laut.de-Biographie
Caesars
Im Zuge des Garagenrock-Hypes, der mit den Hives und der International Noise Conspiracy nicht unwesentlich schwedisch geprägt wurde, ist es eigentlich kaum zu glauben, dass eine Band wie die Caesars bereits seit 1998 dort unter Ausschluss der internationalen Öffentlichkeit Platten veröffentlicht.
Bandgründer César Vidal kennt seinen Gitarristen Jocke Ahlund seit er zwei Jahre alt ist. 1995 beschließen die Sandkastenfreunde, eine Band zu gründen und benennen sich nach dem berühmten Groß-Casino in Las Vegas, Caesars Palace. Beeinflusst von den Rolling Stones über Bob Dylan bis David Bowie, beginnen die Beiden zwei andere Bandmitglieder zu rekrutieren: am Bass wird David Lindquist eingestellt, am Schlagzeug Nino Kellar.
Über das Indie-Label Dolores veröffentlichen Caesars Palace noch im selben Jahr ihre erste 3-Track EP. Ein Jahr später folgt ein kleines Mini-Album. Mit dreckigem Sixties Garagen-Rock hat das damals noch nicht allzu viel zu tun. Doch während den Aufnahmen zum ersten Album "Youth Is Wasted On The Young" (erscheint 1998) kauft sich Gitarrist Jocke eine alte Farfisa-Orgel, die den Sound der Band nachhaltig verändert. Die Caesars beginnen daraufhin an ihren einprägenden Orgel-Hooklines zu arbeiten und sorgen bereits mit dem ersten Album für einige Begeisterungsstürme in ihrem Heimatland.
2000 veröffentlicht die Band "Cherry Kicks" und zwei Jahre später folgt "Love For The Streets". Am Sound verändert sich nicht viel. Selbst wenn die Caesars darauf pochen, dass sie viel von Reggae inspiriert werden, blitzt dieser Einfluss kaum durch. Warum sollte er auch, wenn beide Alben in Schweden vergoldet werden und ihr Power-Pop immer größere Hallen füllen? Jocke verdient sich in dieser Zeit ein Nebenbrot als Video-Clip-Regiesseur. So gehen zum Beispiel "New Noise" von Refused und "Reproduction Of Death" der International Noise Conspiracy auf seine Kappe.
Als das kleine Label Dolores, auf dem die Caesars bisher ihren kompletten Output vertreiben, vom Riesen Virgin geschluckt wird, entpuppt sich das bald als Glücksgriff für die Band. Zuerst geht ihr Material im Veröffentlichungs-Wust der Majors völlig unter und ihr Name ist bei Virgin nicht mal ein Begriff. Als sie dann aber einen Manager engagieren und der im Virgin Büro die Caesars Platten vorspielt, sind dort alle restlos begeistert und müssen sich peinlich berührt anhören, dass diese großartige Band bereits in ihrem Rooster ist.
Unter tatkräftiger Unterstützung des wütenden Retro-Wahns werden die Caesars mit The Soundtrack Of Our Lifes auf US-Tour geschickt. Dort können sie sich gut behaupten und Virgin veröffentlicht im Jahr 2003 weltweit das Best Of aus ihren ersten drei Alben "39 Minutes Of Bliss (In An Otherwise Meaningless World)". Da die Platte auch in Amerika veröffentlicht wird, müssen die vier Schweden vorher ihren Namen kürzen um einem möglichen Rechtsstreit mit dem Casino-Konzern aus dem Weg zu gehen.
Der Siegeszug der Skandinavier geht munter weiter als Placebo sich als begeisterte Fans outen und sie als Support mit auf ihre Deutschland-Tournee nehmen. Die Single "Jerk It Out" schummelt sich inzwischen in die Rotationen der Radios.
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