laut.de-Biographie
7 Seconds
Wenn es darum geht, welche Band den Begriff Hardcore (mit-)geprägt hat, dann fällt in aller Regele der Name 7 Seconds. Am 17. Januar 1980 beschließen die Marvelli-Brüder und die Borghino-Brüder, das in Reno, Nevada endlich mal so etwas wie eine Punk-Szene entstehen sollte und legen mit ihrer eigenen Band den Grundstein.
Die beiden Marvellis geben sich die Namen Kevin Seconds und Steve Youth und krallen sich Mikro und den Bass. Die Borghinos nennen sich Tom Munist und Dim Menace und besorgen sich Gitarre und Drums. Allerdings kratzen die Borghinos schon '81 wieder die Kurve, um ihre eigene Truppe Section 8 auf die Beine zu stellen.
7 Seconds orientieren sich zunächst weitgehend an britischen Punkrock-Bands und wandeln ihren Sound im Laufe der Jahre recht deutlich. Nachdem sie dei Demos aufgenommen haben, erscheint über das legendäre Alternative Records Label von Jello Biafra die EP "Skins, Brains And Guts". Allerdings ist das auch die letzte Veröffentlichung beim Dead Kennedys Label, denn wenig später landen sie bei BYO Records.
Sind auf den ersten Scheiben noch maßgeblich schnelle Hardcore-Granaten zu hören, bringt "New Wind" 1986 die ersten größeren Änderungen im Sound. Sie werden melodischer, treten ein wenig auf die Bremse und schielen fast schon sogar auf den Mainstream. Das setzt sich auf den folgenden Alben weiter fort, was sie in der Szene zwar einige Anhänger kostet, doch kommerziell scheinen 7 Seconds erfolgreicher denn je zu sein.
Der ersten Tour durch Nordamerika schließen sich nach 1984 noch zahlreiche weitere an und 1993 schaffen sie es endlich auch nach Europa, Japan (1995) und wieder zurück.
Erstaunlicherweise ist es dann ausgerechnet das Major-Debüt "The Music, The Message" von 1995, mit dem die Band wieder zurück zu ihren Wurzeln findet. Zwischen den Veröffentlichungen liegt nun deutlich mehr Zeit als früher. Mit "Good To Go" landen sie schließlich fast wieder da, wo sie angefangen haben, nämlich beim melodischen Hardcore. Vermutlich hilft die Tatsache dabei, dass die Jungs die Band nur noch als Hobby ansehen.
Die Zeiträume zwischen den Veröffentlichungen werden immer länger, dafür ist auch "Take It Back, Take It On, Take It Over!"ein richtig feines Album. Mit Drummer Troy Mowat und Gitarrist Bobby Adams scheinen die richtigen Jungs mit an Bord zu sein, die auch mal länger Pause machen können, denn bis "Leave A Light On" erscheint, vergehen schlappe neun Jahre.