laut.de-Biographie
Fit For A King
Während die Metalcore-Band einen neuen Namen sucht, stößt Sänger Mason Wilson im Lukas-Evangelium auf den Vers "fit for a kingdom of god". Das soll die Richtung ihrer Musik vorgeben, sie soll "eines Königs würdig" sein. Was sie darunter verstehen, zeigen sie erstmals kurz nach ihrer Gründung.
2007 beginnt in Texas die Geschichte von Fit For A King. Jared Easterling, Aaron Decur, Justin Juno, Jared McFerron, Alex Danforth und Jed McNeill rufen die Gruppe ins Leben. Bei der Konstellation bleibt es nicht lange: McFerron und McNeill scheiden 2009 nach zwei ersten EPs aus. Ein Jahr später finden sie ihren heutigen Frontmann, Ryan Kirby. Ryan "Tuck" O'Leary, der für Bass und Klargesang zuständig ist, und Gitarrist Bobby Lynge sowie ein wechselndes Line-up am Schlagzeug machen die frühe Besetzung komplett.
2011 nimmt ihre Karriere mit ihrem Debüt "Descendants", das sie in Eigenregie veröffentlichen, Fahrt auf. Das christlich geprägte Label Solid State Records wird auf die Band aufmerksam und nimmt sie unter Vertrag. Der Weg zum Durchbruch ist geebnet. 2013 katapultiert ihre Platte "Creation/Destruction" sie erstmals in die US-Charts. In den Hardrock-Charts erreichen sie Platz sechs, in den christlichen Charts Rang 17.
Ihre Einordnung als christliche Band sehen Kirby und Co. heute allerdings differenzierter. "Ich habe keine Angst zu sagen, dass ich Christ bin, aber ich würde lügen, wenn ich sagen würde: 'Fit For A King ist ein missionarisches Projekt, und wir sind hier, um das Wort Gottes zu verbreiten'", erzählt Ryan Kirby dem Hysteria Mag. Fit For A King wolle er nicht als christliche Band bezeichnen, denn er schreibe einfach, wonach ihm gerade der Sinn stehe. Er denke nicht: "'Ich muss einen christlichen Song schreiben' oder 'Dieser Song ist nicht christlich, den kann ich nicht veröffentlichen'.
Dennoch finden religiöse Themen den Weg in die Musik. Auf ihrem Debüt etwa in "Bitter End", in dem Schmerz, Sünde und das Verlangen nach Gottes Hilfe die Lyrics bestimmen. Auch mit der Frage nach einem Leben nach dem Tod, dem Ringen um Sinn und Glauben, beschäftigen sich Fit For A King – kombiniert mit einem rohen, brachialen Sound.
Mit den Alben "Slave To Nothing" (2014), "Deathgrip" (2016) und "Dark Skies" (2018) schärfen Fit For A King ihre musikalische Identität. Noch immer kracht es, doch Melodik und hymnische Refrains nehmen mehr Raum ein. Screams und Klargesang bilden ein dynamisches Wechselspiel. Besonders eingängige Musik liefern sie 2018 auf "Dark Skies", was sich auch in den Streamingzahlen widerspiegelt.
Mit "The Path" vergrößern sie 2020 ihre Fangemeinde weiter. Erstmals auf einem Album ist Gitarrist Daniel Gailey zu hören, an der Seite von Gitarrist Bobby Lynge. Dieser zog sich 2018 aus den Touraktivitäten zurück, bleib der Band aber weiterhin erhalten. Lyrisch trägt Kirby auf Album Nummer sechs wieder Kämpfe gegen innere Dämonen aus. Doch diesmal steht die Hoffnung im Fokus: Der Weg aus der Dunkelheit, "der Weg aus der Hölle", wie der Sänger im Titeltrack beschreibt.
Dann: Ein Absturz in die Dunkelheit. Auf "The Hell We Create" (2022) verarbeitet Kirby eine Krise. Gemeinsam mit seiner Frau adoptiert er deren Neffen und Nichte, die eine schwere Vergangenheit durchlebt haben. Sie lebten in Notunterkünften und durchliefen siebzehn Pflegefamilien. Dann stirbt Kirbys Frau nach einem Schlaganfall. Das wirft Kirby aus der Bahn. Er hört auf zu essen und erkennt, wie unvorbereitet er auf einen Verlust seiner Frau gewesen wäre, wie er dem Portal "The Music" schildert.
2024 machen sich Kirby und seine Bandkollegen an ein weiteres Album, dieses Mal unterstützt von Produzent Dan Braunstein, ein Vertrauter des Metalcore-Genres durch seine Arbeit mit Spiritbox. Zusammen erarbeiten sie einen modernen Sound, der dennoch unverkennbar nach Fit For A King klingt. Hinter dem Schlagzeug sitzt zum zweiten Mal Trey Celaya (Invent Animate), der Jared Easterling 2021 ersetzt hat.
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