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Clara Ysé
Hört man ihren großen Hit "Douce" wird schnell klar: Von dieser besonderen Stimme möchte man mehr. Auch ihr Stamminstrument, die Geige, prägt das Stück. Clara Ysé ist mehr als nur eine weitere französische Künstlerin. In ihrer Heimat wird die Poetin mit der wandelhaften, leicht androgynen Stimme schon als Nachfolgerin der Nationalheiligen Barbara gehandelt.
Ihre Lieder singt Clara Ysé auf Französisch, Englisch und Spanisch, die Arrangements klingen mal hochmodern, mal wie aus längst vergangenen Zeiten. Die studierte Philosophin versprüht eine Entdeckungsfreude, die sich über Sprachbarrieren hinwegsetzt. Ihre ersten Lieder erschienen 2018 auf der EP "Le Monde s'est dédoublé" und behandeln die Tragödie ihrer Mutter, die im Vorjahr beim Versuch, Kinder zu retten, ertrunken war.
In Interviews betont die 32-Jährige den großen Einfluss des Vaters auf ihre Kunst: "Er malt mit Öl auf schwarzem Grund. Ich habe meine Kindheit damit verbracht, ihm zuzusehen, wie er Licht aus der Dunkelheit brachte. Licht, das von einem dunklen Hintergrund kommt, ist nicht dasselbe wie Licht, das von hellem Hintergrund kommt. Es hat eine Schwingung, eine Substanz, eine Tiefe. Es interessiert mich, in die Schatten einzutauchen, die in uns wohnen, weil wir dort Freude und Verlangen finden." Ihr gefeiertes Albumdebüt "Oceano Nox" stellt Ysé hierzulande exklusiv in Berlin vor.