Borrtex

Der tschechische Musiker und Produzent Daniel Bordovsky alias Borrtex steht seit 2017 für minimalistische Piano-Kompositionen. Mittlerweile blickt er auf einige Videoplatzierungen für internationale Marken wie IKEA oder HBO und über 100 Millionen Streams auf Plattformen wie Spotify oder YouTube zurück.

Daniel Bordovsky erblickt am 31. März 1999 in Havirov das Licht der Welt. Ab seinem sechsten Lebensjahr erhält er regelmäßig Pianounterricht. Seine Klavierlehrerin beeinflusst sein Spiel auch am nachhaltigsten. Die ermutigt ihm nämlich dazu, eine eigene musikalische Sprache zu entwickeln. Außerdem bekommt er sieben Jahre lang an der ZUSLJ Music School in seiner Heimatstadt theoretisches und praktisches Wissen beigebracht.

Ab seinem dreizehnten Lebensjahr beschäftigt er sich vermehrt mit Film und Fernsehen. Zwei Jahre später arbeitet er für eine der größten Filmdatenbanken seines Landes, CSFD.cz. Dort bestreitet er administrative Aufgaben wie das Uploaden von Postern oder Kommunikation mit den Nutzern.

Nach und nach erarbeitet er sich einen guten Ruf, so dass er 2017 schließlich als Kameramann für ein dokumentarisches Projekt über die Warner Bros. Studios in Hollywood nach Los Angeles reisen darf. Dort trifft er auf den weltbekannten Filmkomponisten James Newton Howard, der Musik für verschiedene Filme wie "Pretty Woman" oder "The Hunger Games" komponiert. Von seiner Art und seiner bescheidenen menschlichen Attitüde zeigt sich der Tscheche so beeindruckt, dass er, anstatt Filmmacher zu werden, eine Karriere als Musiker und Komponist einschlägt.

Schon im selben Jahr beginnt Borrtex, seine Arbeiten im Free Music Archive kostenlos bereitzustellen. Wenige Zeit später findet er einen Weg, seine Tätigkeiten auszuweiten. Das hat zur Folge, dass in den nächsten zwei Jahren internationale Marken wie IKEA oder HBO seine Musik für mehrere Videoplatzierungen verwenden. 2018 nutzt der National Park Service in den USA den Song "Ocean" für ein staatlich initiiertes Projekt, das sich für die Instandhaltung von Parkanlagen einsetzt.

Noch größere Popularität erreicht Borrtex, als seine im März des selben Jahres veröffentlichte Single "We Are Saved" innerhalb kurzer Zeit mehr als 1,6 Millionen Streams auf Spotify verbucht. Musikalisch fusioniert er auf seinen Platten moderne klassische Musik mit einfachen, auskomponierten Melodien, die man oftmals in Filmsoundtracks vorfindet. Dabei verbessert er über die Jahre sein Spiel und findet so zu einer eigenen emotionalen Handschrift.

Im Oktober 2018 steuert er schließlich für den Kurzfilm "Dear America" das Titelstück bei. Der behandelt die Themen Waffengewalt und Generation Z und gewinnt 2019 den Studenten-Emmy, gestützt von der in New York ansässigen National Academy of Television Arts and Sciences. Es folgen mit der Zeit weitere Aufträge für Filme. Das Free Music Archive muss zwar irgendwann wegen Funding-Problemen gecancelt werden, doch hat sich Borrtex auf seiner offziellen Hompage einen eigenen kreativen Platz geschaffen, seine bisherigen und kommenden Arbeiten frei zur Verfügung zu stellen. Alternativ kann man seine Musik auch über Bandcamp beziehen.

Dort erscheint im Dezember 2020 sein Solo-Piano-Album "Harmony". Das gibt es zwar nicht kostenlos zu erwerben, aber dafür existiert neben dem Download auch eine CD-Variante. Die Platte besteht aus zwölf verschiedenen, nie zu süßlichen Piano-Kompositionen, die so ereignisreich und vielfältig wie das Leben klingen, mal in den kraftvollsten Farben aufgehend, mal nachdenklich vorüberziehend. Kurz zuvor knackt der tschechische Musiker und Komponist, der mittlerweile in Prag lebt, noch die Marke von insgesamt 100 Millionen Streams auf Plattformen wie Spotify oder YouTube. An der angenehmen Bescheidenheit seiner Musik ändert das nichts.