laut.de-Kritik
Der Belgier greift einfach zu oft in die Effektekiste.
Review von Alexander CordasSynthie-Fanfaren, die schon auf der ersten Scooter-Platte altbacken klangen, wechseln sich auf "Racine Carrée" mit Autotune-Passagen ab. Im Hintergrund klimpert das Eurodance-Piano und zerrt auf die Dauer gehörig an den Nerven. Das ist schade, denn Stromae klingt immer dort originell, wenn er sich auf die Rhythmik und Melodie seiner Sprache verlässt. Auch die Beats setzt Stromae meist mit Drive an den richtigen Stellen.
Seine amüsanten Clips über elektronische Musik machten Stromae vor vier Jahren im Netz bekannt. Der als Sohn eines ruandischen Vaters und einer Mutter aus Belgien in Brüssel aufgewachsene Paul van Haver bringt interantionales Flair schon aus der Kinderstube mit und seine französischen Texte wirken schon allein der Sprache wegen fast intellektuell.
Doch leider finden eben immer wieder fast alle Klischees der elektronischen Musik den Weg in seine Songs. Damit gibt er ihnen einen dilettantischen und ironischen Anstrich, der so ganz sicher nicht geplant war.
Wenn Stromae aber das Synthie-Getröte mal weglässt, entfaltet sich plötzlich ein sehr ansprechender Mix. "Tous Les Memes" gibt ein Beispiel dafür, wie die ganze Platte hätte klingen können. Mit Big Band-Bläsersektion im Rücken spielt Stromae einen Conferencier der charmanteren Sorte. Zu dieser Form läuft er auf "Racine Carrée" nur zu selten auf.
17 Kommentare mit 10 Antworten
frage am rande: ist der rezensent der französischen sprache mächtig?
Das Video zu papaoutai ist eines dieser künstlerisch widerlich anmutenden. Ich habe keine Ahnung, warum ich das so verabscheue, aber mir kommts bei dieser Art "Filmkunst" regelrecht hoch.
So rein musikalisch nicht mein Ding. Zu langweilig. Die Single Alors on danse war doch nur wegen des genial schrägen Saxofons so erfolgreich, eine Eintagsfliege!
Das Papaoutai-Video ist grossartig: originelle optische Idee, tolle Tanz-Szenen und eine unkonforme Geschichte. Stromae ist ein "formidabler" Performer, der Leute inspiriert und begeistert.
Ansonsten empfehle ich Videos von Opus, Whitesnake und Van Halen.
Der Kommentar zu Racine Carree ist einer dieser intellektuell widerlich anmutenden. Ich habe keine Ahnung, warum ich das so verabscheue, aber mir kommt´s bei dieser Art "Schreibkunst" regelrecht hoch.So rein schreib technisch nicht mein Ding. Zu langweilig.
Die Texte sind phänomenal! Formidable ist mein absoluter Favorit
@Alexander Cordas
zum geschriebenen Text : Setzen = 6
denn als Autor haben wir (@Alexander Cordas) nichts verstanden....und es wahrscheinlich auch nicht gewollt.
Kann man so machen..ist aber unprofessionell
Das hier ist wohl nach Scenes From A Memory der zweite grosse Klopper von Cordas. Dürfte wohl als eines der wichtigsten Alben der Dekade in die Annalen eingehen, aber Monsieur Alexander kann offenbar kein Französisch und sollte bei angestammten Genres bleiben.
Eine weitere Wertung die nur zeigt, dass diese Plattform von absoluten Nichtsblickern geführt wird. Verwendet jemand elektronische Elemente, wird er auf dieser Plattform zerrissen.
Au contraire, mon frère. In der Rezi zum neuesten Everything Everything-Album wurde der Einsatz von Eletronika explizit positiv hervorgehoben.
Lass mich dir die Rezi schnell verlinken...
...Oh.