Porträt

laut.de-Biographie

Angry Teng

"Alles inspiriert mich", erklärt Angry Teng im Interview mit starsinthecity.de. "Dinge, die ich lese, höre, sehe ..." Anders ließe sich auch schwerlich ausbrüten, was das Etikett "Epic Rap" verdient.

Angry Teng - Live In New York Aktuelles Album
Angry Teng Live In New York
Brand-Rodung im Deutschrap-Kindergarten.

Dabei beginnt die musikalische Laufbahn des Matin Wasiri, geboren 1979 als Sohn eines afghanischen Vaters und einer deutschen Mutter in Bonn, ganz traditionell: Mit sechs Jahren lernt er Klavier spielen, mit 15 kommt die klassische Gitarre dazu. Die tauscht er allerdings bald gegen eine E-Gitarre ein.

"Von Haus aus bin ich ja Metaller", die erste selbst gekaufte CD, "Countdown To Extinction", stammt von Megadeth. Mit Hip Hop kommt Matin erst mit 20 auf einer Party in Berührung, findet darin allerdings schnell ein funktionierendes Ventil, um Dampf abzulassen.

Die Zustandsbeschreibung "dauerwütend", die ihm ein Blogger bei Socialissuesandstuff aufdrückt, spiegelt sich auch in der Wahl seines Künstlernamens. "Teng war schon immer mein Spitzname, von meinem richtigen Namen Matin. Wenn ein Rheinländer den für einen französischen Namen hält, wird daraus schnell Mateng."

Der Zusatz Angry erklärt sich von selbst. Man munkelt, es liege - zumindest zum Teil - an seinem afghanischen Erbe: "Man braucht ja nur mal rüberzuschauen: alle immer auf 180!" Angry Teng schließt sich seiner ersten Crew Phase IV an und rappt sich die Wut von der Seele.

Gewicht legt er stets auf ausgefeilte Texte, die alle möglichen und unmöglichen Themengebiete streifen: den eigenen Größenwahn und die Gier einer kranken Gesellschaft, die Suche nach den Wurzeln und die drohende Zombieapokalypse. Für ausgelutschte Phrasen oder Gangsterposen bleibt da kein Platz.

2007 bricht Angry Teng aus "15 Jahren Bandknechtschaft" aus und veröffentlicht sein erstes Solo-Album "Nich Zu Fassen". Vier Jahre feilt er an sich und seiner Rap-Technik, ehe er 2012 mit "Live In New York" nachlegt - wie der Erstling bei einem Indie-Label veröffentlicht: "Indies ficken Majors, immer schneller, immer tiefer, immer härter. Das ist auch gut so", erklärt er gegenüber dem Wildstylemag.

Nach seinen Einflüssen gefragt, führt Angry Teng eine schier endlose Liste an Kollegen an: Neben Eins Zwo, Del, den Hieroglyphics oder El-P finden sich dort auch Darkthrone, Ulver oder Morbid Angel. "Wer nur Rap hört, ist bekloppt!"

"Die Tatsache, dass ich sehr viel Metal höre, spiegelt sich sicherlich in meiner Herangehensweise wider. Dadurch geraten viele meiner Texte etwas pompöser im Maßstab und klassischer in der Erzählweise." Angry Teng singt nebenbei immer noch in einer Metal-Band.

Außerdem nennt Angry Teng, der inzwischen in Dortmund residiert, Schauspieler, ganze Filme und zahllose Schriftsteller als Einflüsse, darunter Gerhard Polt, Haruki Murakami oder Herman Hesse. Der Kerl meint das ernst, wenn er behauptet: "Klar, alles inspiriert mich!"

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