laut.de-Biographie
Incubator
Der Begriff Inkubator steht in der Medizin für einen Brutkasten und in der Biologie für einen Behälter, in dem Bakterien gezüchtet werden. Bei beiden ist man sich nicht immer sicher, ob das dabei herauskommende Endergebnis die Arbeit überhaupt wert war ...
Unabhängig davon denken sich 1989 Shouter Christian Mummelthey und Gitarrist Michael Hahn, dass man unter dem Namen Incubator doch auch ordentlich Lärm machen kann und gründen im norddeutschen Oldenburg eine Death Metal-Band. Zusammen mit dem zweiten Gitarristen Sven Schade, Basser Stefan Becker und Drummer Dominique Thomsen, nehmen sie 1990 zwei Demos auf und kommen damit bei West Virginia Records unter. Dort erscheint 1991 ihr Debütalbum "Symphonies Of Spiritual Cannibalism" und kommt bei der Presse, auch im internationalen Vergleich, relativ gut weg.
Da außer ein paar vereinzelten Gigs in Sachen Liveauftritte nicht viel passiert, folgt schon ein Jahr später die zweite Scheibe mit dem etwas seltsamen Namen "McGillroy The Housefly". Genau wie das Debüt haben sie die Scheibe bei Andy Classen (Krisiun/Tankard) in den Stage One Studios aufgenommen. Der trägt seinen Teil dazu bei, dass auch dieses Album mit leichten Innovationen aus dem Death Metal-Einheitsbrei heraussticht. Endlich geht auch live mal was und die Jungs sind mit Bands wie Holy Moses, Atrocity oder auch Gorefest unterwegs.
Allerdings gibt Dominique die Sticks '92 aus der Hand, und auch Michael und Stefan machen sich wenig später vom Acker. Hinter die Drums klemmen die beiden verbliebenen Mucker Kim Sievers und an den Bass stellen sie Marcel Wroblewski. Mit diesem neuen Line-Up machen sie sich an die Aufnahmen zu "Hirnnektar", dass sich weitgehend von den Death Metal-Wurzeln wegbewegt und von Fans und Presse recht zwiespältig aufgenommen wird. Des öfteren tauchen Vergleiche mit VoiVod oder Neurosis auf, doch es dürfte nicht zuletzt an den Reaktionen liegen, dass sich Incubator wenig später auch erst einmal auflösen.
Fünf Jahre ist es relativ ruhig um die Band, allein der Selbstmord von Dominique sorgt 1995 für traurige Schlagzeilen. Doch 1998 melden sich Incubator mit "MCMETALXCVIII" zurück und zeigen sich weniger experimentell, dafür straighter und mehr auf Grooves bedacht. Basser Marcel ist inzwischen an die Gitarre gewechselt, an der zweiten Gitarre steht Stefan Volkmann, den Bass zupft Michael May und an den Drums sitzt Stefan Hoppe. Die Produktion übernimmt der ehemalige Gitarrist Michael Hahn und nach Touren mit Bands wie Richthofen und Drecksau sieht alles eigentlich ganz gut aus.
Doch einmal mehr brechen Streitigkeiten über den Bandnamen aus, und irgendwann hat Christian die Schnauze voll und zieht sich zurück. Das stört den Rest der Band nur bedingt, man veröffentlicht unter dem Namen Incubator 2001 noch "Divine Comedy", die deutlich in Richtung Type O Negative und Crowbar geht, doch dann ist da auch Schicht im Schacht. Chris gründet schließlich einfach mit dem Gitarristen Stefan Schunke das Projekt "The Sixth Incubator" und veröffentlicht zwei Scheiben und eine EP, die aber alle ehe eine Mischung aus Industrial und Grindcore darstellen.
2002 werden Chris die Rechte am Namen Incubator zugesprochen, weswegen die ehemaligen Mitglieder fortan unter dem Banner Inc durch die Gegend ziehen. Live und im Internet lassen beide Seiten kaum eine Gelegenheit aus, sich gegenseitig mit Nettigkeiten zu bedenken, was sich mehr und mehr zur Farce entwickelt. Nach ein paar weiteren Projekten wagt Chris 2006 noch mal einen neuen Anlauf und reaktiviert mit Drummer Axel Boldt, Basser Wolfgang Sniders und Gitarrist Marcel Incubator erneut.
Eine neue Scheibe ist vorerst eigentlich gar nicht geplant, denn die Band will sich hauptsächlich auf's Livespielen konzentrieren. Letztendlich schreibt Chris aber auch weiterhin Songs, und nachdem es im Line-Up einmal mehr zu deutlichen Besetzungswechseln gekommen ist, geht es auch wieder ins Studio. Mit den beiden Gitarristen Marcel und Lasse Lamert, Drummer Mischa 'Migo' Wagner und dem ehemaligen Warpath/Richthofen-Fronter Dirk 'Digger' Weiss am Bass nimmt er "LieBISSlieder" auf, das Ende März 2008 über Massacre Records erscheint.
Genau wie der Titel sind auch sämtliche Texte auf Deutsch gesungen, die Musik ist eher dem Thrash zuzuordnen.
Noch keine Kommentare