laut.de-Biographie
Chris Spedding
Chris Spedding ist der Mann, der es ablehnt, nach dem Ausstieg von Mick Taylor als Gitarrist bei den Rolling Stones anzuheuern. Rückblickend vielleicht eine noch heute diskutierbare Entscheidung – aber keine, die sein Schaffen und Wirken jemals spürbar beeinträchtigt hat.
Zur Welt kommt der Sänger und Gitarrenvirtuose als Peter Robinson am 17. Juni 1944 im kleinen Ort Staveley/Derbyhire, England. Sein leiblicher Vater, Flieger im zweiten Weltkrieg, fällt im Einsatz, noch ehe er um die Geburt seines Sohnes weiß. So wird Peter im Alter von drei Monaten zur Adoption freigegeben und erhält den Namen Christopher John Spedding. Im Alter von neun Jahren ziehen er und seine Adoptiveltern nach Birmingham.
In dieser Zeit erlernt Chris das Violinenspiel. Im Alter von 13 Jahren, während der blühenden Rock'n'Roll-Ära, ist dann der entscheidende Richtungswechsel fällig:
Spedding greift zur Gitarre. Er gründet 1959 die Schulband Vulcans und sammelt erste Live-Erfahrungen. Ab 1964 wird er Mitglied in der Hausband eines den Südpazifik befahrenden Luxusliners. Doch der junge Musiker verlässt schon bald die Combo und beginnt, sich durch eigene Gigs in London allmählich einen Namen in der dortigen Szene zu machen. Um die frühen siebziger Jahre herum gründet er die Hardrock-Band Sharks und nimmt mit seinen Mitstreitern zwei Alben auf, bevor es zur Trennung kommt. Dank seiner mittlerweile bekannten und in Musikerkreisen anerkannten Künste an der Gitarre fällt es ihm nicht schwer, im Geschäft zu bleiben. Zunehmend buchen ihn Künstler als Gastmusiker, so zum Beispiel Roxy Music-Sänger Bryan Ferry für die Alben "Let's Stick Together" und "In Your Mind".
Während dieser Zeit als Gastmusiker veröffentlicht Chris Spedding auch seine ersten Soloalben, auf denen er zusätzlich seine Qualitäten als Interpret beweisen kann. 1976 gelingt ihm mit "Motorbikin'" in England ein Top Ten-Hit, der ihn auch über die Insel hinaus bekannt macht. 1978 führt ihn der Weg nach New York, wo er zusammen mit dem Sänger und Gitarristen Robert Gordon zusammen arbeitet. Im Lauf der Jahre erspielt sich der Künstler immer mehr internationale Anerkennung. Lang und länger wird die Liste jener, für die er auch als Produzent aktiv ist. Die Bandbreite ist groß: Paul McCartney, Jane Birkin, Elton John, Tom Waits, Brian Eno, Laurie Anderson, Marianne Faithfull und und und. Sogar für eine zunächst noch unbekannte Band namens Sex Pistols produziert er in den Siebzigern Demoaufnahmen.
Und so hat Chris Spedding statt einer möglichen Karriere bei den Rolling Stones dennoch Daten in seiner persönlichen Historie aufzuweisen, die beeindrucken: Auf mehr als 200 Alben ist sein Name als Musiker oder Produzent zu finden. Mit seiner ureigenen, variantenreichen Klasse ist er in den verschiedensten Bereichen der Pop- und Rockmusik zu Hause. Folk, Blues, Jazz, Country – kaum eine Stilrichtung, in der der versierte Brite nicht versiert ist. Und auch nach mehr als 40 Jahren im Geschäft beeindruckt er seine Zuhörer.
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