Wie bitte? Kleiner Tod? Converge können über frankophone Konzessionen bloß wissend lachen. Wenn Die Vier Apokalyptischen Reiter den totalen Brutalgalopp durch die zerklüfteten Landschaften ihres eigenen Seelenvorgartens vollführen, wird aus Schmerz Qual und Kummer zu Todessehnsucht. Entmenschlicht …
So, jetzt habe ich es und nun, was soll ich groß sagen? Es ist halt mal wieder verdammt geil, wie es zu erwarten war. Und es dürfte in der Tat ihr bisher agressivstes Album sein. Aber auch gleichzeitig mit dem vielleicht melodischsten Converge-Song ever. "Orphaned" ist wirklich nur grandios und der Rest des Albums steht dem in nichts nach. Ich bin mal wieder begeistert.
Converge haben den Thron der Hassmusik längst erobert und geben ihn so schnell nicht frei. Die Musik, die sie sich ausdenken, ist pure Gewalt, die selbst Metal-Zampanos das Fürchten lehrt.
Es hinterlässt einen schon ratlos. Wer Jacob Bannon einmal kennengelernt hat, der wird sich auf ewig fragen, wo der ausgeglichene Typ bloß diese unbändige Wut hernimmt. Man kann es auf Konzerten merken, wenn Bannon zwischen zwei Songs eine seiner höflichen, fast zuvorkommenden Ansagen macht. Wie ausgewechselt wirkt er dann. Der redende Bannon ist ein anderer als der singende. Kein Sänger schafft es derart exemplarisch, den Begriff Wut in eine stimmliche Form zu übersetzen. Das ist die pure Raserei, und Bannon verkörpert sie auch auf dem sechsten Album ungebrochen. Doch auf "No Heroes" kann er auch zum ersten Mal anders. Er singt. Also im Wortsinn. Das Katzengejammer und Gewimmer, das er auf früheren Platten zwischen den Zeilen abgesondert hat, klang anders. Seine Stimme schafft es jetzt, Melodien zu tragen. Er verleiht dem fast zehnminütigen Herzstück "Grim Heart/Black Rose" eine tragisch-melancholische Note. Er leidet die Zeilen mit gebrochener Kraft heraus. Fast anrührend, wäre das Kapitel "Black Rose" nicht wieder von bestialischem Gebrüll geprägt. Dieser Dualismus spiegelt sich auch in der Dramaturgie des Aufbaus wider. Der Einstieg ist gnadenlos. Fünfmal preschen die Songs unter zwei Minuten ins Ziel, dann erst sammeln Converge ihre Kraft. Brüten, konzentrieren. Die Songs bekommen eine epische Note, das Chaos, das Alle-gleichzeitig-immer-drauf lichtet sich. Die Songs dürfen atmen, inne halten oder langsam walzen ("Plagues"). Dass das kein Dauerzustand bleibt, darauf kann man sich verlassen. Ab "Orphaned" wird wieder gesprintet. Dabei fällt "Lonewolves" aus dem Rahmen. Ein fast simples Newschool-Hardcore-Stückchen ist das, mit größtenteils cleanem Gesang. Die Kollegen von The Hope Conspiracy lugen ums Eck. In den Bann reißt "Trophy Scars", vielleicht die erste Mixtape-, Mitgröl-, und Mittanz-Hymne seit "The Saddest Day". Da steckt nun wirklich alles drin. Melodie, ein satter Call'n'Response-Part, ruhige Momente, wenig Geschrei und kaum bis gar kein Chaos. Trotzdem, das ist Musik wie der Soundtrack zu einem Zombieinferno: unaufhaltsam, gnadenlos, wild, brutal und blutig. An Klischees sollen sich andere bedienen. Converge brauchen keine Roboter-Double-Bass und affektiertes Metal-Gegniedel, um die härtesten Bands der Welt in den Sack zu stecken. Arbeiter-Attitüde, Dreck, Kurt Ballous satter Sound und die Würze von Unberechenbarkeit reichen dazu völlig aus.
Bannon singt nicht auf Grim Heart sondern Jonah Jenkins, wer auch immer das sein mag. Steht im Booklett.
Ist das wirklich ne Aktion? Weil die letzte Converge hat wie schon mal erwähnt auch 10 Euro vom VÖ Tag an gekostet. Mittlerweile gibts die noch billiger zu haben.
Wie bitte? Kleiner Tod? Converge können über frankophone Konzessionen bloß wissend lachen. Wenn Die Vier Apokalyptischen Reiter den totalen Brutalgalopp durch die zerklüfteten Landschaften ihres eigenen Seelenvorgartens vollführen, wird aus Schmerz Qual und Kummer zu Todessehnsucht. Entmenschlicht …
vorhin zum blödmarkt gecheckt, platte war aber noch nicht da. nächste woche irgendwann
@reav (« Reicht schon wieder, weder Plattentests noch Visions suchen derzeit nach Praktikanten.
Gott, war das schlecht. »):
Du kannst genauso wenig schreiben wie Reptile. Lauch.
Converge interessieren mich nicht mehr.
@suicideking (« vorhin zum blödmarkt gecheckt, platte war aber noch nicht da. nächste woche irgendwann »):
Nun haste sie ja
michaela putz hat wieder zugeschlagen, thrice sind nu metal, nur damit ihrs wisst!
@destroyerdestroyer (« ja, lieber bushido! »):
Ehehehe. Jude.
@ SK:
Der Müller am Hauptbahnhof hat sie. 5 Stück hatte er vorher noch.
Los, 20 Min bleiben dir.
hehe, bin grad gar nicht in augsburg
hab das album jetzt mal rein in datenform, bin grad am durchhören.
Na ich will doch mal stark hoffen, dass ich sie morgen in irgendeinem Laden finde!
So, jetzt habe ich es und nun, was soll ich groß sagen? Es ist halt mal wieder verdammt geil, wie es zu erwarten war. Und es dürfte in der Tat ihr bisher agressivstes Album sein. Aber auch gleichzeitig mit dem vielleicht melodischsten Converge-Song ever. "Orphaned" ist wirklich nur grandios und der Rest des Albums steht dem in nichts nach. Ich bin mal wieder begeistert.
Bin auch schwer begeistert. "You fail me" fand ich zwar auch gut aber die neue ist wieder deutlich besser. Hoffe die kommen bald auf Tour.
@mvp (« lori, mach doch mal positive comments. so zur abwechslung... »):
Brand New Thread
yeah...
No Heroes is echt geil. 'Nuff said.
VISIONS Review:
Converge haben den Thron der Hassmusik längst erobert und geben ihn so schnell nicht frei. Die Musik, die sie sich ausdenken, ist pure Gewalt, die selbst Metal-Zampanos das Fürchten lehrt.
Es hinterlässt einen schon ratlos. Wer Jacob Bannon einmal kennengelernt hat, der wird sich auf ewig fragen, wo der ausgeglichene Typ bloß diese unbändige Wut hernimmt. Man kann es auf Konzerten merken, wenn Bannon zwischen zwei Songs eine seiner höflichen, fast zuvorkommenden Ansagen macht. Wie ausgewechselt wirkt er dann. Der redende Bannon ist ein anderer als der singende. Kein Sänger schafft es derart exemplarisch, den Begriff Wut in eine stimmliche Form zu übersetzen. Das ist die pure Raserei, und Bannon verkörpert sie auch auf dem sechsten Album ungebrochen. Doch auf "No Heroes" kann er auch zum ersten Mal anders. Er singt. Also im Wortsinn. Das Katzengejammer und Gewimmer, das er auf früheren Platten zwischen den Zeilen abgesondert hat, klang anders. Seine Stimme schafft es jetzt, Melodien zu tragen. Er verleiht dem fast zehnminütigen Herzstück "Grim Heart/Black Rose" eine tragisch-melancholische Note. Er leidet die Zeilen mit gebrochener Kraft heraus. Fast anrührend, wäre das Kapitel "Black Rose" nicht wieder von bestialischem Gebrüll geprägt. Dieser Dualismus spiegelt sich auch in der Dramaturgie des Aufbaus wider. Der Einstieg ist gnadenlos. Fünfmal preschen die Songs unter zwei Minuten ins Ziel, dann erst sammeln Converge ihre Kraft. Brüten, konzentrieren. Die Songs bekommen eine epische Note, das Chaos, das Alle-gleichzeitig-immer-drauf lichtet sich. Die Songs dürfen atmen, inne halten oder langsam walzen ("Plagues"). Dass das kein Dauerzustand bleibt, darauf kann man sich verlassen. Ab "Orphaned" wird wieder gesprintet. Dabei fällt "Lonewolves" aus dem Rahmen. Ein fast simples Newschool-Hardcore-Stückchen ist das, mit größtenteils cleanem Gesang. Die Kollegen von The Hope Conspiracy lugen ums Eck. In den Bann reißt "Trophy Scars", vielleicht die erste Mixtape-, Mitgröl-, und Mittanz-Hymne seit "The Saddest Day". Da steckt nun wirklich alles drin. Melodie, ein satter Call'n'Response-Part, ruhige Momente, wenig Geschrei und kaum bis gar kein Chaos. Trotzdem, das ist Musik wie der Soundtrack zu einem Zombieinferno: unaufhaltsam, gnadenlos, wild, brutal und blutig. An Klischees sollen sich andere bedienen. Converge brauchen keine Roboter-Double-Bass und affektiertes Metal-Gegniedel, um die härtesten Bands der Welt in den Sack zu stecken. Arbeiter-Attitüde, Dreck, Kurt Ballous satter Sound und die Würze von Unberechenbarkeit reichen dazu völlig aus.
Bannon singt nicht auf Grim Heart sondern Jonah Jenkins, wer auch immer das sein mag. Steht im Booklett.
http://en.wikipedia.org/wiki/Jonah_Jenkins
Naja, auf jeden Fall wars klar dass das nie und nimmer Bannon ist.
Hab das Teil bestellt nun
aktion übrigens, anscheinend gibt's bis 31.10. das album überall für 10€.
cool von epitaph
Bei Amazon 11 Euro
Wie man sieht: Da stimmt mal wieder alles.
Ist das wirklich ne Aktion? Weil die letzte Converge hat wie schon mal erwähnt auch 10 Euro vom VÖ Tag an gekostet. Mittlerweile gibts die noch billiger zu haben.