laut.de-Kritik
Kimberlys Gesang unterscheidet sich erfrischend von den ganzen Eunuchen ...
Review von Michael EdeleAls Intro das Geräusch zu verwenden, mit dem jemand einen Grünen aus den tiefsten Regionen seines Zinkens zieht und jenen glücklich ausrotzt, zeugt von ausgesprochenem Geschmack (uäh). Wie rausgerotzt klingt der dritte Streich um Frontröhre Kimberly Goss aber ganz und gar nicht.
Auch auf "Suicide By My Side" liest sich das Line-Up wieder wie einer Art Best-Of der nordischen Metal-Szene. Nach wie vor sind neben Sängerin Kimberly natürlich Alexi Laiho (Children Of Bodom), Marco Hietala (Tarot), Tommi Lillman und Roope Latvla dabei, der zumindest auf der Tour bei auch bei Tommis Hauptband Metal mit im Boot saß. Da alle Musiker doch einen etwas anderen Background mit ihren anderen Bands vertreten, wundert es mich immer wieder, mit welcher Spielfreude und Agilität das Quintett ein Power Metal Brett nach dem anderen abliefert.
Vor allem Kimberlys Gesang unterscheidet sich erfrischend von den ganzen Eunuchen, die auf Teufel-komm-raus versuchen, wie Farinelli zu klingen. Mir fällt zur Zeit keine andere Frau ein, die so geile Melodien mit einer derartigen Power intoniert. Einzelne Songs hervor zu heben, fällt schwer, die Gesangsmelodie von "The Sin Trade" blieb bei mir aber am schnellsten hängen. Dass es aber auch gefühlvoll geht, zeigt die stattlich gebaute Dame bei "Written in Stone", wo man meinen könnte, man hört jemand komplett anderen.
Dass die Musik alles andere als im Hintergrund steht, dürfte bei solchen erstklassigen Musikern keine Frage sein. Die Gitarren liefern sich wieder absolut geniale Duelle, die weit über sinnlosen Skalenläufen stehen, und auch die Rhythmusfraktion bietet mehr als nur Durchschnitt. Wenn man es jetzt schafft, alle Hauptbands mit Sinergy auf Tour zu schicken, hab ich ganz schnell meinen Anwärter auf die Tour 2002.
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