Es gibt Platten, die kündigen sich mit großem Trara an. Dann gibt es solche, die werden als schlecht gehüteter Geheimtipp gehandelt, noch andere landen aus heiterem Himmel im Briefkasten des unbedarften Musikjournalisten, nur um diesem den Atem zu rauben. "Interruptions" ist eine solche Platte.
so, grade ersten Durchlauf hinter mir... und die Rezi kann ich wirklich 1:1 unterschreiben! Habe lange auf das Debutalbum gewartet, nachdem mir die EP und ihr Live-Auftritt vor ein paar Jahren schon den Atem geraubt haben. Good things come to those who wait!
Einziger Wehmutstropfen ist die kurze Dauer von knapp über 30 Minuten... aber zum Glück gibt's die Repeat-Taste! Kaufempfehlung auch von mir, und wer noch nicht überzeugt ist, kann sich Make A Tiger gratis runterladen, bei MySpace oder hier:
Das Review ist wirklich gut geschrieben und hat auch mich dazu verleitet, mir das Album zuzulegen. Mission erfüllt!
Leider bin ich von der Platte - selbst nach mehrmaligem Durchhören - extrem enttäuscht und froh, dass richtig guter Pop nicht so sondern eben anders klingt.
Zitat (« "Raffinierte Gitarreneffekte treffen auf lässig geschlagene Snares und die unwiderstehlich helle Stimme Manuel Bürklis." »):
Sicher, die Zutaten an sich sind nicht schlecht gewählt und können, für sich allein genommen, sogar den ein oder anderen anspruchsfreien Zuhörer begeistern, ABER:
1.) Für mich ist der Sound ein einziger diffuser Klangbrei, der es mühelos schafft, unnötige Distanz zu schaffen und ohne jegliche Akzente zu setzen, sofort wieder in Vergessenheit zu geraten.
Das Ganze ist eben doch mehr als die Summe seiner Teile. Da haben die Produzenten ihre Hausaufgaben wohl nicht gemacht.
2.) Die Melodien sind unverschämt einfallslos und beliebig. Eigentlich werden meist einfach nur die Grundtöne lustlos umspielt bzw. gehalten.
*gääääääähn*
3.) Die Stimme wurde durch Pitchquantisierung hörbar synthetisch angefettet und in endlosen Hallräumen ertränkt, was mich persönlich extrem stört. Kraftwerk meets Cher!
Und raffinierte Gitarren-Effekte? Hey, Flanger und Chorus gibt's schon seit den 60ern. Das ist nun wirklich unspektakulär. Ist der Autor vielleicht mit der Band befreundet?
Sorry, aber da regt sich bei mir in emotionaler Hinsicht rein gar nichts, was schade ist, denn die Jungs hätten genug Talent für eine gute Performance, wenn ihnen nur das Songwriting besser liegen würde.
Und machen wir uns mal nichts vor. Ein guter Song funktioniert allein mit Stimme und Begleitinstrument. Jeglicher Effekt-Bombast verschleiert da häufig doch nur die mittelmäßigen Kompositionen.
Nunja... euch trotzdem viel Spaß mit der Platte. Ich will mein Geld zurück!!
Also ich kann mir nicht helfen ... Zu Beginn (eines Songs) hört sich das immer ganz gut an, wie schon gesagt sind "die Zutaten an sich [...] nicht schlecht gewählt", dann wird es meist nur noch nett, dann gleitet es dahin und bei mir bleibt kaum ein Song im Gedächtnis hängen, manchmal entfallen einen die Übergänge völlig und alles wird zu einer einzigen Sound - Masse, die man wahrscheinlich schnell wieder vergisst. Was es mir auch schwierig macht konkrete Kritik zu üben, außer (wie schon erwähnt wurde): - hab einen ähnlchen negativen Eindruck wie "shyko" von der technischen Bearbeitung der Stimme; sie entzieht sich einem, liegt über der Musik wie Kaugummi - mir fehlt es etwas an Dynamik/Rhytrmik - zu glatt Man wird echt den Eindruck nicht los, als ob mehr Zeit in die Ausgestaltung der Effekte (gegen die grundsätzlich nichts einzuwenden ist) als ins Song-Gerüst geflossen wäre. Ist leider sehr belanglos. Die Platte sediert mich.
Ein änhliches, allerdings nicht so stark negatives, Gefühl hatte ich übrigens bei der aktuellen Notwist bei den ersten zwei Durchläufen. Hat sich dann aber schnell gelegt, ist immer besser geworden und sich schließlich als großartiges Album heraus gestellt. Wunderbar zum (Tag-)Träumen.
Das ist hier nicht so, bin enttäuscht. Auch weil die wirklich gut geschriebene Rezension wirkliches Interesse geweckt hatte. Möchte jedoch den Interpol Vergleich widersprechen. Sicher hier und da ein zaghafter Ansatz, den man vielleicht weiter verfolgen sollte. Worauf die Rede vom "leicht unterkühlten Kunstverständnis" genau abziehlt ist mir nicht klar. Natürlich klingen Interpol "cold", jedoch wird immer deutlich aus welcher Intention/Motivation, aus welchem Gefühl heraus. Cold bedeutet nicht gefühllos, so bleibt für mich Mañana emotional weit weniger ergiebig als bsplw. Interpol.
In Hoffnung auf vermutlich vorhandes Potential der Band geb ich mal 3/5.
Entschuldigt bitte meinen etwas ausgeuferten Post.
Es gibt Platten, die kündigen sich mit großem Trara an. Dann gibt es solche, die werden als schlecht gehüteter Geheimtipp gehandelt, noch andere landen aus heiterem Himmel im Briefkasten des unbedarften Musikjournalisten, nur um diesem den Atem zu rauben. "Interruptions" ist eine solche Platte.
Blitzte …
Schön schwärmerisch geschriebene Rezension.
Bekomme ich doch glatt Lust auf das Album.:)
so, grade ersten Durchlauf hinter mir... und die Rezi kann ich wirklich 1:1 unterschreiben! Habe lange auf das Debutalbum gewartet, nachdem mir die EP und ihr Live-Auftritt vor ein paar Jahren schon den Atem geraubt haben. Good things come to those who wait!
Einziger Wehmutstropfen ist die kurze Dauer von knapp über 30 Minuten... aber zum Glück gibt's die Repeat-Taste! Kaufempfehlung auch von mir, und wer noch nicht überzeugt ist, kann sich Make A Tiger gratis runterladen, bei MySpace oder hier:
http://res1999.blogspot.com/2008/08/finall…
hier kann man "Make A Tiger" ebenfalls runter laden und dazu noch das komplette album vorab hören, wen es interessiert:
http://soundsystem.78s.ch/playlist/2/manan…
So muss Pop klingen und nicht anders... Sagt man auch immer von den Alben der Pet Shop Boys und die sind ja Pop itself... Welche Ehre für Manana
schööööön
Das Review ist wirklich gut geschrieben und hat auch mich dazu verleitet, mir das Album zuzulegen. Mission erfüllt!
Leider bin ich von der Platte - selbst nach mehrmaligem Durchhören - extrem enttäuscht und froh, dass richtig guter Pop nicht so sondern eben anders klingt.
Zitat (« "Raffinierte Gitarreneffekte treffen auf lässig geschlagene Snares und die unwiderstehlich helle Stimme Manuel Bürklis." »):
Sicher, die Zutaten an sich sind nicht schlecht gewählt und können, für sich allein genommen, sogar den ein oder anderen anspruchsfreien Zuhörer begeistern, ABER:
1.) Für mich ist der Sound ein einziger diffuser Klangbrei, der es mühelos schafft, unnötige Distanz zu schaffen und ohne jegliche Akzente zu setzen, sofort wieder in Vergessenheit zu geraten.
Das Ganze ist eben doch mehr als die Summe seiner Teile. Da haben die Produzenten ihre Hausaufgaben wohl nicht gemacht.
2.) Die Melodien sind unverschämt einfallslos und beliebig. Eigentlich werden meist einfach nur die Grundtöne lustlos umspielt bzw. gehalten.
*gääääääähn*
3.) Die Stimme wurde durch Pitchquantisierung hörbar synthetisch angefettet und in endlosen Hallräumen ertränkt, was mich persönlich extrem stört. Kraftwerk meets Cher!
Und raffinierte Gitarren-Effekte? Hey, Flanger und Chorus gibt's schon seit den 60ern. Das ist nun wirklich unspektakulär. Ist der Autor vielleicht mit der Band befreundet?
Sorry, aber da regt sich bei mir in emotionaler Hinsicht rein gar nichts, was schade ist, denn die Jungs hätten genug Talent für eine gute Performance, wenn ihnen nur das Songwriting besser liegen würde.
Und machen wir uns mal nichts vor. Ein guter Song funktioniert allein mit Stimme und Begleitinstrument. Jeglicher Effekt-Bombast verschleiert da häufig doch nur die mittelmäßigen Kompositionen.
Nunja... euch trotzdem viel Spaß mit der Platte. Ich will mein Geld zurück!!
Also ich kann mir nicht helfen ...
Zu Beginn (eines Songs) hört sich das immer ganz gut an, wie schon gesagt sind "die Zutaten an sich [...] nicht schlecht gewählt", dann wird es meist nur noch nett, dann gleitet es dahin und bei mir bleibt kaum ein Song im Gedächtnis hängen, manchmal entfallen einen die Übergänge völlig und alles wird zu einer einzigen Sound - Masse, die man wahrscheinlich schnell wieder vergisst. Was es mir auch schwierig macht konkrete Kritik zu üben, außer (wie schon erwähnt wurde):
- hab einen ähnlchen negativen Eindruck wie "shyko" von der technischen Bearbeitung der Stimme; sie entzieht sich einem, liegt über der Musik wie Kaugummi
- mir fehlt es etwas an Dynamik/Rhytrmik
- zu glatt
Man wird echt den Eindruck nicht los, als ob mehr Zeit in die Ausgestaltung der Effekte (gegen die grundsätzlich nichts einzuwenden ist) als ins Song-Gerüst geflossen wäre.
Ist leider sehr belanglos.
Die Platte sediert mich.
Ein änhliches, allerdings nicht so stark negatives, Gefühl hatte ich übrigens bei der aktuellen Notwist bei den ersten zwei Durchläufen. Hat sich dann aber schnell gelegt, ist immer besser geworden und sich schließlich als großartiges Album heraus gestellt. Wunderbar zum (Tag-)Träumen.
Das ist hier nicht so, bin enttäuscht. Auch weil die wirklich gut geschriebene Rezension wirkliches Interesse geweckt hatte. Möchte jedoch den Interpol Vergleich widersprechen. Sicher hier und da ein zaghafter Ansatz, den man vielleicht weiter verfolgen sollte. Worauf die Rede vom "leicht unterkühlten Kunstverständnis" genau abziehlt ist mir nicht klar. Natürlich klingen Interpol "cold", jedoch wird immer deutlich aus welcher Intention/Motivation, aus welchem Gefühl heraus. Cold bedeutet nicht gefühllos, so bleibt für mich Mañana emotional weit weniger ergiebig als bsplw. Interpol.
In Hoffnung auf vermutlich vorhandes Potential der Band geb ich mal 3/5.
Entschuldigt bitte meinen etwas ausgeuferten Post.
"make a tiger" ist schon mal gar nicht verkehrt.