Drumcell

L.A. steht für Rockmusik. Elektronische Musik kommt in der Geschichte der Westküsten-Metropole allerhöchstens als Randnotiz vor. Das mag auch daran liegen, dass die Stadt keine namhaften Produzenten hervorbringt. Auch Moe Espinoza kann man bestenfalls Underground-Status bescheinigen.

Aktuelles Album

Drumcell Reconnected 04

Die alten Techno-Hirsche röhren.

Mitte der 90er Jahre taucht Espinoza, vom Industrial und Punkrock kommend, in die aufblühende L.A.-Raveszene ein und ist schnell infiziert. Vor allen Dingen die Hardware, mit der die futuristisch klingenden Tracks produziert werden, haben es ihm angetan. Und so verbringt er bald mehr Nächte in seinem kleinen Studio, als auf Parties. 2004 gründet Moe Espinoza Droid Records, um dort zukünftig seine eigenen Tracks zu releasen.

Die Promotion für das erste Release übernimmt der Labelchef auch selbst: Beim Detroit Electronic Music Festival verteilt er Promos an bekannte DJs. Als seine Tracks am nächsten Tag tatsächlich in einigen DJ-Sets zu hören sind, ist sich Drumcell endlich sicher, mit seinen eigenen Produktionen den richtigen Weg zu beschreiten.

"Mit meinen Live-Sets versuche ich die Wurzeln von Techno zu bewahren. Dabei meine ich vor allen Dingen den rohen, schmutzigen, schweren, hypnotischen, repetitiven und loop-basierten Techno. Das geht zurück auf die frühen Tage von Detroit Techno, die Instrumente von damals und den Einfluss den Europa auf diese Entwicklung hatte. Diese Phase bedeutet mir sehr viel: Elektronische Musik, analoge Synthesizer, alte Roland Geräte", so Drumcell im Interview.

2012 kommt mit der Maxi "Split Structure" ein erstes Release von Drumcell auf Chris Liebings Label CLR heraus. Dort passt er mit seiner rauen Techno-Philosophie bestens ins Labelroster. Im Sommer des folgenden Jahres erfährt die gemeinsame Beziehung mit dem Release des Drumcell Debütalbums "Sleep Complex" eine Festigung.

Auf seinem Longplayer lässt Moe Espinoza neben den harten Sounds auch einige Tracks anklingen, die fast gänzlich ohne Beats auskommen. Im Jahr darauf mixt er für Liebings CLR die Labelschau "Reconnected 04".