Das neue Album von Max Giesinger ist schlecht. Donnerwelle, werdet ihr da erwidern, ein Musikmagazin findet Max Giesinger schlecht, wo gibt es denn sowas? Aber was will man hinzufügen? Der Mann dreht über die vierte Platte und mit Anfang dreißig immer noch Ehrenrunden durch die After-Abi-Australien-Phase.
Bin mit ihm zur Schule gegangen tatsächlich und kann Bestätigen: Lappen. "Der Mann dreht über die vierte Platte und mit Anfang dreißig immer noch Ehrenrunden durch die After-Abi-Australien-Phase" ist der akkurateste Satz den ich je über ihn gehört habe.
Um genau die wiederholt gestellte Frage in ihre oder gar meine Richtung zu vermeiden hab ich mir z.B. die eh schon übertrieben RL-klischeegeflutete Ankedote mit den stellvertretenden Erfahrungen einer Ex-Romanze von mir in Sachen Schweighöfer bisher so erfolgreich überall verkniffen wie wohl keine andere meiner anderen Starlet-Tales jemals vor oder nach dieser...
Ich finde auch, dass Hr. Gölz in letzter Zeit recht oft "Qualitativ fragwürdige" Alben rezensiert. Ich finds zwar auch immer sehr amüsant diese Rezensionen zu lesen aber ich frag mich was es darüber hinaus bringt. Liest das einer der die Musik wirklich mag und denkt sich dann: "Fuck, ich muss meinen Musikgeschmack ändern!"?
Jeder, der wirklich in Musik interessiert ist, hört doch sogar nicht. Ich freue mich zwar auch in Zukunft auf die Verrisse von Yannik aber vielleicht kann er ja sein Talent mehr für die Suche nach neuen oder unbekannten Künstlern nutzen und diesen eine Bühne bieten.
Für so einen seichten Schmarren wie den oben reicht meiner Meinung nach "Yanniks Yakschiss der Woche"
@ichbeeilmich: Zumindest wird er meines Wissens auf allen bisherigen Titeln seiner Alben als Co-Autor aufgeführt. Weil da aber auch konsequent noch andere Leute beteiligt sind, die für andere Künstler ebenfalls Lieder verfassen (dann inkl. Texte), würd' ich nicht die Hand dafür ins Feuer legen wollen, daß wirklich alles an Text aus seiner Feder stammt. Gruß Skywise
"Donnerwelle" kommt unerwartet, sehr geil. Auch der Rest ne schöne Rezi. Yannick setzt dem Schrottwanderpokal sein verdient besten Verriss, nach Heppeler, Blank, Huß und Kabelitz durchaus eine annerkennenswerte Leistung.
Der Möchtegern-Verriss klingt wie von nem 17-jährigen, der "Irgendwas mit Medien" im 1. Semester an der FH Hamm-Lippstadt studiert und Mama & Papa zur Immatrikulation mitnehmen musste. Natürlich dual, weil er "Karriere machen" will und für so nen Artikel nicht nur openthesaurus sondern auch satte 5 Tage Zeit brauchte. Chapeau! Der Witz mit dem "G-Singer" hat aber Potential. Wirklich. Hoffe du verirrst dich nicht in deiner eigenen deepness, Kind.
Ich möchte konstatieren, dass in erster Linie die Musik wie von einem 17-jährigem klingt und YNK es vermutlich - er ist halt einfach ein Fuchs - diese Sprache adaptiert hat, um Giesingers Bullshit einfach einmal in einem ganzheitlichen Musik-Rezension-Kontext wirken zu lassen.
Das ist natürlich ganz besonders clever von YMC.. ach nein NYC... oder doch YNK. Egal, das Kürzel braucht sich kein Mensch zu merken. Nach dem Studium sind beim Volontariat bei Axel Springer ganz andere Qualitäten gefragt.
"Hoffe du verirrst dich nicht in deiner eigenen deepness, Kind."
Dem Yannik traue ich durchaus zu, dass er kogintiv zumindest das Potenzial besitzt, sich in einer deepness zu verlieren. Dem durchschnittlichen Max Schlachmichtot Hörer kann das sicherlich nicht passieren.
Hast schon Recht, es ist irgendwie ein bisschen unnötig, sich jedes Mal erneut Giesinger & Co. vorzunehmen, und dann jedes Mal erneut zu bemerken, dass die nichts interessantes zu bieten haben. Aber diese Rezi reflektiert das immerhin, und gibt es zu, das muss man ihr zugute halten.
Der Song mit der Oma ist aber schon so ein bisschen eine neue Stufe der Heftigkeit, der gehört zurecht noch einmal aufs Butterbrot geschmiert. Manche Menschen merken es sonst ja nie.
Auch, dass der Autor ein Positivbeispiel erwähnt, könnte für einen reflektierten Max Giesinger wertvolles Feedback sein. Man weiß ja nie, vielleicht versucht er ja doch, an sich zu arbeiten.
Ich kann die Emotionen, die der Autor hier ausdrückt – das Rätseln um den Selling Appeal seiner Musik, und die Abneigung gegen diesen Fuckboy – durchaus nachvollziehen. Nachdem das Giesinger-Marketing von den meisten Radiosendern und sonstigen Medien einfach repliziert wird, tun solche Gegenstimmen einfach gut.
Max Giesinger sieht aus wie die erwachsene Version von dem elenden Poserkind, dass einem in der Realschule den Schwarm genommen hat, nur um ihn einmal mit Zunge zu knutschen und dann abzuservieren. Ich weiß, Teenieträume sind zum Zerbrechen gemacht, but the struggle is real. Und das Thema seiner einwandfreien Optik ist damit hoffentlich bereits zu Anfang abgehakt.
Popmusik – buh! – auch abgehakt.
One step closer: Songwriting. Da wird es schon interessanter. Oder auch nicht. Denn auch bei Mad Max zeichnet sich deutlich ab, woran der Deutschpop fürchterlich krank: an der ultimativen Diversität und der Vereinfachung komplexer Themen. Vom großstadtarroganten Yuppie bis zur Spatenfresse aus dem Erzgebirge, jeder MUSS sich mit dem Text identifizieren können, JEDER MUSS ES EINFACH. Und so übergeht auch Giesi die Details, die gute Texte ausmachen, zeichnet weich, bis keine Kontur mehr zu erkennen ist, macht sich zum Sprachrohr diffuser Gefühle, die Millionen Deutsche halt irgendwann einmal fühlen (könnten). Hier drückt ein bisschen der Schuh, da fühlt man sich etwas leer, bisschen doof auch, dass der Urlaub schon vorbei ist uns man nicht den Uluru umrundet hat, sondern lediglich den eigenen Badteppich. Entgegen dem Motto von Stephen King (‚Schreibe über das, was du kennst‘) textet Max Giesinger immer schön an sich selbst vorbei, ohne nennenswerten Ausdruck oder konkreten Aufhänger.
Die Ärzte schafften es einst, allein mit Zitroneneis ein Sommergefühl zu erzeugen. Max droppt Superior Destinations wie Hajo im Reisebüro für junge Besserverdiener – ich fühle aber nichts.
macht sich zum Sprachrohr diffuser Gefühle, die Millionen Deutsche halt irgendwann einmal fühlen (könnten)
Ein schönes Synonym für "Sabine steht im Stau auf der Rückfahrt ihrer Arbeit als Sachbearbeiterin der Allianz Versicherung und singt laut mit im Takt zu dem komischen Dings da, was da am Spiegel baumelt"
@C1RCA Sabse (36, nach Selbstbeschreibung ‚pfiffig und verrückt‘) arbeitet bei der Allianz Niederlassung Ostfildern, ist Ehrenmitglied der hiesigen Tanzgarde, liebt Weinwanderungen mit ihren Mädels und hat einen heimlichen Crush für Ben Zucker. Gelungene Wochenenden sahen vor Corona so aus: Blumenkette im Haar, Dosenhugo, Dieter Thomas Kuhn Konzert in Rastatt. Während Corona: Bücherabend mit Nora Roberts, Rosé, Mädels, Schlagerboom. Jeder von uns kennt eine Sabine, wahrscheinlich sogar mehrere. Würde man Sabine sagen, dass die deutsche Poplandschaft sie von vorne bis hinten verarscht, sie wüsste nicht einmal, in welchem Bundesland diese ominöse Poplandschaft liegen soll. Ist Sabine das Problem? Sicher nicht, jeder seinen blinden Fleck. Auch ich konsumiere gewisse Dinge blind, fahre täglich mit dem Auto und könnte nicht einmal erklären, wie eine Kupplung funktioniert.
Das eigentliche Problem liegt da, wo schmierige Musi Marketing Pros über Jahre hinweg eine Nische zwischen echter Genremusik und dem vermeintlich peinlichen Schlager schufen. Ob man diesen Frankenstein nun ‚Neues Deutsches Songwriting‘ oder sonst wie nennen möchte, es ist letztlich Fast Food mit gruseligen Zutaten, als Beilage perfekt geeignet für hirnlösende Hintergrundberieselung, teutonische Fußball Events oder blond-blauäugige Hochzeiten. In diesem unterspülten Genre tummeln sich neben den ‚echten‘ Songwritern (ich nenne hier mal Clueso, Max Prosa, Philipp Poisel, Annemayhackbreit) die Undercover Bosse und Cashcows Giesinger, Forster, Tawil und Bourani (erweitert Garvey, Kelly…). Diese letztgenannten Parasiten nähren sich vom nachdenklichen Image dieses Genres, ohne ihm selbst etwas zurückzugeben und verkaufen Ohrwürmer im Schafspelz.
NDS (Neues Deutsches Songwriting) zu pushen war nach dem letzten Aufbäumen deutscher Bandmusik (00-10er Jahre mit Juli, Silbermond, Wir sind Helden…) ein wirtschaftlich logisches Mittel der Musikindustrie, um die deutsche Popmusik in einem weitestgehend englischen Markt nicht komplett zu verlieren. Schlager war damals noch unmodern (Wolle, Reim, Berg, Hölle, Hölle, Hölle), gar spackig (Krause, Jürgens, Malleschlager allgemein) und konnte die entstandene Lücke nicht füllen.
Interessant (und gruselig) ist heute, dass der Schlager für jüngere Leute heutzutage wieder der heiße Sche*ß ist und ‚Popkünstler‘ zunehmend bei Formaten wie dem dem Schlagerboom zu sehen sind. Musikalisch ist diese Entwicklung natürlich weiterhin besorgniserregend für den geneigten Musikliebhaber - dennoch ist es amüsant, wie dünn doch die Marketingschicht zwischen NDS und Schlager mittlerweile ist. Ich würde es Giesi und Forsti einfach gönnen, beim nächsten BOOOOOM zwischen DJ Ötzi und Didi Hallervorden performen zu müssen. Ja, müssen. Denn in der Pop-Hölle kann man sich nichts raussuchen.
Aber in einem Punkt muss ich dem "Autor" Recht geben:
"Brudi, sie hat Zeit, du hast Geld, was soll denn diese Bullshit-Nummer, du kannst ihr einen Flug buchen und ihr könntet schon morgen zusammen Touristen-Klischees erfüllen!"
Ja, Mann. Laber nicht, nimm sie mit - nicht nur in Gedanken.
Klapperst du jetzt alle Reviews von Yannik ab, auf deinem Feldzug als weißer Rächer? Extra hierfür angemeldet? Tu dich mal mit den Fanbois, die hier gerade herum trollen zusammen und fasst euch gegenseitig an den Arsch.
Normalerweise würde nun irgendjemand Ichhabsverstanden darüber belehren dass Rezensionen subjektiv sind und der Grund für einen Veriss meist im Neid der/des Rezensierenden begründet liegt, weil er oder sie es musikalisch nicht geschafft hat, meist aufgrund des komplett fehlenden Talents. Der gepostete Link zu Jutube unterstreicht diese Argumente eindrucksvoll.
Das neue Album von Max Giesinger ist schlecht. Donnerwelle, werdet ihr da erwidern, ein Musikmagazin findet Max Giesinger schlecht, wo gibt es denn sowas? Aber was will man hinzufügen? Der Mann dreht über die vierte Platte und mit Anfang dreißig immer noch Ehrenrunden durch die After-Abi-Australien-Phase.
Musik die nach toter Oma mieft
Bin mit ihm zur Schule gegangen tatsächlich und kann Bestätigen: Lappen.
"Der Mann dreht über die vierte Platte und mit Anfang dreißig immer noch Ehrenrunden durch die After-Abi-Australien-Phase" ist der akkurateste Satz den ich je über ihn gehört habe.
I admire this kind of inner circle Intel despite having gathered reliable Intel on some things somewhat alike mysellf...
but... it"s not enough . I need more. Nothing seems to satisfy...
und wie war er so im bett?
Um genau die wiederholt gestellte Frage in ihre oder gar meine Richtung zu vermeiden hab ich mir z.B. die eh schon übertrieben RL-klischeegeflutete Ankedote mit den stellvertretenden Erfahrungen einer Ex-Romanze von mir in Sachen Schweighöfer bisher so erfolgreich überall verkniffen wie wohl keine andere meiner anderen Starlet-Tales jemals vor oder nach dieser...
naja, wie man im film "das wilde leben" begutachten konnte, ist der gute matze auch in dieser angelegenheit nicht mit "größe" gesegnet ^^
kann mir vorstellen, dass deine ex-romanze nicht ganz auf ihre kosten gekommen ist, es sei denn, er ist ein massiver "grower"
Lappen gefällt mir als Bezeichnung. Gegen Lusche hätte ich auch nichts einzuwenden.
Yannik kriegt ja echt fast nur Müll-Alben in letzter Zeit
Starke Rezi!
mit meinem dayjob als müllmann verdiene ich mein anrecht k-pop und limp bizkit zu reviewen
also ist müll deine passion
da haben dich die kollegen aber ganz schön abgezogen. geben einfach vor k-pop und limp bizkit reviewen zu wollen.
Muss ich mir merken. Wenn jemand meine Hundehaufen wegmacht, darf er zur Belohnung auch meine eigenen entfernen... Ich biete es nur an.
Ich finde auch, dass Hr. Gölz in letzter Zeit recht oft "Qualitativ fragwürdige" Alben rezensiert. Ich finds zwar auch immer sehr amüsant diese Rezensionen zu lesen aber ich frag mich was es darüber hinaus bringt. Liest das einer der die Musik wirklich mag und denkt sich dann: "Fuck, ich muss meinen Musikgeschmack ändern!"?
Jeder, der wirklich in Musik interessiert ist, hört doch sogar nicht. Ich freue mich zwar auch in Zukunft auf die Verrisse von Yannik aber vielleicht kann er ja sein Talent mehr für die Suche nach neuen oder unbekannten Künstlern nutzen und diesen eine Bühne bieten.
Für so einen seichten Schmarren wie den oben reicht meiner Meinung nach "Yanniks Yakschiss der Woche"
"Sein Katalog wuchert in die Breite wie Schimmel" ist eine sehr treffende Metapher für das, was Giesinger da so in die Welt setzt.
Schreibt der überhaupt die Texte selber? Ist auf jeden Fall gut für`s Radio produziert.
@ichbeeilmich:
Zumindest wird er meines Wissens auf allen bisherigen Titeln seiner Alben als Co-Autor aufgeführt. Weil da aber auch konsequent noch andere Leute beteiligt sind, die für andere Künstler ebenfalls Lieder verfassen (dann inkl. Texte), würd' ich nicht die Hand dafür ins Feuer legen wollen, daß wirklich alles an Text aus seiner Feder stammt.
Gruß
Skywise
https://www.youtube.com/watch?v=nFfu2xDJyVs
"Donnerwelle" kommt unerwartet, sehr geil. Auch der Rest ne schöne Rezi. Yannick setzt dem Schrottwanderpokal sein verdient besten Verriss, nach Heppeler, Blank, Huß und Kabelitz durchaus eine annerkennenswerte Leistung.
Der Möchtegern-Verriss klingt wie von nem 17-jährigen, der "Irgendwas mit Medien" im 1. Semester an der FH Hamm-Lippstadt studiert und Mama & Papa zur Immatrikulation mitnehmen musste. Natürlich dual, weil er "Karriere machen" will und für so nen Artikel nicht nur openthesaurus sondern auch satte 5 Tage Zeit brauchte. Chapeau! Der Witz mit dem "G-Singer" hat aber Potential. Wirklich. Hoffe du verirrst dich nicht in deiner eigenen deepness, Kind.
Ich möchte konstatieren, dass in erster Linie die Musik wie von einem 17-jährigem klingt und YNK es vermutlich - er ist halt einfach ein Fuchs - diese Sprache adaptiert hat, um Giesingers Bullshit einfach einmal in einem ganzheitlichen Musik-Rezension-Kontext wirken zu lassen.
Das ist natürlich ganz besonders clever von YMC.. ach nein NYC... oder doch YNK. Egal, das Kürzel braucht sich kein Mensch zu merken. Nach dem Studium sind beim Volontariat bei Axel Springer ganz andere Qualitäten gefragt.
Was hört ihr denn so für Musik?
vor allem massiv
bruder bin sicher das massiv imme zuerst hore giesinger um zu zeige das habe gefühle fur frau und dann macke bam bam während hore massiv
"Hoffe du verirrst dich nicht in deiner eigenen deepness, Kind."
Dem Yannik traue ich durchaus zu, dass er kogintiv zumindest das Potenzial besitzt, sich in einer deepness zu verlieren. Dem durchschnittlichen Max Schlachmichtot Hörer kann das sicherlich nicht passieren.
Hast schon Recht, es ist irgendwie ein bisschen unnötig, sich jedes Mal erneut Giesinger & Co. vorzunehmen, und dann jedes Mal erneut zu bemerken, dass die nichts interessantes zu bieten haben. Aber diese Rezi reflektiert das immerhin, und gibt es zu, das muss man ihr zugute halten.
Der Song mit der Oma ist aber schon so ein bisschen eine neue Stufe der Heftigkeit, der gehört zurecht noch einmal aufs Butterbrot geschmiert. Manche Menschen merken es sonst ja nie.
Auch, dass der Autor ein Positivbeispiel erwähnt, könnte für einen reflektierten Max Giesinger wertvolles Feedback sein. Man weiß ja nie, vielleicht versucht er ja doch, an sich zu arbeiten.
Ich kann die Emotionen, die der Autor hier ausdrückt – das Rätseln um den Selling Appeal seiner Musik, und die Abneigung gegen diesen Fuckboy – durchaus nachvollziehen. Nachdem das Giesinger-Marketing von den meisten Radiosendern und sonstigen Medien einfach repliziert wird, tun solche Gegenstimmen einfach gut.
Dieser Kommentar wurde vor 3 Jahren durch den Autor entfernt.
Max Giesinger sieht aus wie die erwachsene Version von dem elenden Poserkind, dass einem in der Realschule den Schwarm genommen hat, nur um ihn einmal mit Zunge zu knutschen und dann abzuservieren. Ich weiß, Teenieträume sind zum Zerbrechen gemacht, but the struggle is real. Und das Thema seiner einwandfreien Optik ist damit hoffentlich bereits zu Anfang abgehakt.
Popmusik – buh! – auch abgehakt.
One step closer: Songwriting. Da wird es schon interessanter. Oder auch nicht. Denn auch bei Mad Max zeichnet sich deutlich ab, woran der Deutschpop fürchterlich krank: an der ultimativen Diversität und der Vereinfachung komplexer Themen. Vom großstadtarroganten Yuppie bis zur Spatenfresse aus dem Erzgebirge, jeder MUSS sich mit dem Text identifizieren können, JEDER MUSS ES EINFACH. Und so übergeht auch Giesi die Details, die gute Texte ausmachen, zeichnet weich, bis keine Kontur mehr zu erkennen ist, macht sich zum Sprachrohr diffuser Gefühle, die Millionen Deutsche halt irgendwann einmal fühlen (könnten). Hier drückt ein bisschen der Schuh, da fühlt man sich etwas leer, bisschen doof auch, dass der Urlaub schon vorbei ist uns man nicht den Uluru umrundet hat, sondern lediglich den eigenen Badteppich. Entgegen dem Motto von Stephen King (‚Schreibe über das, was du kennst‘) textet Max Giesinger immer schön an sich selbst vorbei, ohne nennenswerten Ausdruck oder konkreten Aufhänger.
Die Ärzte schafften es einst, allein mit Zitroneneis ein Sommergefühl zu erzeugen. Max droppt Superior Destinations wie Hajo im Reisebüro für junge Besserverdiener – ich fühle aber nichts.
macht sich zum Sprachrohr diffuser Gefühle, die Millionen Deutsche halt irgendwann einmal fühlen (könnten)
Ein schönes Synonym für "Sabine steht im Stau auf der Rückfahrt ihrer Arbeit als Sachbearbeiterin der Allianz Versicherung und singt laut mit im Takt zu dem komischen Dings da, was da am Spiegel baumelt"
@C1RCA Sabse (36, nach Selbstbeschreibung ‚pfiffig und verrückt‘) arbeitet bei der Allianz Niederlassung Ostfildern, ist Ehrenmitglied der hiesigen Tanzgarde, liebt Weinwanderungen mit ihren Mädels und hat einen heimlichen Crush für Ben Zucker. Gelungene Wochenenden sahen vor Corona so aus: Blumenkette im Haar, Dosenhugo, Dieter Thomas Kuhn Konzert in Rastatt. Während Corona: Bücherabend mit Nora Roberts, Rosé, Mädels, Schlagerboom. Jeder von uns kennt eine Sabine, wahrscheinlich sogar mehrere. Würde man Sabine sagen, dass die deutsche Poplandschaft sie von vorne bis hinten verarscht, sie wüsste nicht einmal, in welchem Bundesland diese ominöse Poplandschaft liegen soll. Ist Sabine das Problem? Sicher nicht, jeder seinen blinden Fleck. Auch ich konsumiere gewisse Dinge blind, fahre täglich mit dem Auto und könnte nicht einmal erklären, wie eine Kupplung funktioniert.
Das eigentliche Problem liegt da, wo schmierige Musi Marketing Pros über Jahre hinweg eine Nische zwischen echter Genremusik und dem vermeintlich peinlichen Schlager schufen. Ob man diesen Frankenstein nun ‚Neues Deutsches Songwriting‘ oder sonst wie nennen möchte, es ist letztlich Fast Food mit gruseligen Zutaten, als Beilage perfekt geeignet für hirnlösende Hintergrundberieselung, teutonische Fußball Events oder blond-blauäugige Hochzeiten. In diesem unterspülten Genre tummeln sich neben den ‚echten‘ Songwritern (ich nenne hier mal Clueso, Max Prosa, Philipp Poisel, Annemayhackbreit) die Undercover Bosse und Cashcows Giesinger, Forster, Tawil und Bourani (erweitert Garvey, Kelly…). Diese letztgenannten Parasiten nähren sich vom nachdenklichen Image dieses Genres, ohne ihm selbst etwas zurückzugeben und verkaufen Ohrwürmer im Schafspelz.
NDS (Neues Deutsches Songwriting) zu pushen war nach dem letzten Aufbäumen deutscher Bandmusik (00-10er Jahre mit Juli, Silbermond, Wir sind Helden…) ein wirtschaftlich logisches Mittel der Musikindustrie, um die deutsche Popmusik in einem weitestgehend englischen Markt nicht komplett zu verlieren. Schlager war damals noch unmodern (Wolle, Reim, Berg, Hölle, Hölle, Hölle), gar spackig (Krause, Jürgens, Malleschlager allgemein) und konnte die entstandene Lücke nicht füllen.
Interessant (und gruselig) ist heute, dass der Schlager für jüngere Leute heutzutage wieder der heiße Sche*ß ist und ‚Popkünstler‘ zunehmend bei Formaten wie dem dem Schlagerboom zu sehen sind. Musikalisch ist diese Entwicklung natürlich weiterhin besorgniserregend für den geneigten Musikliebhaber - dennoch ist es amüsant, wie dünn doch die Marketingschicht zwischen NDS und Schlager mittlerweile ist. Ich würde es Giesi und Forsti einfach gönnen, beim nächsten BOOOOOM zwischen DJ Ötzi und Didi Hallervorden performen zu müssen. Ja, müssen. Denn in der Pop-Hölle kann man sich nichts raussuchen.
@Punkpinguin
Wäre sich Sabse und 36, ich wollte ein Kind von Dir.
Aber in einem Punkt muss ich dem "Autor" Recht geben:
"Brudi, sie hat Zeit, du hast Geld, was soll denn diese Bullshit-Nummer, du kannst ihr einen Flug buchen und ihr könntet schon morgen zusammen Touristen-Klischees erfüllen!"
Ja, Mann. Laber nicht, nimm sie mit - nicht nur in Gedanken.
Nimm sie so richtig dreckig Brudi!
Wieso wird in den Rezis eigentlich immer so getan, als ob er die Songs selber geschrieben oder gar produziert hätte? ????
Fast so schlimm wie Revolverheld. Also ganz schlimm.
Ich finde die Musik des Autors dieser Kritik viel besser https://youtu.be/LtpYRjr5UEY
Klapperst du jetzt alle Reviews von Yannik ab, auf deinem Feldzug als weißer Rächer? Extra hierfür angemeldet? Tu dich mal mit den Fanbois, die hier gerade herum trollen zusammen und fasst euch gegenseitig an den Arsch.
Normalerweise würde nun irgendjemand Ichhabsverstanden darüber belehren dass Rezensionen subjektiv sind und der Grund für einen Veriss meist im Neid der/des Rezensierenden begründet liegt, weil er oder sie es musikalisch nicht geschafft hat, meist aufgrund des komplett fehlenden Talents. Der gepostete Link zu Jutube unterstreicht diese Argumente eindrucksvoll.
Das sind nun mal die Irrungen die geschehen, während man zwischen den Welten gefangen ist.