laut.de-Biographie
Abydos
Abydos nannten die alten Ägypter jene Kult- und Begräbnisstätte, an der sie im Tal der Könige Osiris huldigten. Dem Gott der immerwährenden Reinkarnation zu Ehren fanden dort vor über 1500 Jahren Mysterienspiele statt, die bis in unsere Zeit als die Vorläufer des heutigen Schauspiels gelten. Auch im Leben der Vanden Plas-Stimme Andy Kuntz spielt das Theater eine tragende Rolle, was liegt also näher, als seinem ersten Soloprojekt diesen geschichtsträchtigen Titel zu verleihen?
Schon seit Beginn der 80er Jahre übernimmt Andy immer wieder Hauptrollen in Musicals wie "Jesus Christ Superstar", "Rocky Horror Show", "Evita" oder "Nostradamus" und genießt dort einigen Respekt. Seinen Ruf als Songwriter stellt er schon seit Jahren mit Vanden Plas unter Beweis, als Produzent war er sowohl für die eigene Band als auch für andere erfolgreich tätig, und als Maler kann er ebenfalls schon auf eine ganze Anzahl von Ausstellungen verweisen.
Den Ausschlag für den Sologang mit Abydos geben die Todesfälle von Andys Vater sowie drei weiterer geliebter Menschen innerhalb weniger Monate. Wie wohl jeder Künstler es tun würde, so nutzt auch Andy die ihm zur Verfügung stehenden Stilmittel und setzt seine Trauer in Wort, Ton und Bild um. Doch die CD "Abydos" mit dem ellenlangen Untertitel "The Little Boy's Heavy Mental Shadow Opera About The Inhabitants Of His Diary", ist nur so etwas wie die Zusammenfassung der eigentlichen Geschichte, denn Andy geht noch weiter und schreibt ein ganzes Theaterstück, an dem schon mehrere Theaterhäuser Interesse gezeigt haben.
Zusammen mit Stefan Glass und Michael Krauss arbeitet er die Songs für das Album aus und holt sich auch noch seinen Vanden Plas Kollegen Andreas Lill (dr) dazu, mit denen er "Abydos" einspielt. Auch das Artwork-Konzept und die Umsetzung der einzelnen Figuren bleiben fest in Andys Hand, was die Scheibe zu einer in sich geschlossenen Einheit macht, die trotz der spürbaren Melancholie auch viele helle Momente in sich birgt.
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