laut.de-Biographie
Jus-Ed
Der Weg vom lokalen DJ und Partyveranstalter zum international bekannten Produzenten kann im günstigsten Fall in nur wenigen Wochen absolviert sein. Beim Amerikaner Jus-Ed dauert er mehr als zwei Jahrzehnte. Antrieb in all den Jahren bildet für Edward McKeithen die Fortführung der musikalischen Familientradition.
Die Großeltern spielen Jazz, der Junior macht sich bereits mit zehn Jahren an Mischpult und Mixer zu schaffen und legt damit den Grundstein für seine späteren Erfolge als House-Discjockey und -Produzent.
Als Jus-Ed seine ersten DJ-Gigs spielt, prägen Devo, A Flock Of Seagulls und A-ha den Sound der Zeit. Die wavigen Einflüsse verschmelzen bei McKeithen mit Soul, R 'n' B und Funk von Parliament, Maze, Cameo und T-Connection. Beste Voraussetzungen, um sich Ende der 80er Jahre für die neue Musik in den Clubs zu interessieren. Bald schon startet Jus-Ed eigene Parties zu Hause in Connecticut, fernab der Zentren elektronischer Musik. Er selbst geht in der Rolle des Machers voll auf: Er organisiert, macht Flyer und Promotion, steht am Mischpult und tut auch sonst alles dafür, die kleine lokale Szene zu beleben.
Nach dem ersten Hype und damit einhergehenden Alkohol und Drogenproblemen zieht sich Jus-Ed, ähnlich wie die Detroit-Hosue-Legende Delano Smith, für rund 15 Jahre aus der Szene zurück. Erst 2005 hält er die Zeit für eine Rückkehr gekommen. Als Produzent, Discjockey und Betreiber des eigenen Labels Underground Quality zeigt der Mann aus Connecticut, der inzwischen mit der Produzentin Jenifa Mayanja verheiratet ist, dass es ihm Ernst ist mit dem Comeback.
Sein Label Underground Quality versteht Jus-Ed stets auch als Outlet für junge Produzenten, die trotz ihres Talents bei anderen Plattfirmen keine Chance bekommen. Ein solches Talent ist der russische Produzent Anton Zap, der 2008 an der Seite seines Mentors die Maxi "Real House Music" auf Underground Quality veröffentlicht. Nur wenig später intensiviert er seine Kontakte nach Russland und nimmt die bis dahin vollkommen unbekannte Moskauer Produzentin Nina Kraviz unter Vertrag. Ihre "Voices" EP landet schnell in den Plattenkoffern von Sebo K, Efdemin und Matt Edwards alias Radio Slave.
Jus-Ed selbst trägt mit seinen Alben "Unity Kolabo" (2007), "Next Level" (2010) und "Vision Dance", das 2011 beim japanischen Label Mule Electronic erscheint, wesentlich zur Renaissance des Genres Deep House bei - gemeinsam mit Brüdern im Geiste wie Omar-S, Delano Smith und Norm Talley.
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