In "Hadsel", dem ersten Song des neuen Albums von Beirut, taucht die Kirchenorgel so ruppig und unvermittelt auf wie ein früher Pulled Apart By Horses-Song. Sie drängt sich förmlich hinein in den Gehörgang, roh und gar nicht mal so sauber produziert, überhaupt nicht lieblich, wie ein solches Instrument …

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  • Vor einem Jahr

    Jedes Stück hört sich erstmal nach "schöner" Depression an und könnte, z.B.Titelsong, durchaus bei mir auf nem Sampler landen, aber in der Masse ist Depression dann doch einfach nicht schön - den einen schlafen die Füsse ein, die anderen springen aus dem Fenster... Sagen wir mal: Schön, aber nur in kleinen Dosen genießbar

  • Vor 10 Monaten

    Vielleicht hätte mir unter anderen Erstbegegnungsumständen hier auch etwas die Dynamik bei all der mäandernden Schwermut gefehlt. Aber ich hab die bis dahin noch ungehörte CD nun mal im letzten Moment noch für den vergangenen Wochenendausflug eingepackt. Die Hälfte zuhause vergessen, der Kleine hat sich komplett vollgereihert, die Große hats nicht mehr aufs Klo geschafft, wegen all dem entspannte zwei Stunden zu spät dran und die letzte Ausfahrt wär unsre gewesen.

    Aber du drückst auf Play und bist sofort weg und drin in dem Fluss aus träumerischer Melancholie, gebrochen nur von den hin und wieder eingesträuten, zum Verlieben schönen Melodieläufen, die er vorwiegend (aber nicht nur) aus seiner Trompete zaubert. Hadsel ist ihm ja dem Vernehmen nach vor allem Rückzugsort in dem Sinne gewesen, manchen Problemen der Gegenwart zu entfliehen, dafür einige aus der Vergangenheit wieder hervorzukramen und sich bei all dem noch einen neuen schöpferischen Impuls abzuringen. Entsprechend trägt das Album sicher eine Menge Ballast. Zumindest für mich hat es aber auch ganz fantastisch funktioniert, als Hörer im vorletzten Satz nach dem "entfliehen" gedanklich einen Punkt zu setzen und dreist-naiv halbhörend nur den angenehmeren Teil der Katharsis abzugreifen, den leicht beißenden Geruch der in der Hektik übersehenen oder von den in Verzweiflung rasch herausgekramten Chemikalien nur unzureichend überdeckten Kotzbröckchen noch in der Nase.

    Ich hab eine Menge seiner Sachen nach dem Flying Cub Club kaum oder gar nicht gehört und kanns entsprechend eigentlich nicht beurteilen, aber das mit dem "erneuten Zenit" aus der überhaupt toll geschriebenen Rezi muss einfach stimmen, zumal es auch beim bewussteren Hören zwar immer noch wenig Schwung, aber ansonsten viel (großartiges) zu entdecken gibt. Mitte Februar Berlin schaff ich leider nicht, aber ich drück auf jeden Fall die Daumen, dass es ein Triumph wird und hab Beirut für kommende Releases wieder aufm Schirm.
    ♥/5