laut.de-Biographie
Flo Rida
Der amerikanische Bundesstaat Florida rühmt sich seit jeher als Rentnerparadies - in ruhiger Meer-Nähe versüßen sich die ehemals fleißigen Amerikaner den Lebensabend. Von entspannter Urlaubsatmosphäre und der ausgeprägten Party-Szene profitiert in den letzten Jahren zunehmend auch der Hip Hop.
Einst lediglich für das Sub-Genre Miami Bass bekannt, sorgt 2008 nach dem allgegenwärtigen Radio-DJ Khaled, den Produzenten Cool & Dre und Scott Storch, und den Rappern Rick Ross, Trick Daddy, Trina und Pitbull der Newcomer Flo Rida für Furore. Lokalpatriotisch diktiert er mit seinen Hits "Birthday" und "Low" die Tanzflächen.
Natürlich hat ein Künstler, der sich Flo Rida nennt, seine Wurzeln auch in dem Bundesstaat. Geboren als Tramar Dillard in der heimlichen Hauptstadt Miami wächst er jedoch im nahegelegenen Carol City auf. Die Gegend hat wenig vom Plastik-Pomp Miamis, das Leben in den Straßen ist hart. Doch Tramar hält sich aus gröberen Ungerechtigkeiten heraus. Vielmehr ist es die Musik, die den Amerikaner seit den jungen Jahren beschäftigt.
Musikalische Vorbilder aus Miami sind im Rap-Bereich zu dieser Zeit spärlich gesät. Doch der Miami Bass-Hype, im speziellen dessen Speerspitze 2 Live Crew, hinterlässt Spuren bei Tramar. Begeistert von Energie und Party-Fokus heftet sich der Jugendliche an die Fährte der Crew und schafft es tatsächlich als Hype-Man auf die Bühne.
Mit ein paar Kumpels gründet man die eigene Band Groundhoggz. Dank guter Kontakte zur 2 Live Crew nimmt sogar dessen Rapper Fresh Kid Ice einen Track mit den motivierten Jungs auf.
Doch die Unterstützung der 2 Live Crew bedeutet im Jahre 2004 nicht mehr, was sie vielleicht zehn, fünfzehn Jahre früher bedeutet hätte. Normale Tagesjobs müssen her. Auch den Gang aufs College versucht Tramar, ohne rechte Motivation. Es verschlägt ihn an die andere Küste, nach Los Angeles, um dort vielleicht etwas zu reißen. Aber Fehlanzeige.
Durch einen Zufall eröffnen sich neue Türen in der Heimat. Tramars Manager Freezy steckt dem Jodeci-Sänger DeVante Swing ein noch vor dem Umzug nach Kalifornien aufgenommenes Mixtape von Flo Rida zu. Dem ehemaligen R'n'B-Star gefällt, was er hört. Also geht es zurück für Tramar in die Heimat - die Dinge nehmen ihren Lauf.
DeVante lässt seine Kontakte spielen, außerdem bekommt Freezys Bruder Eldrin "E-Class" Prince Wind von der ganzen Sache und nimmt Flo Rida kurzerhand bei seinem Label Poe Boy Entertainment unter Vertrag. Das Unternehmen feiert just zu der Zeit mit Rick Ross und seiner Single "Hustlin'" weltweite Erfolge.
Im Team mit jenem Schwergewicht angelt sich Flo Rida einen Beat der Runners, die auch für "Hustlin'" verantwortlich waren und beginnt mit seiner Übernahme der Tanzflächen. DJ Khaled packt Flo Rida neben Trick Daddy und Trina auf den Florida-Represent-Track "Bitch I'm From Dade County" seine Albums "We The Best", und Flo Rida ist auf einmal Teil der florierenden Szene.
Mit Hook-Crooner T-Pain sackt er erste Hitparaden-Plätze in Irland, Thailand, Frankreich, Kanada, Brasilien, Bulgarien, Schweden, Australien und natürlich den USA ein. Beim Album-Debüt "Mail On Sunday" stellt Atlantic Records dem Newcomer Hochkaräter wie JR Rottem, Rick Ross, Trey Songz, Timbaland und Lil Wayne zur Seite. Im großen Stil verkauft sich "Mail On Sunday" aber nicht, auch wenn Flo Rida nebenher mit Madonna auf ihrem Album "Hard Candy" kollaboriert.
Für den eigentlichen Durchbruch sorgt erst Album Nummer zwei: "Right Round", die Vorab-Single zu "R.O.O.T.S. (Route Of Overcoming The Struggle)", bricht alle Download-Rekorde und avanciert zum "fastest million selling digital song ever".
In seinem Heimatstaat feiert man Flo Rida spätestens jetzt als akzeptablen Repräsentanten - die Auszeichnung als Ehrenbürger: nur eine Frage der Zeit.
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