laut.de-Biographie
Virgin Snatch
Wenn Musiker, die bereits in einer Band mit dem Namen Anal Stench spielen, eine weitere Combo namens Virgin Snatch gründen, muss man sich eigentlich nicht weiter wundern. Wenn es sich bei Virgin Snatch dann aber nicht um irgendwelchen Porngrind, sondern um technisch sauberen Thrash Metal handelt, wirkt der Name doch zumindest ... seltsam.
Wie dem auch sei, jedenfalls steigen die Anal Stench-Mucker Grzegorz 'Grysik' Bryła (Gitarre) und Łukasz 'Zielony' Zieliński (Vocals) bei der 2001 in Kraków gegründeten Band ein. Zwei Jahre später nehmen sie zusammen mit Drummer Jacek 'Jacko' Slawenski und Basser Tomasz 'Titus' Pukacki (Acid Drinkers) die ersten Demos und das Debüt "S.U.C.K." auf. Darauf geben sich zudem ein paar Freunde von Sceptic, Thy Disease oder Lox Occulta die Ehre.
Nachdem Jacek Hiro von Sceptic als zweiter Gitarrist eingestiegen ist, reißen sich Virgin Snatch ein paar Gigs im Vorprogramm von Rage, Helloween oder Anthrax unter den Nagel und blasen die Headliner mit ihrem heftigen Thrash meistens ziemlich an die Wand. Die deutliche Verbesserung an den Instrumenten und in Sachen Songwriting präsentieren sie auf "Art Of Lying", das aber genau wie das Debüt nur in Polen erscheint.
Das Line-Up bleibt bis auf die Position am Bass konstant. Den Tieftöner bedient zeitweise sogar Paweł Mąciwoda, der seit 2003 bei den Scorpions mitmischt. Doch auch sein Nachfolger Piotr 'Anioł' Wócisz ist dank seiner Arbeiten bei Corruption oder Night Gallery kein Unbekannter. Was bietet sich also mehr an, als mit Corruption direkt auf Tour zu gehen?
Zu ihrem dritten Album "In The Name Of Blood" drehen Virgin Snatch ihr erstes Video ab, mit dem sie auf nationaler Ebene sogar relativ erfolgreich im Fernsehen landen. Entsprechend oft sieht man sie auf den angesagten Festivals im Land. Auch ihre erste Headliner-Tour ist nach der Veröffentlichung drin.
Während der Arbeiten am neuen Album "Act Of Grace" kommt Bewegung ins Line-Up. Anioł macht wieder den Abgang. Ersatzweise steigt Marcin 'Novy' Nowak ein, der sich mit Vader und Behemoth einen Namen gemacht hat. Den letzten Song auf der Scheibe widmen Virgin Snatch dem verstorbenen Decapitated-Drummer Vitek Kiełtyka und lassen seinen Bruder Vogg das Solo einspielen.
Während sie in Polen bereits eine feste Größe im Thrash Metal sind, fragt man sich in Deutschland höchstens, wer sich denn so einen dämlichen Namen für seine Band aussucht. Um so größer fällt die Überraschung aus, als "Act Of Grace" im Sommer 2010 auch bei uns erscheint und besten Thrash Metal in der Tradition von Testament oder Exodus bietet.
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