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Bloodlights

Nach zehn Jahren und fünf Alben geht bei Gluecifer 2005 relativ überraschend der Ofen aus. Doch Gitarrist Captain Poon hat überhaupt keinen Bock darauf, mit dem Schiff unterzugehen. Er startet ein knappes Jahr später einfach seine eigene Flotte.

Bloodlights - Pulling No Punches
Bloodlights Pulling No Punches
Captain Poons Spaßmobil hat schon lauter geröhrt.
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Die segelt fortan unter dem Banner Bloodlights. Mit zur Crew gehören neben dem Captain an Gitarre und Mikro Gitarrist Howie B., Basser Ron Elly und der ehemalige Amulet-Drummer Jonas Thire.

Den Namen hat sich Captain Poon ausgesucht. Er beschreibt das Phänomen, das man sieht, kurz bevor die Lichter nach zu reichlichem Konsum von Alkohol oder anderer Drogen ausgehen.

Ohne den einstigen Ruhm mit Gluecifer großartig auszunutzen, gehen die Bloodlights den Weg einer ganz normalen Rockband. Sie fangen mit Demos und einer Single an, die auf dem Soundtrack zum norwegischen Horrorstreifen "Fritt Vilt" landet.

Auf dem selbstbetitelten Debüt findet sich die Nummer natürlich ebenso. Selbiges nehmen Bloodlights in Berlin mit dem Monster Magnet-Gitarristen Phil Caivano auf. Noch bevor das Album erscheint, besetzt Nico Von Schäfer den Platz hinter den Drums und begleitet Bloodlights bei den folgenden Livegigs.

Zwar kommt das Debüt nur mittelmäßig an, live sieht die Sache jedoch anders aus. Da begleiten die Bloodlights beispielsweise die Hellacopters auf ihrer Abschiedstour und sind auch sonst sehr oft unterwegs.

Die Arbeiten am zweiten Album laufen bereits Anfang 2009 an und sind im Sommer abgeschlossen. Bis aber ein neues Label am Start ist und "Simple Pleasures" tatsächlich in den Regalen liegt, wird es Februar 2010.

Einmal mehr müssen sich Bloodlights den Vergleich mit Gluecifer gefallen lassen. Begründet oder nicht, jedenfalls legen sie mit "Simple Pleasures" eine starke Rock'n'Roll-Scheibe vor.

Bevor es im Mai auf Tour geht, nimmt mit Woody Lee ein wahrer Koloss auf dem Drumhocker Platz. Der nächste Aussteiger folgt bereits im September in Person von Ron Elly. Neuer Bassist wird Chris Banjo, was aufgrund seines Nachnamens vielleicht etwas verwirrend wirkt.

Wirr gestalten sich auch die Arbeiten am dritten Album: Nachdem die Platte schon fertig eingekloppt ist, verwirft Captain Poon nochmals alles. Dem Chef erschien der Sound zu wenig roh. Also alles zurück zum Start. Erst mit rund eineinhalb Jahren Verspätung erscheint "Stand Or Die" im Mai 2013. Der gewünschte rohe Sound ist gefunden.

Der zieht mit Konkurs Productions ohnehin erst einmal sein eigenes Label auf, auf dem die Bloodlights 2015 die EP "Somebody Else's Nightmare" veröffentlichen. Nachdem er zwischenzeitlich als Gitarrist bei Marky Ramone in Lohn und Brot steht, genießen bald wieder die Bloodlights erste Priorität: Das bereits vierte Album "Pulling No Punches" ist im Frühling 2017 fällig.

Ob sich die ewigen Vergleiche mit Gluecifer damit endlich erledigt haben? Vielleicht ist es dem Captain mittlerweile auch einfach egal.

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