und "Höllensturz" …

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  • Vor 6 Monaten

    Finde jemandem in deinem Leben, der dir so wohlwollend zuhört wie Dominik Lippe diesen ganzen Hirntot-Berufsjugendlichen.

  • Vor 6 Monaten

    Drift Phonk und Schwartz gehen vom Klanglichen ganz gut miteinander, leider scheitert es an den Texten und der Performance, sodass absolut kein bisschen an Ästhetik umgesetzt wird.

    Ich finde es immer bemerkenswert, wie wenig Horrorcore-Rapper wirklich von Horror verstehen und wie unglaublich aufgesetzt und unfreiwillig komisch diese Musik am Ende ist. Da will mir irgendein Familienvater in Halloween-Kostüm vor einem Greensceen in Rapverses mit überbetonten Silben erklären, dass er Leute aufschlitzt und Dämonen beschwört. Liebe Horrorcore-Rapper: Druckt euch mal bitte ein großes Poster aus, auf dem "Show, not tell" steht, rahmt es ein und hängt es euch bei der nächsten Session ins Studio. Und lasst es ja dort hängen.

    Und btw, es gibt auch noch sowas wie Delay, Reverb, Saturation zum Abmischen von Stimmen. Gerade bei einem Genre wie Drift Phonk kann man so noch viel an Atmosphäre rausholen, ansonsten klingt es eher wie ein aufgenommener Poetry Slam und sehr statisch.

    • Vor 6 Monaten

      Saturation sorgt aber nicht dafür, dass es weniger statisch wird. Und es heißt show, don't tell.

      Ansonsten Zustimmung. Habe Horrorkore allgemein lange für lächerlich gehaltwn, bis ich clipping. entdeckt habe.

    • Vor 6 Monaten

      Aaah, ja, da habe ich mal wieder schneller abgeschickt, als ich sollte. Das "statisch" bezog sich nicht auf die Vocals in den einzelnen Tracks, sondern eher auf das Album insgesamt, was wirklich sehr gleichförmig vom Mixing her klingt.

      Clipping werde ich mir mal geben, habe schon viel Gutes von denen gehört.

    • Vor 6 Monaten

      "Show, not tell"

      Komischer Ratschlag für ein auditives Medium.

    • Vor 6 Monaten

      Wat soll denn Drift Phonk schon wieder sein?

    • Vor 6 Monaten

      @Gleep:

      Das Prinzip gilt aber auch für die Literatur. Du kannst in einem Liebesroman schreiben: "Sie stand auf ihn, aber war schüchtern." oder stattdessen "Sie sah öfters in seine Richtung, aber bewegte ihr Gesicht von ihm Weg, wenn er ihre Blicke erwiderte." Oder halt in besser. Man sagt nicht direkt, was Sache ist, aber man weiß, was Sache ist und hat ein präziseres Bild vor Augen.

      Und genauso geht es mir mit vielen Horrorcore-Texten. Die Texte sind mir immer ein bisschen zu plakativ und direkt. Ein Großteil des Horrors, auch bei den schlechtesten Slasher-Filmen, lebt von der Erwartung dessen, was passieren könnte, nicht unbedingt von dem Moment, wo etwas passiert.

      @aufzugseil

      Die präzisere Bezeichnung für den Stil, den Schwartz hier bedient. Dunklen Synths und Cowbell. Normalerweise kommen die in Kombi mit House-Drums, aber hier hat man Trapdrums benutzt. Es wird bei Spotify als "Phonk" aufgeführt, aber originaler Phonk ist eigentlich was ganz anderes und wesentlich älter. Drift Phonk wird es genannt, weil besagte Beats in Edits mit Autorennen verwendet wurden und so ihre Bekanntheit bekamen.

    • Vor 6 Monaten

      Ah ok, dachte dass wird einfach nur Phonk genannt. Ich bleib dann doch lieber im Memphis/Houston Sound von dem alten Kram. Den lieb ich.

  • Vor 6 Monaten

    Sehr starkes Album von Schwartz, den ich als meinen Lieblingskünstler bei Hirntot bezeichnen würde. Die Beats sind ein neues Terrain für ihn und auch wenn ich mir die Zeiten zurückwünsche, in denen er noch wie wahnsinnig mit seiner Blutkehle herumgeschrien hat, so muss sagen, dass auch die Grabesstimme ihre Vorzüge hat. Besonders die Hook des Titelsongs ist einfach unfassbar einprägsam und melodisch, ist man so aus dem Horror- und Psychokore-Genre nicht gewohnt.
    An sein, meiner Meinung nach, mit Abstand bestes Werk "Teenieslasher" kommt "Nachtmensch" nicht heran, aber es ist auf jeden Fall eine schöne Neuinterpretation seiner eigenen Künstler-Person.