"Glücklich Mit Nichts" eröffnet das Album und steht sinnbildlich für die Stärken und Schwächen der neuen Max Prosa-Scheibe: Merkwürdig schroffe Texte treffen auf ölig angenehme Indiemelodien, die sich teilweise abstoßen wie besoffene Pärchen, um sich wenige Sekunden später wieder leidenschaftlich …
Den Durchhänger in der Mitte des Albums kann ich absolut bestätigen; traurig ist, daß der zumindest in Sachen Qualität gar nicht hätte sein müssen. Ist mir immer noch ein Rätsel, warum ein paar eigentlich sehr schöne Stücke bzw. deutlich abgespeckte Versionen auf der Bonus-DVD und damit in dem filmischen Portrait über Max Prosa versteckt wurden. "Erinnerungen" fand ich richtig gut, wenn mich auch der Stil an Hisztory erinnert hat. Die Ich-und-mein-Eierschneider-Version von "Keiner kämpft für mehr" hatte ebenfalls ihren Charme. Die drei Punkte stütze ich. Vier Punkte sind's, wenn man sich die Audiospur der DVD noch zurechtschnippelt und die zusätzlichen Titel in die Wertung einbezieht; daß Max Prosa in der Lage ist, seine Zuhörer zu fesseln, ist dort eher zu spüren als über die komplette Albendistanz. Gruß Skywise
Vorsicht mit dem Diesseits und dem Jenseits, Max! Genau wie Du es singst, schwankt auch Dein drittes Album zwischen der Brillanz der ersten Alben und der poppigen Versuchung des Mainstream, zwischen Diesseits und Jenseits.
Ich habe die ersten beiden Alben als wunderbare Perlen wahrgenommen. Nicht nur die lyrischen Texte, die irgendwie immer auch auf eigene Lebenssituationen und Erfahrungen passten, sondern auch die Zartheit der Musik, die sie perfekt unterstrich. Auch die etwas ruppigeren Vertreter darunter waren außergewöhnlich. Perfekt, das anklagende Chaossohn, das beim Durchhören immer wieder Gänsehaut erzeugen kann, wegen der Musik, wegen den Texten und vor allem wegen Max, der alles was er singt, wohl ganz genau so auch meint.
Dieses dritte Album driftet nun in eine Richtung, in die man schon so viele Musiker hat verschwinden sehen. Sie kamen fast ausnahmslos aus dieser Ecke nicht mehr zurück. Diesseits und Jenseits eben.
Und ich bin so sehr für Musikalische Weiterentwicklung. Ich liebe den Mut jener Bands, die sich immer wieder neu erfanden und sich dabei mindestens treu blieben oder gar immer mehr Tiefe in ihren Ausdruck zauberten (Radiohead, Steven Wilson, Arcade Fire, David Bowie,Sufjan Stevens, Motorpsycho und viele andere). Es diesen nachzumachen mag unglaublich schwer sein, vielleicht ist es ein unfairer Vergleich. Aber sie haben alle eins gemeinsam. Sie haben nicht mit dem Dritten Album im Mainstream-Pop-Wasser gefischt. Vielleicht weil sie alle wussten, dass es dort so flach ist, dass man mit dem Haken schlimmstenfalls hängen bleibt, für immer.
Max fischt jetzt dort, zumindest teilweise. Mal sehen, wohin das führt. Es bleibt spannend bis zum nächsten Album.
Bleibt am Ende eine Frage, frei nach "Mein Kind" vom ersten Album:
Die Geschichten Deiner Leute, dieser ganze tolle Mist, Alle wollen Dir erzählen, was das besondere Leben ist!
Vorsicht mit Pop-Produzenten, die gefällige Beats und Chöre untermischen. Ich befürchte, sie gehören zu jener Sorte von Leuten! Vielleicht aber auch so Möchtegern-Kritiker wie ich, keine Ahnung. Ich hoffe, Max ist zu sehr Künstler, um auf Dauer zu gefällig zu werden!
"Glücklich Mit Nichts" eröffnet das Album und steht sinnbildlich für die Stärken und Schwächen der neuen Max Prosa-Scheibe: Merkwürdig schroffe Texte treffen auf ölig angenehme Indiemelodien, die sich teilweise abstoßen wie besoffene Pärchen, um sich wenige Sekunden später wieder leidenschaftlich …
Den Durchhänger in der Mitte des Albums kann ich absolut bestätigen; traurig ist, daß der zumindest in Sachen Qualität gar nicht hätte sein müssen.
Ist mir immer noch ein Rätsel, warum ein paar eigentlich sehr schöne Stücke bzw. deutlich abgespeckte Versionen auf der Bonus-DVD und damit in dem filmischen Portrait über Max Prosa versteckt wurden. "Erinnerungen" fand ich richtig gut, wenn mich auch der Stil an Hisztory erinnert hat. Die Ich-und-mein-Eierschneider-Version von "Keiner kämpft für mehr" hatte ebenfalls ihren Charme.
Die drei Punkte stütze ich. Vier Punkte sind's, wenn man sich die Audiospur der DVD noch zurechtschnippelt und die zusätzlichen Titel in die Wertung einbezieht; daß Max Prosa in der Lage ist, seine Zuhörer zu fesseln, ist dort eher zu spüren als über die komplette Albendistanz.
Gruß
Skywise
Dem ist nichts hinzuzufügen. Danke!
Ungehört 1/5. Judith Holofernes in, naja, “männlich“. Musik für Bionade trinkende Sozialarbeiterinnen, die sich die Beine nicht rasieren.
Vorsicht mit dem Diesseits und dem Jenseits, Max! Genau wie Du es singst, schwankt auch Dein drittes Album zwischen der Brillanz der ersten Alben und der poppigen Versuchung des Mainstream, zwischen Diesseits und Jenseits.
Ich habe die ersten beiden Alben als wunderbare Perlen wahrgenommen. Nicht nur die lyrischen Texte, die irgendwie immer auch auf eigene Lebenssituationen und Erfahrungen passten, sondern auch die Zartheit der Musik, die sie perfekt unterstrich. Auch die etwas ruppigeren Vertreter darunter waren außergewöhnlich. Perfekt, das anklagende Chaossohn, das beim Durchhören immer wieder Gänsehaut erzeugen kann, wegen der Musik, wegen den Texten und vor allem wegen Max, der alles was er singt, wohl ganz genau so auch meint.
Dieses dritte Album driftet nun in eine Richtung, in die man schon so viele Musiker hat verschwinden sehen. Sie kamen fast ausnahmslos aus dieser Ecke nicht mehr zurück. Diesseits und Jenseits eben.
Und ich bin so sehr für Musikalische Weiterentwicklung. Ich liebe den Mut jener Bands, die sich immer wieder neu erfanden und sich dabei mindestens treu blieben oder gar immer mehr Tiefe in ihren Ausdruck zauberten (Radiohead, Steven Wilson, Arcade Fire, David Bowie,Sufjan Stevens, Motorpsycho und viele andere). Es diesen nachzumachen mag unglaublich schwer sein, vielleicht ist es ein unfairer Vergleich. Aber sie haben alle eins gemeinsam. Sie haben nicht mit dem Dritten Album im Mainstream-Pop-Wasser gefischt. Vielleicht weil sie alle wussten, dass es dort so flach ist, dass man mit dem Haken schlimmstenfalls hängen bleibt, für immer.
Max fischt jetzt dort, zumindest teilweise. Mal sehen, wohin das führt. Es bleibt spannend bis zum nächsten Album.
Bleibt am Ende eine Frage, frei nach "Mein Kind" vom ersten Album:
Die Geschichten Deiner Leute, dieser ganze tolle Mist,
Alle wollen Dir erzählen, was das besondere Leben ist!
Vorsicht mit Pop-Produzenten, die gefällige Beats und Chöre untermischen. Ich befürchte, sie gehören zu jener Sorte von Leuten! Vielleicht aber auch so Möchtegern-Kritiker wie ich, keine Ahnung. Ich hoffe, Max ist zu sehr Künstler, um auf Dauer zu gefällig zu werden!