"Modern Times"? Von Bob Dylan? Widerspricht sich das nicht schon im Ansatz? Gleich der erste Track "Thunder On The Mountain" auf Dylans erstem Studioalbum seit fünf Jahren macht jedenfalls klar, dass die Legende sich treu bleibt und nicht plötzlich mit Samples, Raps und Breakbeats daher kommt. Vielmehr …
Bob Dylan - heute schon eine Legende und zweifellos einer der besten und wichtigsten Musikern, die das letzte Jahrhundert hervorgebracht hatte - veröffentlichte die Tage sein neues Album "Modern Times". Endlich. Und schönerweise folgt es etwas dem Stil der letzten Alben, die ich wirklich absolut hochschätze.
1. thunder on the mountain - 5:55 2. spirit on the water - 7:42 3. rollin' and tumblin' - 6:01 4. when the deal goes dow - 5:04 5. someday baby - 4:55 6. workingman blues no.2 - 6:07 7. beyond the horizon - 5:36 8. nettie moore - 6:52 9. levee's gonna break - 5:43 10. ain't talkin' - 8:48
und auf der Limited Edition gäbs folgendes dazu:
1. Blood In My Eyes 2. Love Sick - Live "Grammy" Version 3. Things Have Changed - "Wonder Boys" Promo Video 4. Cold Irons Bound - Live Video
Begeistert sind nach einem kurzen Blick in die Kritikerrunde alle, auch wir hier?
Und hey, wieso kann man eigentlich keine Umfragen mehr erstellen?
@|eclipse (« Begeistert sind nach einem kurzen Blick in die Kritikerrunde alle, auch wir hier?
Und hey, wieso kann man eigentlich keine Umfragen mehr erstellen? »):
Denke, wir werden das Album hier noch gebührend besprechen. Ich hab's zum Beispiel leider noch nicht. Dass es jetzt irgendwann kommt, wusste ich schon, aber wann ist der genaue Veröffentlichungstermin in Deutschland? War der schon letzten Freitag?
Ach ja, wenn ich mich recht erinnere ist für Umfragen der "Senior Member Gold"-Status erforderlich.
Wobei "rockig" vermutlich nicht wirklich das richtige Wort ist ... so rein nach dem was ich bis jetzt gelesen hab'.
@ Kukuruz Ja, kam am 25, soweit ich weiss.
zur Umfrage: oh, stimmt ja nicht dran gedacht!
Bis ich die Scheibe auch habe hör' ich wieder mal "Time Out Of Mind" und "Love & Theft" rauf und runter. Was sind "Po' Boy" und "Sugar Baby" doch für hinreissend schöne Titel.
Hab' mir die CD (nach kurzem Überlegen in der Variante miit DVD) heute nachmittag gekauft, bin leider aberi momentan körperlich zu schwach, die PVC-Umhüllung abzustreifen ...
Nun habe ich die Scheibe bereits ein paar mal (nebenher) und einmal ganz aufmerksam gehört. "Spirit On The Water" ist mit seiner ganz unaufdringlichen Art, seiner ungemein coolen Lässigkeit und dem jazzig-chansongigen Drive ganz sicher eine Perle des Albums.
"Ain't Talking" (das Schlußstück) ist auch sehr mein Fall.
Dylan ist in meinen Augen zunächst ein Lyriker. Von daher will ich mich auch in Ruhe mal den Texten widmen. Die mysteriösen Alicia Keys-Zeilen (gleich die zweite Strophe im ersten Lied)
I was thinkin' 'bout Alicia Keys, couldn't keep from crying When she was born in Hell's Kitchen, I was living down the line I'm wondering where in the world Alicia Keys could be I been looking for her even clear through Tennessee
werden sicherlich für einige Diskussion sorgen. Viel Text auch sonst. Und alles unter dem Titel "Modern Times"...
Ja. "Spirit On The Water" ist für mich der große "helle" und "Ain't Talkin'" der große "dunkle" Song des Albums. Und letzterer wird auch mit ziemlicher Sicherheit eine persönliche Dauerrotationsphase durchmachen.
@kukuruz (« "Spirit On The Water" ist mit seiner ganz unaufdringlichen Art, seiner ungemein coolen Lässigkeit und dem jazzig-chansongigen Drive ganz sicher eine Perle des Albums. »):
Dem stimme ich so absolut zu. Wundervolles Stück Musik
Was die in der Laut-Review angesprochene Frage der (Un)-Zeitgemäßheit der musikalischen Stilistik anbetrifft, so kann man eigentlich nur sagen, dass die in demselben Maße zeitgemäß unzeitgemäß ist, wie die der Pipettes oder der Kaiser Chiefs. Der Unterschied besteht eher darin, dass die musikalische Rückwärtsgewandtheit in "Modern Times" nicht extra verfertigt und herausgestellt wird sondern sich einfach biographisch ergibt.
Oh Mann, "Ain't Talkin" find' ich so genial. Vielleicht liegts daran, dass mich "tiefergelegte" Streichinstrumente so ungemein ansprechen ("Crow Jane" von "Two Gallants" zum Beispiel), vielleicht erliege ich aber auch schlicht und einfach der Suggestivkraft eines neuen Jahrhundert-Meisterwerks ...
so, bin auch mal in der Lage ein Feedback zu geben:
Wiederum sagt mir dieses neue Album von Bob Dylan völlig zu. Seien es die wirklich leicht chansonhaften, jazzigen Stücke wie "Spirit on the water" oder das altmodische "Beyond the horizon" (find ich völlig hinreissend!), das soulige "Workingman's Blues 2", die Blues-Country-Swinger wie "Rollin' and tumblin" oder "Thunder On The Mountain" - alles gefällt mir ganz vorzüglich. Besonders gelungen find ich aber, wie scheinbar jeder hier, das abschliessende "Ain't Talkin", das kann man ruhigen Gewissens als genial bezeichnen.
Vielleicht etwas überraschungsarm das Ganze ... aber ist mir eigentlich völlig recht!
@|eclipse (« Vielleicht etwas überraschungsarm das Ganze ... aber ist mir eigentlich völlig recht! »):
Ja. In sich ist es in gewisser Hinsicht überraschungsarm. Ich würde es aber vielleicht eher "zurückgenommen" nennen. Klingt positiver. Die Überraschungen finden sich halt mehr in den Details. Darin besteht vielleicht auch die Antithese zum Titel "Modern Times".
Aber die Fähigkeit, seine Songs mit einem gewissen ... tja, lockeren Charme oder so (wie in "Spirit On The Water"), vorzutragen, finde ich schon irgendwie überraschend. Bei Dylan bin ich auf hermetische Metaphern, surrealen Witz, mystische Romantik, düsteren Existenzialismus und alles mögliche dieser Art gefasst, aber nicht auf Idyllisches.
"Modern Times"? Von Bob Dylan? Widerspricht sich das nicht schon im Ansatz? Gleich der erste Track "Thunder On The Mountain" auf Dylans erstem Studioalbum seit fünf Jahren macht jedenfalls klar, dass die Legende sich treu bleibt und nicht plötzlich mit Samples, Raps und Breakbeats daher kommt. Vielmehr …
Bob Dylan - heute schon eine Legende und zweifellos einer der besten und wichtigsten Musikern, die das letzte Jahrhundert hervorgebracht hatte - veröffentlichte die Tage sein neues Album "Modern Times". Endlich. Und schönerweise folgt es etwas dem Stil der letzten Alben, die ich wirklich absolut hochschätze.
1. thunder on the mountain - 5:55
2. spirit on the water - 7:42
3. rollin' and tumblin' - 6:01
4. when the deal goes dow - 5:04
5. someday baby - 4:55
6. workingman blues no.2 - 6:07
7. beyond the horizon - 5:36
8. nettie moore - 6:52
9. levee's gonna break - 5:43
10. ain't talkin' - 8:48
und auf der Limited Edition gäbs folgendes dazu:
1. Blood In My Eyes
2. Love Sick - Live "Grammy" Version
3. Things Have Changed - "Wonder Boys" Promo Video
4. Cold Irons Bound - Live Video
Begeistert sind nach einem kurzen Blick in die Kritikerrunde alle, auch wir hier?
Und hey, wieso kann man eigentlich keine Umfragen mehr erstellen?
@|eclipse («
Begeistert sind nach einem kurzen Blick in die Kritikerrunde alle, auch wir hier?
Und hey, wieso kann man eigentlich keine Umfragen mehr erstellen? »):
Denke, wir werden das Album hier noch gebührend besprechen. Ich hab's zum Beispiel leider noch nicht. Dass es jetzt irgendwann kommt, wusste ich schon, aber wann ist der genaue Veröffentlichungstermin in Deutschland? War der schon letzten Freitag?
Ach ja, wenn ich mich recht erinnere ist für Umfragen der "Senior Member Gold"-Status erforderlich.
Nach einem Durchlauf:
Sehr schönes Album. Ausgestattet mit einer sehr guten Balance zwischen rockigen und ruhigen Tracks.
Favs bisher:
Thunder on the mountain, Spirit on the water, Beyond the Horizon und The Levee's gonna break.
Und natürlich Blood in my eyes auf der DVD.
Wobei "rockig" vermutlich nicht wirklich das richtige Wort ist ... so rein nach dem was ich bis jetzt gelesen hab'.
@ Kukuruz
Ja, kam am 25, soweit ich weiss.
zur Umfrage: oh, stimmt ja nicht dran gedacht!
Bis ich die Scheibe auch habe hör' ich wieder mal "Time Out Of Mind" und "Love & Theft" rauf und runter.
Was sind "Po' Boy" und "Sugar Baby" doch für hinreissend schöne Titel.
Hab' mir die CD (nach kurzem Überlegen in der Variante miit DVD) heute nachmittag gekauft, bin leider aberi momentan körperlich zu schwach, die PVC-Umhüllung abzustreifen ...
Ja, die Nerven dazu hätt ich um 3 Uhr nachts auch nicht.
Bei mir ist immer noch Fehlanzeige :
Nun habe ich die Scheibe bereits ein paar mal (nebenher) und einmal ganz aufmerksam gehört. "Spirit On The Water" ist mit seiner ganz unaufdringlichen Art, seiner ungemein coolen Lässigkeit und dem jazzig-chansongigen Drive ganz sicher eine Perle des Albums.
"Ain't Talking" (das Schlußstück) ist auch sehr mein Fall.
Dylan ist in meinen Augen zunächst ein Lyriker. Von daher will ich mich auch in Ruhe mal den Texten widmen. Die mysteriösen Alicia Keys-Zeilen (gleich die zweite Strophe im ersten Lied)
I was thinkin' 'bout Alicia Keys, couldn't keep from crying
When she was born in Hell's Kitchen, I was living down the line
I'm wondering where in the world Alicia Keys could be
I been looking for her even clear through Tennessee
werden sicherlich für einige Diskussion sorgen. Viel Text auch sonst. Und alles unter dem Titel "Modern Times"...
war the levee's gonna break nicht schonmal der name eines ledzep liedes?
Der L.Z.-Titel hieß: "When The Levee Breaks" ...
Die Texte übrigens sind nicht im Booklet gedruckt.
Hier gibts sie online: http://www.expectingrain.com/dok/cd/2006/m…
Und hier - offenbar sogar manuell übersetzt - auf Deutsch: http://pool.dylantree.com/phorum5/read.php…
... wobei mit "Hells Kitchen" sicher eher der New Yorker-Stadtteil und nicht wirklich die "Küche der Hölle" gemeint sein wird ...
Ja. "Spirit On The Water" ist für mich der große "helle" und "Ain't Talkin'" der große "dunkle" Song des Albums. Und letzterer wird auch mit ziemlicher Sicherheit eine persönliche Dauerrotationsphase durchmachen.
@kukuruz («
"Spirit On The Water" ist mit seiner ganz unaufdringlichen Art, seiner ungemein coolen Lässigkeit und dem jazzig-chansongigen Drive ganz sicher eine Perle des Albums. »):
Dem stimme ich so absolut zu. Wundervolles Stück Musik
Was die in der Laut-Review angesprochene Frage der (Un)-Zeitgemäßheit der musikalischen Stilistik anbetrifft, so kann man eigentlich nur sagen, dass die in demselben Maße zeitgemäß unzeitgemäß ist, wie die der Pipettes oder der Kaiser Chiefs. Der Unterschied besteht eher darin, dass die musikalische Rückwärtsgewandtheit in "Modern Times" nicht extra verfertigt und herausgestellt wird sondern sich einfach biographisch ergibt.
Oh Mann, "Ain't Talkin" find' ich so genial. Vielleicht liegts daran, dass mich "tiefergelegte" Streichinstrumente so ungemein ansprechen ("Crow Jane" von "Two Gallants" zum Beispiel), vielleicht erliege ich aber auch schlicht und einfach der Suggestivkraft eines neuen Jahrhundert-Meisterwerks ...
hab sie jetzt auch...
video:
http://www.youtube.com/watch?v=iBfTBagpAUY
@morgoth (« Kenne bis jetzt nur Ain't Talkin und finde den ziemlich toll. Sehr laid back und cool. »):
ja das lied ist echt klasse, ich muss mir die cd unbedingt holen
so, bin auch mal in der Lage ein Feedback zu geben:
Wiederum sagt mir dieses neue Album von Bob Dylan völlig zu. Seien es die wirklich leicht chansonhaften, jazzigen Stücke wie "Spirit on the water" oder das altmodische "Beyond the horizon" (find ich völlig hinreissend!), das soulige "Workingman's Blues 2", die Blues-Country-Swinger wie "Rollin' and tumblin" oder "Thunder On The Mountain" - alles gefällt mir ganz vorzüglich. Besonders gelungen find ich aber, wie scheinbar jeder hier, das abschliessende "Ain't Talkin", das kann man ruhigen Gewissens als genial bezeichnen.
Vielleicht etwas überraschungsarm das Ganze ... aber ist mir eigentlich völlig recht!
Und: "Nettie Moore" ist auch so wunderbar.
@|eclipse («
Vielleicht etwas überraschungsarm das Ganze ... aber ist mir eigentlich völlig recht! »):
Ja. In sich ist es in gewisser Hinsicht überraschungsarm. Ich würde es aber vielleicht eher "zurückgenommen" nennen. Klingt positiver. Die Überraschungen finden sich halt mehr in den Details. Darin besteht vielleicht auch die Antithese zum Titel "Modern Times".
Aber die Fähigkeit, seine Songs mit einem gewissen ... tja, lockeren Charme oder so (wie in "Spirit On The Water"), vorzutragen, finde ich schon irgendwie überraschend. Bei Dylan bin ich auf hermetische Metaphern, surrealen Witz, mystische Romantik, düsteren Existenzialismus und alles mögliche dieser Art gefasst, aber nicht auf Idyllisches.