laut.de-Biographie
HeadCrash
Wenn die Festplatte deines Computers mechanisch beschädigt wird und dabei Daten ins ewige Valhalla eingehen, dann nennt man das gemeinhin Head Crash. Anfang der 90er findet sich im Raum Kaiserslautern/Pirmasens allerdings auch einen Band zsuammen, die sich HeadCrash nennt.
Zunächst sind Headcrash jedoch wenig mehr als ein Studioprojekt. Gittarist Herwig Meyszner, Keyboarder Ulli Franke, Programmierer Fritz Weber und der Amerikaner Allen Wright hinterm Mikro legen die EP "Scapegoat" 1993 vor, die sich zu einem waschechten Hit mausert. Beeinflusst von elektronischen Bands wie Kraftwerk, Die Krupps oder Front 242 und Hardcoretruppen wie Minor Threat oder Bad Religion mischen sie Hardcoreriffs mit sozialkritischen Raps und elektronischen Sounds. So legen sie zusammen mit Clawfinger mehr oder minder den Grundstein für Bands wie Limp Bizkit oder Linkin Park.
Die Texte sind bei HeadCrash von Beginn an mindestens ebenso wichtig wie die Musik. Shouter Allen bringt seine Lyrics mit entsprechender Inbrunst rüber. Erschien die EP noch über das Kleinstlabel Zoth Omog, wittern schon bald Warner Records das Potential der Band und veröffentlichen ein Jahr später "Direction Of Correctness". Die Produktion übernimmt der Victory-Gitarrist Tommy Newton, der auch ein paar Gitarrenspuren einspielt. Auch diese Scheibe geht ausgesprochen gut so das schnell klar ist, dass die Band auch live auftreten muss und will.
Mit dem ehemaligen Spermbirds-Gitarristen Roger Ingenthron (der auf dem Album schon ein paar Gitarren-Spuren einspielt) holen sie sich einen zweiten Mann für die Klampfe und mit Nico Berthold einen Drummer. Allerdings steigt mit Shane Cooper auch noch ein zweiter Shouter bei HeadCrash ein und macht sie so live noch agiler. Traurigerweise überschattet der Selbstmord von Keyboarder Fritz Weber die veröffentlichung. Live bewährt sich das neue Line-Up schnell im Vorprogramm der samoanischen Schwergewichte Boo Yaa Tribe.
Doch auch die H-Blockx müssen sich warm anziehen, um gegen HeadCrash zu bestehen. Für den Nachfolger "Overdose On Tradition" lässt das Label richtig Kohle springen und schickt die Band für die Aufnahmen nach San Francisco. Mit der Scheibe charten sie nicht nur in Deutschland, sondern auch in den USA. Drei der insgesamt fünf Videos rotieren des öfteren auf MTV. Live lassen sie u.a. auf Festivals mit den Smashing Pumpkins, Prodigy, Cypress Hill, The Cure, Social Distortion oder Garbage die Post abgehen.
Allerdings verlässt Ulli vor den Aufnahmen zum dritten Album die Band und auch Drummer Nico packt seine Sticks ein. Herwig übernimmt einfach zusätzlich noch die Programmierungen, mit Matthias Liebetruth begrüßen sie einen neuen Drummer in ihren Reihen. In Person von Otto van Alphen gehört auf "Lifeboat" sogar noch eine fester Basser mit zur Besetzung. Sony Records schicken das Album ins Rennen und HeadCrash stehen im Sommer des Jahrs mit Megaacts wie Incubus oder Van Halen bei Rock am Ring auf der Bühne. Doch wie das eben so ist, auf dem Höhepunkt der Karriere folgt der Crash.
Doch ganz so leicht gibt Herwig nicht auf und nimmt im April '99 wieder Kontakt zu Shane auf. Zusammen mit den Brüdern Justin (Bass) und Drummer Paul Stone (Drums), die beide zuvor bei Senser waren, spielen sie 2002 ein Demo ein, das den schlichten Titel der Jahrszahl trägt. Auch einige Konzerte spielen sie in dieser Besetzung, allerdings steigt Paul bald wieder aus. Das letzte Konzert mit ihm ist der Gig zum 20-jährigen Jubiläum der Spermbirds in Kaiserslautern. Seitdem sitzt Andy Klein hinter den Drums.
Ende 2006 kommt die Überraschung: HeadCrash melden sich mit "[Cranium]" zurück und zeigen, dass sie immer noch gute Musik machen können. Zwar handelt es sich bei den Songs auf der Scheibe bis auf vier Ausnahmen ausschließlich um älteres Material, doch für 2007 ist ein nagelneues Album angekündigt.
Noch keine Kommentare