laut.de-Biographie
Blue October
"Up Down/ Up Down/ It will get hard/ Remember life's like a jump rope." Das Leben ist wie Seilspringen. Mal schwebt man ganz oben, dann geht es wieder abwärts. Manchmal verheddert man sich, bleibt kurz stehen – und nimmt doch wieder Anlauf. Was Blue October in ihrem Song "Jump Rope" beschreiben, lässt sich auch auf ihre Karriere beziehen.
In den späten 90ern gründet Frontman Justin Furstenfeld gemeinsam mit seinem 14 Monate älteren Bruder Jeremy am Schlagzeug und dem Multiinstrumentalisten Ryan Delahoussaye die Band Blue October. Ein paar Monate später stoßen Gitarrist CB Hudson sowie Bassist Matt Noveskey hinzu.
Nach dem selbst produzierten Album "The Answers" von 1998 wird das Majorlabel Universal auf die Texaner aufmerksam und nimmt sie unter Vertrag. Der Erfolg scheint zum Greifen nahe. Doch die LP "Consent To Treatment" floppt im August 2000. Das Up wird zum Down - denn Blue October müssen das Label wieder verlassen.
Das Quintett steckt jedoch den Kopf nicht in den Sand, sondern findet Unterschlupf bei Brando Records. Dort produzieren Blue October im Juli 2003 das Album "History For Sale". Der daraus veröffentlichte Song "Calling You" wird Teil des Soundtracks der American Pie-Reihe und gibt der Karriere frischen Schwung. Universal klopft erneut an die Tür.
Das Album "Foiled" erscheint 2007 wieder beim Business-Riesen. "Hate me today/ Hate me tomorrow/ Hate me for all the things I didn't do for you", heißt es darauf. Damit meinen Blue October nicht Universal, denn der Groll ist längst vergessen. "Wir sind als Band nicht gerade einfach zu verstehen", kommentiert Justin die Entscheidung, zum alten Label zurück zu kehren. "Ich hatte einfach das Gefühl, dass bei Universal ein paar Leute saßen, die uns für genau das schätzten, was uns als Band wichtig war."
Justin Furstenfeld schreibt epische Texte rund um Liebe, Verlust, Depression, Drogenmissbrauch und die Schwierigkeiten des Lebens. So heißt es beispielsweise: "When the weight of all the world's gone wrong/ It's gone wrong again/ Gone fucking wrong again." Oder: "I'm scared of death/ And I'm scared of living/ I gave up on the past/ 'Cause it's unforgiving."
Mit dem Ergebnis zeigt sich die Band sehr zufrieden. "Ich liebe die Texte. Er sagt immer die Wahrheit. Trifft den Nagel jedes Mal auf den Kopf," erklärt Gitarrist Hudson. "Seine Lyrics treffen mitten ins Herz. Und das macht mich wirklich stolz." Furstenfeld, der schon mit 14 Jahre eine Therapie begann, bewältigt so heute seine Probleme und singt sich den Frust von der Seele. Er erklärt: "Die Songs entstehen immer dann, wenn mir alles zu viel wird. Damit schließe ich ein Kapitel ab und alles fühlt sich viel besser an."
Im September 2009 erscheint "Approaching Normal" erneut bei Universal. Erneut mit teils sehr depressiven Texten. Ihre Singleauskopplung "Jump Rope" wird zum bisher größten Erfolg – vielleicht auch wegen der überraschend positiven Lyrics: "You gotta hold your head up high/ And watch all the negative go by/ Don't ever be ashamed to cry/ You go ahead/ 'Cause life's like a jump rope."
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