laut.de-Biographie
The Sugarcubes
"People are always asking me about eskimos, but there are no eskimos in Iceland." - Björk
Nur Elfen, Trolle und andere fabelhafte Wesen, die in der bezaubernden Natur nicht für alle sichtbar sind. Und eben Björk, die man für ihr extravagantes Erscheinen und ihre außergewöhnliche Stimme verehrt. Ihr Auftreten ist stets ungewöhnlich und sie gehört zu den ersten isländischen Künstlern, die weltweite Erfolge feiert.
Nachdem Björk bereits mit 14 Jahren ihre erste Mädchen-Punkgruppe Spit And Snot gründet, folgen weitere Musikprojekte in der Noise-Underground-Punk-Szene. Die Alternative Rockband Sugarcubes formiert sich 1986 in Reykjavik, angeblich kommt am selben Tag, am 8. Juni, ihr Sohn Sindri von Gitarrist Por Eldon Jónsson zur Welt.
Alle Sugarcubes-Musiker spielten zuvor bereits in diversen Punkbands. Die britische Punkbewegung schwappt Anfang der 80er auch nach Island, es bilden sich allerlei Avantgarde-Trash-Gruppen, die ihre Parolen auf Isländisch ins Mikro grölen. Schlagzeuger Siggi Baldursson ist zunächst ein Mitglied von peyr. Einar Örn Benediktsson (Gesang, Trompete) und Bassist Bragi Olafsson spielen bei Purrkur Pillnikk, die zu ihrer Zeit sogar mit The Fall in England auf Tour gehen. Mit der Band KUKL (Zauberei) gehen Einar Örn, Björk, Siggi und Einar Melax noch eher in die düstere Gothic-Trash-Richtung. KUKL treten zwischen 1983 und 1986 auch in Deutschland und England auf. Auf der Bühne stranguliert sich Einar Örn regelmäßig und geht dabei oft so weit, dass alle denken, jetzt ist es vorbei.
Weniger drastisch, aber mindestens genauso irre geht es mit The Sugarcubes weiter. Die neu formierte Band probt in einem kleinen Raum in Reykjavik und organisiert eigene Konzerte in Island. Sie verkaufen selbstgemachte Postkarten an Touristen und finanzieren damit die Produktion ihrer ersten Single "Birthday".
Der englische Radiomoderator John Peel setzt "Birthday" der Sugarcubes 1987 auf Platz 1 seiner Festive Fifty-Radioshow. Hier entscheiden die Hörer am Ende des Jahres, welche Musikstücke sie am liebsten haben. Dank Peel, aber auch wegen der unvergleichlichen Mischung aus Punk, Pop und Rock bringt ihnen das Debüt "Life's Too Good" den Sugarcubes internationale Bekanntheit. Nicht nur "Birthday" wird in England ein Hit, die Band erreicht auch in den USA Kultstatus. Vor allem Björk zieht mit ihrer einzigartigen Stimme die Zuhörer in ihren Bann. Bei ihrem Auftreten glaubt jeder an Elfen und verborgene Wesen in der bezaubernden Landschaft Islands.
Es folgen noch zwei weitere Alben der Sugarcubes: 1989 "Here Today, Tomorrow Next Week" und 1992 "Stick Around For Joy". Wieder zeigen sich Europäer und Amerikaner begeistert und die Band tourt fleißig durch die Kontinente. Während der intensiven Zeit mit The Sugarcubes arbeitet Björk noch an anderen Projekten. In den 90ern begeistert sie sich immer mehr für den elektronischen Sound. Musikalische Differenzen innerhalb der Band sind die Folge, und so entscheiden sich alle Bandmitglieder 1992 für ein friedliches Auseinandergehen. Björk hat nun freie Bahn für ihre Solokarriere und feiert damit weiterhin Erfolge.
The Sugarcubes sind die erste isländische Alternative Band, die internationale Erfolge feiert und bis heute Kultstatus besitzt. Erst Jahre später folgen Gruppen wie Sigur Rós, Múm oder Emiliana Torrini, die allerdings eine größere Fangemeinde ansprechen und kommerziell erfolgreicher sind.
2006 gibt es ein einmaliges Wiedersehen mit The Sugarcubes. Zum 20-jährigen Geburtstag ihrer ersten Indie-Hit-Single "Birthday" spielen sie live in Reykjavik. Die Einnahmen übergeben sie an isländische Nachwuchsbands.
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