laut.de-Kritik
Die alten Techno-Hirsche röhren.
Review von Daniel StraubEs ist noch keine zwölf Monate her, dass Moe Espinoza mit "Sleep Complex" sein Debütalbum veröffentlichte. Mit seinem Erstling war der US-Amerikaner aus Los Angeles auf Chris Liebings CLR Label zu Gast. Dort hat man ihn nun gleich noch an den Mixer gelassen, um "Reconnected 04", die vierte Ausgabe der hauseigenen Mix-Compilation, einzuspielen.
Zu hören gibt es hier insgesamt 14 Stücke aus dem Backkatalog von CLR. Wie zu erwarten, fällt das Set von Drumcell recht hart aus. Schließlich achtet Liebing bei den Signings für CLR genau darauf, dass der Corporte Sound seines Labels gewahrt bleibt. Auch Newcomer wie die Britin Rebekah oder eben Drumcell werden auf harte Grooves und kristallklare Sounds eingeschworen.
Auf "Reconnected 04"-Mix steht allerdings die alte Garde mit Produzenten wie dem Franzosen Terence Fixmer, Speedy J aus den Niederlanden, dem Amerikaner Adam Mitchell alias Traversable Wormwhole und Liebing selbst im Mittelpunkt. Von ihnen kommt gut die Hälfte der Tracks im Set von Drumcell. Und sie verdichten jahrzehntelange Studioerfahrung in dunkel pumpenden Peaktime-Tools.
Insbesondere Adam Mitchell, der seit den frühen 90er Jahren Techno lebt und ganz wesentlich dazu beigetragen hat elektronische Musik in New York im Nachtleben zu verankern, strahlt mit seinen Traversable Wormwhole Releases eine ungebrochene Energie aus: Vollkommen zurecht sticht der Track des Amerikaners im Set von Drumcell heraus.
Unterm Strich macht Moe Espinoza seine Sache gut. "Reconnected 04" ist seine erste Mix-CD und kann als Labelschau musikalisch natürlich nicht so breit angelegt sein wie die Podcasts auf seiner Homepage. Sein im Berghain aufgenommenes Set legt eine Frische an den Tag, die seinem Mix für "Reconnected 04" leider fehlt.
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