Format B - " Steam Circuit"

Verschwitzt geht es zu im Berliner Arena Club. Wer hier auf dem Dancefloor mithalten will, braucht zumindest eine gewisse Ausdauer. Das Tanzvergnügen ist hier oftmals mit Disziplin und Arbeit verbunden. Kein Wunder, dass das Cover des neuen Format B-Albums Franziskus Sell und Jakob Hildenbrand als schwer arbeitende Maschinenführer zeigt.

Die großzügige Location direkt an der Spree gehört zu den Lieblingsclubs des Produzentenduos. Aus der Feierlaune im Club heraus sind zwölf Stücke entstanden, die nach kurzem Intro streng auf die Tanzfläche zugeschnitten sind. Den Auftakt macht die bereits 2006 auf Highgrade Records veröffentlichte Nummer "Like A Techmachine". Auch "Steam Circuit" erscheint nun auf Tom Clarks 2001 gegründetem Highgrade-Imprint.

DJs finden auf "Steam Circuit" reichlich Futter, um ihren Plattenkoffer zu bestücken. Welches der Stücke schließlich den Zuschlag erhält, hängt zwar in erster Linie vom Geschmack ab, die Nuancen sind jedoch sekundärer Natur. Techhouse mit Tanzgarantie ist das Motto von Format B. Stücke wie "2 Quite" oder "Boing 030" werden ihre Wirkung in keinem guten DJ-Set verfehlen.

Dazu trägt auch die gute Produktion ihren Teil bei. Für die ausgebildeten Tontechniker Franziskus Sell und Jakob Hildenbrand natürlich eine Selbstverständlichkeit. Die Sounds sind klar voneinander abgegrenzt, jede Spur besitzt ihr eigenes Klangspektrum. Es dominieren aufgeräumte Klangfarben, deren Wirkung klar kalkuliert ist. Maschinenmusik im besten Sinne.

Das strenge rhythmische Korsett von "Steam Circuit" ist jedoch gleichzeitig auch sein größter Schwachpunkt. Die Tracks sind derart festgezurrt, dass der Longplayer bereits nach drei bis vier Tracks die ersten Anzeichen von Langeweile heraufbeschwört. Statt sich in formelhaften Produktionen zu erschöpfen, wären Format B gut beraten, ihren Tracks ein wenig mehr Freiraum einzuräumen.