laut.de-Biographie
Dispatch
Eine Band, die nur sporadisch existiert und dennoch das größte Independent-Konzert aller Zeiten veranstaltet? Das geht wohl nur in den Staaten. In der Tat ist die Geschichte von Dispatch und ihren Mitgliedern keine gewöhnliche, sondern ein amerikanischer Traum. Mit ihrer Mischung aus Akustik, Reggae, Rock und Funk stehen Bandboss Chad Urmston und seine Truppe seit 1996 zwischen allen Stühlen der Black und der White Community in Amerika.
In ihren Anfangsjahren zwischen 1996 und den beginnenden 2000ern erweist sich die Band als echtes Flüstertütenwunder. Kein Label, keine Promoagentur, keinerlei Showbiz-typische Strukturen oder Mechanismen. Mit ausgedehnten Jams auf nicht minder marathonhaften Gigs und den zahllosen rasenden Filesharern von Napster erspielt sich die Band in erstaunlich kurzer Zeit einen Ruf wie Donnerhall. Dazu eine Anhängerschaft, so zahlreich wie die Crowd etablierter Supertstars.
Interne Differenzen und Zwist über die Zukunft der Combo führen jedoch ebenso schnell zu ihrem frühen Ende. Nach der Ankündigung, sich trennen zu wollen, beschert ihr letzter Auftritt den Amerikanern aus Boston eine traumhafte Zuschauerzahl. Statt der erwarteten 30.000 Menschen tauchen überraschend 110.000 Gäste auf. Ein Weltrekord im Alternativegenre, der auf ewig unantastbar zu bleiben scheint.
Nach diesem äußerst effektiven Ende wird es zunächst still um die Band. Die Möglichkeit, eigene Vorlieben in musikalischen Soloprojekten zu realisieren, erhält intern einen positiven Bandkontakt. Man verliert einander und das gemeinsame Ziel nicht komplett aus den Augen.
2007 gibt die Formation überraschend drei Benefizkonzerte für Entwicklungshilfeprojekte in Zimbabwe. Der proppevolle Madison Square Garden wirft mehr als zwei Millionen Dollar Gewinn ab, die die idealistischen Musiker komplett spenden.
Trotz solchen Triumphs: Die ebenso geduldigen wie gebeutelten Fans werden für weitere fünf Jahre auf die Probe gestellt, bis es - ebenso plötzlich - tatsächlich doch noch einen echten neuen Longplayer gibt. "Circles Around The Sun" erscheint im Sommer 2012 und klingt so anachronistisch und entrückt, dass es den freundlichen Hippie-Geist des Teilzeit-Trios hervorragend einfängt und bewahrt. Es ist, als seien die 90er nie vergangen.
In den Staaten sorgt das Album daraufhin für einige Furore. Europa will noch erobert sein. Aber mit ihrem Händchen für Superlative sollte das kein Problem für die Bostoner Truppe darstellen. Auf die Frage, welche Überraschung diesmal auf die Livegäste zukommt antwortet Sänger Chad Urmston a.k.a. Chadwick Stokes humorvoll: "Nun, so viele Shows haben wir ja noch nicht miteinander gespielt. Das ist im Grunde alles sehr neu für uns."
31 Kommentare, davon 30 auf Unterseiten
testet mal Ain't No Trip to Cleveland Vol. 1. mein Lieblingsalbum dieses Jahr
http://en.wikipedia.org/wiki/Ain't_No_Trip…