Bis auf den Film "Pitch Perfect" (2012) kann ich mit A-Capella nicht viel anfangen, aber mit der Generationshürde (die ich als Genz-Z nun mal mitbringe) im Hinterkopf bin ich so unvoreingenommen an dieses Album herangetreten, wie möglich. Versprochen. Trotzdem kann und will ich dem neuen Album von …

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  • Vor 21 Tagen

    Hm, also von der musikalischen Leistung der Truppe kann man geteilter Meinung sein, auf Dauer ist mir das einfach zu eintönig (und der Humor oft nicht meins), aber was hier an den Texten kritisiert (bzw. gefühlt für absolut unzulässig gehalten) wird, lässt mich doch perplex zurück. Über die Chinesen kann man halten was man will, aber wer jemanden wegen dieser einen Zeile zum schlimmsten Rassisten abstempelt, dem nannte nichts mehr glaubt, schießt auch übers Ziel hinaus. Richtig abstrus wird es dann aber bei schön für dich. Die Reaktion zeigt eigentlich sehr gut, dass die Aussage des Liedes absolut zutreffend ist. In dem Lied geht es nicht um irgendeine Verletzlichkeit, sondern schlicht und ergreifend nur darum, den anderen ihren Spaß an was auch immer zu lassen. Wer da die komplett harmlose Strophe über Taylor Swift als persönlichen Angriff auf die Frau wertet (und nicht einfach nur als naheliegende Wahl, da sie halt eine sehr engagierte Fanbase hat), der bestätigt letzten Endes das besungene Problem.

  • Vor 21 Tagen

    Oh nein, ein 55-Jähriger schreibt Songs über und für seine Generation. Klar war die Vorgängerband gerade in ihren mittleren Jahren witziger, aber die hatte auch noch grundlegend andere Voraussetzungen, die Welt zu sehen. Den wenigsten Künstlern gelingt in fortgeschrittenem Alter ein ähnlich offener Blick auf die Welt, ohne in performativen Aktivismus abzugleiten. Wobei die Rezension das ja durch die Blume auch noch ernsthaft zu fordern scheint.

    Aber wie auch immer; sowas durch den Gen-Z-Filter zu jagen, der zwischen hehren Ansprüchen alles richtig zu machen (gut) und felsenfester Überzeugung ein besserer Mensch sein zu müssen (nicht so gut), kann der Sache gar nicht gerecht werden. Unabhängig davon, dass ich die Truppe seit eh und je für ein müdes Altersprojekt halte, dass weder den ursprünglichen Verve noch das dazu passende Umfeld mitbringt und in anderen Leben(sentwürfen) auch eine mies gealterte Deutsch-Indie-Band sein könnte.

  • Vor 21 Tagen

    "Bis auf den Film "Pitch Perfect" (2012) kann ich mit A-Capella nicht viel anfangen, aber mit der Generationshürde (die ich als Genz-Z nun mal mitbringe) im Hinterkopf bin ich so unvoreingenommen an dieses Album herangetreten, wie möglich."
    Wenn es nötig ist, eine Rezension mit einer solchen Rechtfertigung zu beginnen, dann ist nach dem ersten Satz klar, dass alles, was danach kommet NICHT unvoreingenommen sein wird und es nicht mehr darum gehen wird, das gebotene zu bewerten, sondern nur mehr darum etwas zu konstruieren, was die eigene Voreingenommenheit bestätigt.

    (An der Musik kein Interesse und daher nicht gehört.)

  • Vor 21 Tagen

    Wie darf man das denn verstehen ... es soll boomerhaft sein, Sprachnachrichten nicht zu mögen? Ich bin deutlich jünger und halte die Verwendung von Sprachnachrichten, jedenfalls über berechtigte Einzelfälle hinaus, auch für eine furchtbare Angewohnheit. Ich halte es insofern auch nicht für irgendwie progressiv, kritiklos jede technische Neuerung mitzumachen. Sorry, not sorry.

    • Vor 20 Tagen

      Prinzipiell hab ich ja nicht mal was gegen Sprachnachrichten, wenn der Absender einen wichtigen Punkt beachtet: auf selbigen zu kommen. Da wird dann aber vom Hundertsten ins Tausendste gegangen und am Ende ist trotzdem nicht klar, was eigentlich ausgesagt werden sollte. Das wird dann ne vertonte SMS im Romanformat (kann sein, dass Gen-Z-ler das besser hinbekommen, bei uns Millennials ist das durchaus verbreitet)

  • Vor 21 Tagen

    ‚"Pick-me" ist ein Ausdruck, um jemanden zu bezeichnen, der überschwänglich betont, anders zu sein, um von einer bestimmten Gruppe Bestätigung zu erlangen.‘

    Nope. https://www.merriam-webster.com/slang/pick…
    Ist auch ganz schön peinlo sich so aufzuspielen und dann Quatsch zu erzählen. Ragism versteht was ich meine.

    • Vor 20 Tagen

      lol. ich lese pick-me(girl) literarisch nur, wenn weiße linke akademikerinnen auf x/twitter andere frauen beleidigen oder habe es darüber hinaus nur in dieser einen einzigen folge des brave mädchen podcast von funk gehört. hätte nicht gedacht, dass das tatsächlich eine sache ist

    • Vor 20 Tagen

      Bist du am Update dran, Caps? Hab das bisschen vernachlässigt die letzten Wochen, zugegeben. Jetzt wieder am Texten

    • Vor 20 Tagen

      Das ist schon tatsächlich eine Sache, es gibt wohl eine Menge von Einflusser*innen, die aktiv proworten, was diese weißen Akademikerinnen als pick-me bezeichnen würden. Gibt aber auch männliche, schwarze Einflusser, die diesen Terminus nutzen.

      @garri: yo, ich habe parallel viel zu tun. Eine Demo ist mehr oder weniger fertig, ich hänge nur noch am Style fest.

  • Vor 21 Tagen

    Diese Band ist mir komplett egal, aber eine Musikreview mit der Erklärung zu beginnen, dass man das besprochene Genre weder kennt, noch wirklich mag, ist schon sehr komisch. In welchem anderen Musikmagazin liest man so einen Käse? Das du Gen Z bist, hättest du nicht extra schreiben müssen, denn das hier fühlt sich an wie eine Funk-Reportage.

  • Vor 20 Tagen

    Junge, Junge. Ich teile im Alltag vieles, was von der GenZ kommt, aber das hier ist so unangenehm mit dem Presslufthammer geschrieben, dass es sich nur noch cringe anfühlt und fast so, als würde jemand GenZ parodieren.
    Abgesehen davon, dass es mit falschen Erklärungen („Pick-me“) hausiert. Yo, du weißt nicht wer Wagner ist UND weißt nicht, was „Pick-Me“ bedeutet. Herzlichen Glückwunsch.

  • Vor 20 Tagen

    Also wenn mein zweisilbiger Nachname auf "e" enden würde, dann gäbe ich meinen Kindern ganz sicher keine zweisilbigen Vornamen, die ebenfalls auf "e" enden. So wie "Malte Schulte" z.B., das klingt einfach ungelenk und amateurhaft benannt. Beinahe als hätte kein Elternteil das jemals mal laut ausgesprochen vor der Vergabe. Ich denke auch nicht, dass das irgendein Generationending ist oder so, unmusikalische Eltern gibt's in jeder Generation und deren Kinder wollen das dann oft überkompensieren, bspw. mit einer Karriere als Musikreze... ähm, Schreiberling.

  • Vor 20 Tagen

    Fehlt eigentlich nur noch die Beschwerde, dass in den Songtexten nicht gegendert wird.
    Wie humorlos kann ein GenZ- Snowflake sein, bei einer Band, die hauptsächlich unterhalten will, solche Maßstäbe anzusetzen.

  • Vor 20 Tagen

    Was ich ja persönlich am interessantesten an der Rezession fand, war, dass man laut der Rezensentin auch selbst drauf kommen könne, dass "3 Chinesen mit dem Kontrabass" rassistisch sei.
    Da ich da selber tatsächlich nicht drauf gekommen bin, es grundsätzlich aber gut und wichtig finde, Kinderlieder und -bücher von rassistischem Vokabluar zu befreien, habe ich mal ein bisschen zu der angeblichen Kritik recherchiert.
    ALLE Artikel, die Online zu dem Thema zu finden sind, berufen sich ausschließlich auf EINE Person: den (btw. Weißen) Hannoveraner Musikethnologen Nepomuk Riva. Der orakelt dann irgendwas davon, dass das Lied (warscheinlich, valide Daten dazu gibt es nicht) um 1900 zur Zeit der Kolonialausstellungen entstanden sei. Aha, das nenn ich eine stichhaltige Rassismus-Analyse.
    Abgesehen von Riva scheint es keine Debatte zu dem Lied zu geben.
    Oh, doch, der Deutschlandfunk zitiert noch die Dirigentin eines chinesischen Kinderchors aus Berlin, die kritisch anmerkt, das Lied zeichne ein völlig falsches Bild der Kultur, denn: „Wenn sich drei Chinesen Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts einen Kontrabass leisten können, werden sie nicht auf der Straße spielen.“
    Aha. Das ist natürlich äh... ja... bestimmt auch richtig.
    Also, ich bin irgendwie hooked, wenn Janne Stoltze oder sonst jemand dabei weiterhelfen könnte, warum denn nun "3 Chinesen mit dem Kontrabass" rassistisch ist - please let me know.

    • Vor 20 Tagen

      Also wieder mal irgendein weißer Akademiker, der meint, für eine ganze marginalisierte Gruppe sprechen zu müssen, ohne das jemand in eben dieser Gruppe je danach gefragt hätte. Klassiker.

    • Vor 20 Tagen

      Wenn man bedenkt, dass in dem Lied die Polizei schon von einer etwas unüblichen Situation überfordert zu sein scheint, kann man das Lied vielleicht sogar zu einer neuzeitlichen progressiven Hymne umdeuten.

    • Vor 20 Tagen

      Ausgehend von den Einlassungen der Dirigentin des chinesischen Kinderchors ist es nur noch ein gewöhnlicher gedanklicher Hauskatzensprung bis zur Entdeckung der Graswurzeln des von deutschen Pozileibehörden bis heute ausgehenden Racial Profilings in diesem Lied, welches offensichtlich schon damals lyrisch subtil angeprangert werden sollte.

      Auch dies sollte bei der Umdeutung zur neuzeitlichen progressiven Hymne fundamental in die reichhaltige Lore zu "Drei Chinesen mit dem Kontrabass" eingebettet werden.

    • Vor 20 Tagen

      Ich möchte noch darauf hinweisen, dass aus dem Liedtext nicht ersichtlich ist, ob die drei Chinesen mit dem kostspieliegen Instrument auf der Straße musizieren. Sie stehen viel mehr an der Ecke und erzählen sich was, als der oder die Vertreter:innen der Staatsmacht hinzu kommen.

    • Vor 20 Tagen

      Identitäre freuen sich ein Loch ins Knie über solche Rassismus-Debatten.

    • Vor 20 Tagen

      Die Identitären freuen sich ein Loch ins Knie darüber, wenn das Lied zu einer neuzeitlichen progressiven Hymne avanciert, weil es nach moderner Lesart das damals schon existente Racial Profiling deutscher Polizeibehörden anprangert, deren Vertreter in dem Lied ganz eindeutig anlasslos drei aller Wahrscheinlichkeit nach völlig unbescholtene Chinesen kontrollieren, nur weil diese sich in Anwesenheit eines auch zu dieser Zeit schon redlich teuer zu erwerbenden Musikinstruments auf der Straße friedlich unterhalten haben?! Warum und von welchem Albung? :???:

    • Vor 20 Tagen

      Nein, die freuen sich ein Loch ins Knie, wenn deutsche Lieder nur noch von Deutschen handeln dürfen.

    • Vor 20 Tagen

      Ich möchte noch kurz die Phrase "Ja, was ist denn das" zumindest unter dem Debattenraumtürschlitz hindurch werfen, um darauf hinzuweisen, dass sich die Absurdität viel mehr auf den Kontrabass als solchen bezieht und die Polizisten - ob zu Recht oder zu Unrecht - als Kunst- und Kulturbanausen dargestellt werden, um die Fußgängerzone von einer eigentlich nicht genehmigten und beanspruchten Einnahmequellen-Deklaration freizuhalten. Parallelen zum Dadaismus könnten lt. Wikipedia demnach vorhanden sein, was nochmalig unterstreichen würde, dass es eigentlich um die Banalität deutscher Verwaltungsexekutive geht, die sich buchstäblich von "konträren" Interaktionen an sich angezogen fühlen, als bestünde eine Art Uhrwerk bezüglich ihres Handelns. Was die Beiträge in diesem Faden angeht, zeigt sich zumindest, dass der dadaistisch-natürliche Wille vorhanden ist, der sich trotz oder gerade wegen seiner profanen Lieddichtung per "Hauskatzensprung" (Pseudologe, s.o.) direkt in den Köpfen der Hörer/Selbstsinger festsetzt und vermutlich bei vielen Menschen, bevor diese Kritik aufkam, nicht mal ansatzweise in Frage gestellt hätte, dass die "gefühlte Normalität" viel mehr durch die benannten Chinesen repräsentiert wird und eben nicht durch die Polizei, die, und das sei nochmal zu Letzt angemerkt: als Institution besungen werden und nicht als eine Mehrzahl von Personen. :klatbier:

  • Vor 20 Tagen

    Der arme Rezensent hat Ärger mit seinen Boomer-Eltern und lässt das jetzt an allen anderen aus :D
    Ich werde mir diese Platte trotzdem nicht anhören da ich schlimmes befürchte.

  • Vor 18 Tagen

    Der Titel dieser Rezension hätte nicht treffender sein können. Ein Hoch auf die gute Kritik! Für jede Band findet sich eine Zielgruppe, die sie mit ihrer Art, Musik zu machen, und ihren Songtexten anspricht. Fragt sich nur, wie viele das sind. Meiner Meinung nach wirken die Jungs etwas angestaubt und machen den Eindruck, als wären sie stehengeblieben, wie so manche/r der/die hier (intellektuell) Schreibenden. Meiner Meinung nach ist das Album nur etwas für eine allenfalls kleine Gruppe zurückgebliebener Gleichgesinnter. Wohnzimmeraktivisten, die in Ihrer Zeit stehengeblieben sind. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Jungs mit diesem Album viele Menschen hinter dem Ofen hervorholen werden. Nicht bei den Boomern und schon gar nicht generationenübergreifend. Mich (als nicht stehengebliebenen Boomer) spricht das Album jedenfalls überhaupt nicht an. Die Songtexte, insbensondere der von "Mehr" wirken zudem eher, nicht ehrlich, sondern künstlich aufgesetzt.

  • Vor 18 Tagen

    .... insbensondere der von "Mehr".... Gemeint ist der Song "Wir sind mehr".

    Was soll der Fokus auf einer bestimmten Ethnie im Lied Tassen. Da wird ohne Hirn und Verstand ein "wenn auch nur in Teilen" respektloser und fremdenfeindlicher Text ohne Hirn und Verstand zusammengetextet. Wenig hilfreich für eine Verbesserung des Umgangs der Menschen miteinander.

    Diese Kritik an den Liedern - Dra-Chanasan Mat Dam Kantrabaddtassan (Drei Chinesen mit dem Kontrabass) oder z. B. Zehen kleine Negerlein - ist Teil einer breiteren Diskussion, in der traditionelle Kinderlieder auf ihre rassistische und diskriminierende Inhalte überprüft werden. Und das völlig zurecht. Viele Pädagogen und Kritiker sind der Meinung, dass solche Lieder aus Kindergärten und Schulen verbannt werden sollten, da sie dazu beitragen, rassistische Klischees zu verbreiten und zu normalisieren.

  • Vor 18 Tagen

    Durch die Verwendung veralteter Klischees wirkt "Alte Bekannte" rückständig, widersprüchlich und unglaubwürdig.