laut.de-Biographie
Computerjockeys
Die Computerjockeys alias Wolfgang Hagedorn und Digital Jockey kommen aus Köln, machen mit ihren Notebooks Musik – nur mit ihren Notebooks, und sind darüber auch ziemlich froh. Denn nicht mit "echten" Musikern zusammenarbeiten zu müssen, scheint für die beiden eine wahre Freude zu sein. In einigen Interviews äußern sich die "Laptopelektroluzzer" froh darüber und vermissen ein Bandgefüge überhaupt nicht, weil man sich nicht mehr mit anderen Leuten rum ärgern müsse, der Schlagzeuger nicht immer lauter werde, der Bassist nicht das spiele, was er spielen solle und einer zu spät komme und schließlich alle angepisst seien.
Bei den Computerjockeys, die aus der Liquid Sky Szene kommen, ist das alles kein Problem und seit ihrem Debutalbum "Computerjockeys" (1999) und der Singleauskopplung "Pingpong" sind die Kölner über den Szenetellerrand hinaus bekannt. Davor tourten sie drei Jahre durch Clubs und galten als die ersten Musiker, die Turntables durch zwei Notebooks ersetzten. Vor allem die Vorliebe für asiatische Klänge ist ein Merkmal, das dem Sound der beiden anhaftet. Auf dem Erstlingswerk beschäftigte man sich in erster Linie noch mit dem Samplen von asiatischen Instrumenten, um so dem Electrosound die fernöstliche Brise einzuhauchen.
Beim Nachfolgealbum "Plankton" hat man die Marschroute etwas geändert: Nicht der Sampler sondern die Sängerin Ayako Akashiba sorgt für den asiatischen Touch. Akashiba kommt aus Omiya-City, einem Vorort von Tokio. Als sie für zwei Tage in Köln zu Besuch war, lernte sie die Computerjockeys kennen. Es wurden ein paar spontane Gesangsaufnahmen gemacht, was prima funktionierte. Danach wurden einige Tapes zwischen Japan und Deutschland hin- und hergeschickt. Neben ihr sind zwei weitere Vocalistinnen auf dem zweiten Longplayer zu hören: Stella Schwarz, die aus Freiburg kommt und dort schon mit Dirk von Lowtzow (Tocotronic) gejammt hat sowie die Sophranistin Stina.K. Auch für MTV haben die Computerjockes ihre PCs schon hochgefahren: Für die Anime-Serie "Golden Boy" und "Lupin III" stellte man Tracks zur Verfügung. MTV suchte avantgardistische und coole Electromusik und die bekam man bei den Kölnern.
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