laut.de-Kritik

Entspannter Bluesrock mit variantenreichem Gitarrenspiel.

Review von

Da steht er im Schatten auf dem Cover seines neuen Albums. Das scheint schon fast sinnbildlich für eine Karriere, die mittlerweile bereits gut vierzig Jahre andauert. Die Musik indes, die der Gitarrist und Sänger auf seinem neuen Werk "Click Clack" präsentiert, hat nun aber gewiss keinen Schattenplatz verdient – im Gegenteil.

Seinen entspannten Mix aus Rock, Blues, Jazz und Pop serviert Spedding mit sonorer Stimme, bei einigen Tracks effektvoll unterstützt z. B. von der Sängerin Sarah Brown. Bryan Ferry glänzt als Mundharmonikaspieler im Titel "Hear Your Daddy".

"Click Clack" ist bestückt mit neuen Eigenkompositionen und handverlesenen Covertiteln. Smooth und verhalten startet "Hilife" als Opener. Spedding stellt in der Gitarrenarbeit gleich seine ganze Klasse unter Beweis – punktgenau Stimmungen heraus spielend und den Song damit veredelnd. "Cure" entpuppt sich als gekonnte "Summertime Blues"-Reminiszenz. Eddie Cochran wird seine Absolution erteilt haben. Mit "Nobody" und "Ramblin’" geht es ein wenig straighter zur Sache, allerdings wird die Grenze von gut abgehangenem, gepflegtem Bluesrocktempo hin in Richtung allzu schneller, treibender Beats hier nicht überschritten.

Mit dem die fünfziger Jahre zitierenden Instrumental "Last Date" beendet Spedding ein Album mit einer
großen Handvoll gelungener Titel, und ein paar wenigen Ausfällen. Das allzu klebrig vor sich hin schmachtende "How To Get Rid Of The Blues" stört den guten Gesamteindruck des Longplayers nicht. Die Arrangements sitzen. Spedding spielt den weit gespannten Bogen seiner Erfahrungen kunstvoll und songdienlich aus. Er weckt mit seinem variantenreichen Gitarrenspiel Assoziationen zu so unterschiedlichen Kollegen wie Mark Knopfler oder Ry Cooder – und bewahrt dabei trotzdem immer seine Eigenständigkeit.

Dem erstklassigen Handwerk ist stets anzumerken, dass Spedding im Laufe seiner Karriere von überall seine Inspirationen mitgenommen hat – stehen doch Namen wie Paul McCartney, Roger Daltrey, Tom Waits, Bryan Ferry oder John Cale auf der Liste derer, die sein Talent und seine Klasse gern buchen. Auch Shootingstar Katie Melua ließ es sich nicht nehmen, ihr Debüt "Call Off The Search" mit Auftritten des Altmeisters zu veredeln. So ist es nicht verwunderlich, dass Chris Spedding die Lust packte, gestützt auf hervorragende Referenzen, sich wieder einmal selbst auf Albenlänge zu zeigen. Die Schatten können weichen: Spedding und "Click Clack" finden problemlos den Weg hin zu einem sonnigeren Platz.

Trackliste

  1. 1. Hilife
  2. 2. Cure
  3. 3. You Don't Own Me
  4. 4. Why Are People Like That
  5. 5. Please Don't
  6. 6. Nobody
  7. 7. Hear You Daddy
  8. 8. Ramblin'
  9. 9. How To Get Rid Of The Blues
  10. 10. No Other Baby
  11. 11. Click Clack
  12. 12. Last Date

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